Brandt reagiert auf Kritik: BVB "auserkoren, um Unruhe zu stiften"?

  • Julian Brandt will die Kritik am BVB richtig eingeordnet wissen
  • Brandt: "Ich spiele lieber schlecht und gewinne"
  • Wird am BVB zu Unrecht rumgenörgelt?

Julian Brandt hat mit Unverständnis auf die enorme Kritik am BVB reagiert
Julian Brandt hat mit Unverständnis auf die enorme Kritik am BVB reagiert / Adam Pretty/GettyImages
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Julian Brandt kann die harte Kritik am BVB nur bedingt nachvollziehen. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir der Verein sind, der ganz gerne auserkoren wird, um dort Unruhe zu stiften", befand der 27-Jährige im Interview mit der Sportbild.

Nach den Pleiten gegen die Bayern und Stuttgart brandete erneut große Kritik an Borussia Dortmund auf. In der Bundesliga liegt Schwarzgelb bereits zehn Punkte hinter der Spitze. Die Ereignisse aus dem Vorjahr, als man sich im November einen großen Rückstand einhandelte, scheinen sich zu wiederholen.

Für Julian Brandt geht die Kritik allerdings zu weit. "Die Niederlage gegen Bayern war unsere erste in dieser Saison und die zweite im kompletten Jahr - im November. Und so wie in Stuttgart dürfen wir uns nicht präsentieren. Aber man muss das Ganze schon richtig einordnen: Wir stehen aktuell auf Platz eins in der Knallergruppe überhaupt der Champions League und sind im Achtelfinale des DFB-Pokals", so der BVB-Star.

"Aber trotzdem kommen immer wieder Themen auf, bei denen du dir denkst: Puh...", fügte Brandt hinzu.

Brandt verwies dabei auch auf die Vorsaison. Und glaubt weiter an die Meisterschaftschancen des BVB: "Wir lagen in der vergangen Saison zu Beginn des Jahres neun Punkte hinter Bayern. Trotzdem haten wir am letzten Spieltag die Chance auf die Meisterschaft. Wenn wir am 33. Spieltag vier Punkte hinter dem Tabellenführer liegen, dann würde ich den Titel abschreiben. Vorher auf keinen Fall."

Wird der BVB also unfair bewertet? Für Brandt ja! "Es wird seit Wochen an unserer Spielweise rumgenörgelt - auch wenn wir Spiele gewinnen. Das ist aber total unwichtig in dieser Phase. Ich spiele lieber schlecht und gewinne, als zu glänzen und zu verlieren. Das muss in die Köpfe rein", so sein Appell.

Der sehr wahrscheinlich in die allerwenigsten Köpfe durchdringen wird. Spielt der BVB wie gegen die Bayern oder in Stuttgart, wird die Kritik auch weiterhin groß sein. Das sollte Brandt nicht nur bewusst sein, sonder auch akzeptieren. Schließlich handelt es sich bei Borussia Dortmund um einen der größten deutschen Klubs mit Titelambitionen.

Der mediale Fokus auf Schwarzgelb ist groß. Das gilt aber auch für den FC Bayern, der sich im Saisonverlauf ebenfalls schon viel Kritik anhören musste. Brandts Äußerungen klingen in diesem Kontext ein wenig weinerlich - und entbehren der Realität.

Denn: Wie gut eine Mannschaft spielt, ist auf keinen Fall "unwichtig in dieser Phase". Vielmehr ist es ein Indikator, was für das Team möglich ist. Reiner Ergebnisfußball führt in den wenigsten Fällen konstant zum Erfolg. Und die Ausreißer nach unten hatten Brandt und Co. selbst zu verantworten. Ohne die angeblich für den BVB auserkorene Unruhe.


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