Beleidigung und Schweine-Nase: Bayern-Anhänger attackieren Union-Boss

Dirk Zingler bekam es von den Bayern-Anhängern so richtig ab
Dirk Zingler bekam es von den Bayern-Anhängern so richtig ab / Boris Streubel/GettyImages
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Beim mühsamen 1:0 der Bayern gegen Union Berlin spielten sich die brisantesten Szenen definitiv neben dem Platz ab. Abgesehen von der Auseinandersetzung von Union-Coach Nenad Bjelica mit Bayern-Star Leroy Sané fielen die Bayern-Anhänger unangenehm mit einem Banner auf.

Nachdem am Samstag noch ein Banner der VfB-Anhänger beinahe einen Spielabbruch verursacht hätte, sorgte am Mittwochabend ein Banner im Bayern-Block für Aufsehen. Zwar blieb das Geschehen auf dem Platz davon unversehrt, jedoch wurde Union-Boss Dirk Zingler dabei ziemlich rüde angegriffen.

"Lieber ein Gewinner sein, als Kritik zu äußern am Investoren hofierenden Stasi-Schwein", war auf dem Banner zu lesen. Zudem zeigte dieses Zingler mit einer Schweine-Nase in Stasi-Uniform.

Doch was steckt hinter der Beleidigung der Bayern-Ultras gegen den Union-Boss? Zingler, der dem Spiel in der Allianz Arena beiwohnte, hatte den geplanten Investoren-Einstieg der DFL verteidigt und sich dadurch gegen die überwiegende Meinung der Fans gestellt. So stimmte er bei einer ersten Wahl im Mai dem Investoren-Einstieg zu, ehe er das Modell in der zweiten Abstimmung dann doch ablehnte.

"Wir von Union sind nicht aus ideologischen Gründen grundsätzlich gegen Investoren im Fußball, weil wir seit 20 Jahren immer wieder mit Fremdkapital in all seine Bereiche investiert haben", wird Zingler von der BILD zitiert. Zudem sei Union "eine Geschichte von mutigen Investoren der letzten 20 Jahre".

Zingler hatte letztlich gegen den Deal gestimmt, weil man eine Entscheidung für einen Zeitraum über 20 Jahre nicht treffen könne, die man derzeit noch nicht absehen könne. Die DFL-Mitarbeiter verteidigte er jedoch und bezeichnete die Begrifflichkeit "Scheiß DFL" als "unscharf".

"Stasi-Schwein" und "Gewinner": Das steckt hinter den Worten der Bayern-Anhänger

Und was hat es mit der "Stasi-Beleidigung" auf sich? Zingler diente einst drei Jahre während seines Wehrdiensts beim Wachregiment "Feliks Dzierzynski". Dieses operierte in der DDR als militärischer Arm des Ministeriums für Staatssicherheit. Zingler selbst bestreitet jedoch, eine nähere Verbindung zur Stasi gehabt zu haben. "Ich habe volles Verständnis dafür, dass Menschen, die von diesem Staat, von der Stasi verfolgt wurden, eine kritische Position haben. Die habe ich auch", wird er von der BILD zitiert.

Die Gewinner-Formulierung hat dem Bericht zufolge den Hintergrund, dass die Union-Anhänger lieber den Erfolg der letzten Jahre genommen hätten, anstatt Kritik an Zingler zu üben.

Bayern-Anhänger sticheln mit Sticker

Das Banner war jedoch nicht die einzige Aktion der Münchner. Laut BILD-Angaben zeigte sich die Bayern-Ultra-Gruppe "Munich Red Pide" mit einem Sticker, der die Aufschrift "Investor Kölmel" trug. Der Unternehmer Michael Kölmel hatte Union immer wieder mal finanziell unterstützt.

Abesehen davon gab es "Olympiastadion"-Sticker in Anlehnung daran, dass Union seine Champions-League-Spiele nicht in der Alten Försterei, sondern im Berliner Olympiastadion ausgerichtet hatten. Dies sei nicht zwingend notwendig, finanziell jedoch attraktiver gewesen.


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