Borussia Mönchengladbach und die verhängnisvolle Defensivschwäche

Alassane Plea und seine Teamkollegen kassieren zu viele Gegentore.
Alassane Plea und seine Teamkollegen kassieren zu viele Gegentore. / Alexander Scheuber/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat in der Defensive in dieser Saison große Probleme und kassiert viel zu viele Gegentore, die jede Menge Punkte kosten. Vor allem die oft einfachen Gegentreffer wie das 3:1 der Frankfurter am Dienstag kosten viele Nerven - Marco Rose und sein Trainerteam müssen sich etwas einfallen lassen.

Dass Gladbach für seine Möglichkeiten und Spielverläufe deutlich zu wenig Punkte auf dem Konto hat, weiß auch Max Eberl. Im Aktuellen Sportstudio sprach der Sportdirektor von drei bis vier, nach dem 3:3 in Frankfurt sind es vielleicht noch mehr. Denn wieder einmal wurde eine Führung verspielt und dass es am Ende noch zum Remis reichte, war ein wenig glücklich.

"Man durchlebt immer wieder bestimmte Phasen. Dieses Jahr tun wir uns mit der einen oder anderen Führung schwer", sagte Trainer Marco Rose (via Rheinische Post) und hat damit recht: In den zwölf Bundesliga-Spielen waren die Gladbacher zehnmal in Führung, haben aber nur viermal gewonnen. Oft gab es späte Gegentore, die noch zu Unentschieden führten.

Matthias Ginter und Nico Elvedi stehen aktuell nicht so sicher wie gewohnt.
Matthias Ginter und Nico Elvedi stehen aktuell nicht so sicher wie gewohnt. / Frederic Scheidemann/Getty Images

Man könnte jetzt sagen, der Sack wurde nicht rechtzeitig zu gemacht - aber das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit: Viel eklatanter ist die Schwäche in der Defensive. 20 Gegentore sind viel zu viele und die meisten in der oberen Tabellenhälfte. Spitzenreiter Bayer Leverkusen, im Vorjahr noch hinter Gladbach, hat halb so viele kassiert.

Einfache Gegentore machen Gladbach-Fans wahnsinnig

Es sind vor allem diese "einfachen" Gegentore, die einen als Gladbach-Fan durchdrehen lassen: Wie Aymen Barkok am Dienstagabend durch die Abwehr spazieren durfte, war lachhaft. Dass niemand Karim Benzema von Real Madrid verteidigte, auch. Klar, es war Real - aber so? Auch das direkte Duell mit Bayer ist ein gutes Beispiel: Ein dummer Ballverlust reichte, um die Führung herzuschenken, weil es einfach keine vernünftige Absicherung gab.

Und dann sind da eben individuelle Fehler: Denis Zakaria schenkte den Ball vor Herthas Treffer am vergangenen Samstag her, vor Frankfurts Tor durch Barkok spielte Benes einen haarsträubenden Fehlpass. Teil der Geschichte sind natürlich auch Ausfälle: Ramy Bensebaini fehlt schon eine ganze Weile, Nico Elvedi fiel zwischenzeitlich ebenso aus wie Tony Jantschke und auch ein Zakaria in Bestform hilft sehr bei der Abwehrarbeit.

Gladbach muss schnell Lösungen finden

Generell geht der Mannschaft im gesamten aber irgendwie die Kompaktheit ab, gegnerische Angriffsreihen haben immer wieder viel zu viel Platz. In nahezu jedem Spiel lassen die Gladbacher wahnsinnig viele Chancen zu und haben es so schon zwei Mal geschafft, trotz drei Auswärts-Toren nicht zu gewinnen.

Was also jetzt tun? Ist es ein strukturelles Problem, sind einige Spieler wie Ginter und Elvedi im Abwehrzentrum einfach nicht in ihrer besten Verfassung oder ist es auch der Belastung geschuldet? Rose und sein Trainerteam werden sich über Weihnachten sicher intensiv damit beschäftigen, um hinten wieder sicherer zu stehen - denn aktuell kostet die Schwäche viel zu viele Punkte.