Bestätigt: Weg für Investoren-Einstieg bei der DFL frei!

  • Geheime Abstimmung der 36 Erst- und Zweitligisten am Montag
  • Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig
  • Im Mai war der Antrag noch gescheitert

Am Wochenende wurde in den Stadien gegen Investoren protestiert
Am Wochenende wurde in den Stadien gegen Investoren protestiert / INA FASSBENDER/GettyImages
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Die DFL darf mit potenziellen Investoren verhandeln! Auf der Mitgliederversammlung der 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga erhielt der Antrag die notwendige Mehrheit.

Das berichtet der kicker am Montagnachmittag. Demnach stimmten 24 der 36 Vereine für einen möglichen Investoren-Einstieg. Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit ist bei der geheimen Abstimmung damit erreicht worden. Zwei Klubs sollen sich enthalten haben, zehn stimmten dagegen. Mittlerweile hat auch die Bild von diesem Ergebnis berichtet. Eine offizielle Stellungnahme auf der angekündigten Pressekonferenz steht noch aus.

Im Mai waren die Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) für den Einstieg eines Investors noch an der Abstimmung der 36 Profiklubs aus der 1. und 2. Bundesliga gescheitert.

Im Anschluss hatte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke verkündet: "Trotz der klaren Mehrheit ist für uns klar, dass der Prozess damit beendet ist. Das ist Demokratie."

So ganz beendet war der Prozess aber dann doch nicht. Am Montag kam es nun bei der DFL-Mitgliederversammlung erneut zur Abstimmung. Die Vertreter der 36 Klubs trafen sich dafür in einem Hotel am Frankfurter Flughafen. "Es ist ein richtungsweisender Tag für die DFL", so ein anonymer Vertreter vor der Versammlung.

Die DFL will die Digitalisierung und Internationalisierung weiter vorantreiben und benötigt dafür Geld. Das große Streitthema dabei: Ist dafür ein Investoren-Einstieg nötig?


Im Vorfeld wurde bereits bekannt, welche Klubs sich für und gegen den Einstieg eines Investors ausgesprochen haben.

Für Investor-Einstieg

  • FC Bayern
  • BVB
  • RB Leipzig
  • TSG Hoffenheim
  • Bayer Leverkusen
  • 1. FC Heidenheim
  • VfL Wolfsburg
  • Werder Bremen
  • Eintracht Frankfurt
  • Borussia Mönchengladbach
  • VfB Stuttgart
  • VfL Bochum
  • SC Paderborn
  • SpVgg Greuther Fürth
  • Schalke 04

Gegen Investor-Einstieg

  • 1. FC Köln
  • SC Freiburg
  • FC St. Pauli
  • Fortuna Düsseldorf

Unklar

  • Union Berlin
  • Hannover 96

Noch nicht geäußert

  • FC Augsburg
  • Darmstadt 98
  • Mainz 05
  • Hertha BSC
  • Eintracht Braunschweig
  • SV Elversberg
  • HSV
  • 1. FC Kaiserslautern
  • Karlsruher SC
  • Holstein Kiel
  • 1. FC Magdeburg
  • 1. FC Nürnberg
  • Hansa Rostock
  • SV Wehen Wiesbaden

Enthaltung

  • VfL Osnabrück

In der Neu-Abstimmung um einen Investoren-Einstieg ging es nun um ein Volumen von rund einer Milliarde Euro. Dafür soll der Investor rund acht Prozent aus den Erlösen der Vermarktungsrechte erhalten. Die DFL will dafür eine Tochterfirma mit dem Namen "MediaCo" gründen. Laufen soll der Investoren-Deal über 20 Jahre.

Die Klubs, die für einen Investor stimmen, hoffen, dass dieser mit seiner Expertise die Vermarktung und damit die Einnahmen der 1. und 2. Bundesliga steigern kann. Darauf wäre die DFL aber auch angewiesen, weil man über die nächsten 20 Jahre acht Prozent der Einnahmen abtreten müsste.

Kritiker sehen aber die Gefahr, dass ein Investor zumindest indirekt Einfluss auf Entscheidungen nehmen kann wie etwa die Gestaltung des Spielplans oder Spiele im Ausland. Auch das Thema Playoffs könnte aufgrund der Vermarktungsmöglichkeiten wieder ein Thema werden. Unter den Fans ist und bleibt ein Investoren-Einstieg deshalb ein rotes Tuch.


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