Bester Torschütze seit dem Re-Start: André Silva ist endgültig in Frankfurt angekommen

Gut Ding will Weile haben: Im Sturm von Eintracht Frankfurt blüht André Silva auf
Gut Ding will Weile haben: Im Sturm von Eintracht Frankfurt blüht André Silva auf / TF-Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Schon im Frühjahr kassierte André Silva viel Lob für seine deutliche Leistungssteigerung, seit dem Corona-Re-Start hat der Stürmer von Eintracht Frankfurt aber noch eine Schippe draufgelegt. Sieben Tore verbuchte der Portugiese in den letzten acht Bundesligaspielen - damit bestätigt er den richtigen Riecher von Sportvorstand Fredi Bobic.

Der Druck auf Silva, Bas Dost und Goncalo Paciencia war über weite Strecken der Saison enorm. Das Sturm-Trio wurde neu zusammengewürfelt, nachdem Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller allesamt die Eintracht verließen und im Ausland das nächste Abenteuer gewagt haben. Rund lief es für den neuen Angriff selten, denn während Dost mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen hatte, kam Silva in Frankfurt nicht so wirklich in Fahrt.

Drei Tore erzielte der Portugiese in seinen ersten vier Bundesligaspielen, den Rest der Hinrunde sollte er aber nur als Joker absolvieren; zu schwach waren seine Leistungen. Es schien, als würde sich die Flaute, die mit seinem 38 Millionen Euro teuren Wechsel vom FC Porto zur AC Mailand im Sommer 2017 begonnen hatte, auch in Frankfurt fortsetzen, doch während der Winterpause hat Silva den richtigen Schalter umgelegt.

In der Rückrunde ist er kaum wiederzuerkennen, in 13 Einsätzen blieb er nur vier Mal ohne direkte Torbeteiligung. Und befand er sich schon vor der Corona-Krise mit einem Tor und zwei Vorlagen wieder auf dem richtigen Weg, so ist er nach dem Re-Start endgültig eingeschlagen.

Sieben Tore hat Silva seit dem 26. Spieltag erzielt - und damit mehr als die drei erfolgreichsten Bundesliga-Torschützen Robert Lewandowski (6), Timo Werner (5) und Jadon Sancho (3). Mit nunmehr elf Bundesliga-Toren hat er sich in der internen Torschützenliste vor Innenverteidiger Martin Hinteregger (8) katapultiert, Paciencia (7) und Dost (6) liegen derweil auf den Plätzen drei und vier.

Allen voran das Zusammenspiel mit Daichi Kamada funktioniert. Seit dem Re-Start hat der Japaner drei Tore aufgelegt - drei Mal brachte Silva den Ball im Netz unter. Die beiden Techniker der Eintracht verstehen sich auf dem Platz und profitieren voneinander. Gemeinsam haben sie dabei geholfen, einen Weg aus der Krise zu finden.

Bobics richtiger Riecher

"Bei André merkst du, das da ein Sprung da ist", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic bereits im März über Torjäger Silva (BILD, via Frankfurter Rundschau). "Er fühlt sich viel frischer, ist stabiler. Wir haben immer gesagt, dass Spieler, die aus einer anderen Liga kommen, Zeit brauchen."

Das Leihgeschäft mit Milan endet im Sommer 2021, eine Kaufoption wurde nicht ausgehandelt. Ungeachtet dessen will Bobic alles daran setzen, Silva langfristig zu binden: "Es ist unsere klare Absicht, André Silva nach der zweijährigen Leihe zu halten. Er hat uns sowohl mit seiner Persönlichkeit als auch mit seiner Professionalität überzeugt." 

Bei André Silva hat Sportvorstand Fredi Bobic (Foto) wieder einmal sein Gespür auf dem Transfermarkt unter Beweis gestellt
Bei André Silva hat Sportvorstand Fredi Bobic (Foto) wieder einmal sein Gespür auf dem Transfermarkt unter Beweis gestellt / Thomas Lohnes/Getty Images

Die jüngsten Leistungen haben Bobic in seinem Vorhaben bestätigt - und die übrigen Verantwortlichen werden sich keineswegs dagegenstemmen. Ohne Silvas Tore hätte die Eintracht 36 statt 41 Punkte auf dem Konto und somit keine Außenseiterchance mehr auf einen Europa-League-Platz. An Europa ist nach dieser Saison zwar nicht zu denken, doch wenn Silva auch in den letzten beiden Spielen gegen Köln und Paderborn knipst, ist alles möglich.