Borussia Dortmund: Guerreiro spricht sich für Dreierkette aus - Wie plant Favre?
Von Florian Bajus

Im Laufe der vergangenen Saison wagte Lucien Favre einen Schnitt. Der Trainer von Borussia Dortmund verabschiedete sich vom 4-2-3-1 und wechselte auf ein 3-4-2-1. Im Trainingslager von Bad Ragaz scheint Favre diesen Schritt rückgängig machen zu wollen, Raphael Guerreiro würde es aber begrüßen, weiterhin mit einer Dreierkette zu spielen.
Es war eine knifflige Entscheidung, die Favre früher oder später treffen musste. Mit Achraf Hakimi verfügte Borussia Dortmund über einen extrem offensiven Rechtsverteidiger, der in der Rückwärtsbewegung schon nach seiner Ankunft im Sommer 2018 einige Defizite zur Schau gestellt hatte. Weil sich der Marokkaner, der mittlerweile zu Inter Mailand gewechselt ist, in diesem Punkt nicht erheblich verbessern konnte und auch sonst die Stabilität in der offensiv so schlagkräftigen Mannschaft fehlte, entschied sich Favre im November vergangenen Jahres für einen Wechsel von einer Vierer- auf eine Dreierkette.
Hinten hielten Manuel Akanji (später Lukasz Piszczek), Mats Hummels und Dan-Axel Zagadou die Schotten dicht, die Wingbacks Raphael Guerreiro und Hakimi blühten mit ihren vielen Tempoläufen in die Tiefe und Dribblings auf, im defensiven Mittelfeld sollten Axel Witsel und Julian Brandt (später Emre Can) Stabilität bringen und das Spiel lenken, während Jadon Sancho, Thorgan Hazard und Erling Haaland in der Spitze wirbeln durften.
Guerreiro bevorzugt die Dreierkette
Die 3-4-2-1-Formation kam den Qualitäten des BVB gelegen, von 26 Pflichtspielen wurden 18 gewonnen. Doch Favre will dem Vernehmen nach wieder auf eine Viererkette setzen, lässt diese Variante laut kicker im Trainingslager einstudieren. Raphael Guerreiro würde es jedoch bevorzugen, der Dreierkette treu zu bleiben: "Die Dreierkette ist das System, das mir am besten gefällt", sagte der Portugiese. "Es gibt mir Raum, nach vorn zu gehen. Es ist immer einer hinter mir, der mich noch deckt."
Favre habe die Mannschaft noch nicht über seine Pläne informiert, so Guerreiro, wie der Trainer wirklich plant, wisse nur er selbst. Doch alles deutet darauf hin, dass er wieder zu den Wurzeln zurückkehren will - obwohl auch Neuzugang Thomas Meunier, der Hakimi auf der rechten Abwehrseite ersetzen soll, bei Paris St. Germain in einer Dreierkette besser performt hat.