Viel Licht und ein wenig Schatten: So schlagen sich die Bayern-Leihgaben

Joshua Zirkzee hat in Belgien einen enormen Sprung gemacht
Joshua Zirkzee hat in Belgien einen enormen Sprung gemacht / BSR Agency/GettyImages
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Noch im Vorjahr schlug praktisch jede Leih-Maßnahme der Bayern komplett fehl. Talente wie Cuisance, Zirkzee und Fein spielten bei ihren Klubs nur eine untergeordnete Rolle und entwickelten sich nicht weiter. In dieser Saison fällt das Zwischenfazit schon weitaus positiver aus. Wir sehen uns die Akteure mal näher an.


1. Alexander Nübel

Alexander Nubel
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Alexander Nübel erwischte bei der AS Monaco einen schwachen Start und geriet prompt in die Kritik. Im weiteren Saisonverlauf steigerte sich der Ex-Schalker jedoch und ist aus dem Tor der Monegassen derzeit nicht wegzudenken. Der Keeper hat inzwischen 26 Einsätze auf dem Buckel, in denen er 28-mal hinter sich greifen musste.

Positiv ist sicherlich zu bewerten, dass er Spielpraxis sammelt und sich somit weiterentwickeln kann. Einige Entwicklungsschritte wird es auch noch benötigen, um Neuer eines Tages beerben zu können. Nübel erklärte aber auch, dass er nicht nur darauf aus ist. Selbst wenn es sein Ziel sei, die Nummer eins bei den Bayern zu werden, könnte er sich auch ein dauerhaftes Engagement in Monaco oder bei einem anderen Klub vorstellen.

2. Ron-Thorben Hoffmann

Ron-Thorben Hoffmann
George Wood/GettyImages

Der junge Torhüter wurde im Sommer in die drittklassige League One zum FC Sunderland ausgeliehen. Bislang läuft es für den Schlussmann sehr gut. Hoffmann ist gesetzt und steht mit seinem Team auf dem dritten Tabellenplatz.

Der Youngster kann sich aufgrund des guten Verlaufs seiner Leihe einen Verbleib in England sehr gut vorstellen. Im Falle eines Aufstieges greift jedenfalls eine Kaufpflicht.

"Wir sind noch sieben Monate von diesem Szenario entfernt. Ich will mit dieser Mannschaft aufsteigen und langfristig hier bleiben. Das ist für mich ganz klar“, sagte Hoffmann im Gespräch mit The Athletic.

3. Chris Richards

Chris Richards
Frederic Scheidemann/GettyImages

Chris Richards wurde gegen Ende der Transferperiode erneut nach Hoffenheim verliehen, wo er bereits in der vorherigen Rückrunde glänzen konnte. Allerdings war der US-Amerikaner nicht durchgängig gesetzt. Vor allem in der Mitte der Hinrunde musste der Spieler oft auf der Bank Platz nehmen.

Unter dem Strich hat der Innenverteidiger 14 Spiele absolviert und dabei meist auch eine gute Figur gemacht. Richards hat am Höhenflug der TSG durchaus einen Anteil.

Erwiesene Bundesliga-Qualität kann Richards also vorweisen. Ob es aber auch jemals für den Durchbruch in München reichen wird, wird sich noch zeigen.

4. Lars Lukas Mai

Lars Lukas Mai
Martin Rose/GettyImages

Lars Lukas Mai hat eine Hinrunde mit Höhen und Tiefen hinter sich gebracht. Beim SV Werder Bremen erhielt er gerade zu Beginn viel Spielzeit, profitierte jedoch auch vom Bremer Verletzungspech.

Mai absolvierte insgesamt elf Zweitliga-Spiele und erhielt dabei gut 700 Minuten Spielzeit. Etwas mehr wäre durchaus möglich gewesen, wenn er sich nicht mit dem Corona-Virus infiziert hätte. Allerdings spielte er auch in den Wochen davor nicht mehr die ganz große Rolle.

Mai ist ein ordentlicher Verteidiger, ohne die ganz große Klasse für den FC Bayern zu besitzen. Über kurz oder lang werden sich die Wege wohl endgültig trennen.

5. Adrian Fein

Adrian Fein
Soccrates Images/GettyImages

Über Adrian Fein lässt sich ähnliches sagen wie über Lars Lukas Mai. Der Spieler bringt einfach nicht das Niveau für den FC Bayern mit. Wirklich viel lässt sich über die Entwicklung des Mittelfeldspielers gar nicht sagen, weil dieser lediglich 29 Minuten spielen durfte.

Allerdings sagt es eben auch etwas aus, wenn ein Spieler beim Tabellenschlusslicht Fürth nicht zum Zuge kommt. Für Fein ist langfristig der Weg ins Ausland oder in die 2. Liga vorbestimmt, wo er endlich mal wieder regelmäßig spielen muss. Nur mit diesem "Rückschritt" könnte er eines Tages Stammspieler in der Bundesliga werden.

Um den nächsten Entwicklungsschritt zu bestreiten, will der FC Bayern nach übereinstimmenden Infos von Sport Bild und Sport 1 die derzeitige Leihe im Winter vorzeitig beenden und über andere Lösungen nachdenken.

6. Joshua Zirkzee

Joshua Zirkzee
BSR Agency/GettyImages

Joshua Zirkzee ist ganz klar die positive Überraschung aus Bayern-Sicht. Der junge Angreifer spielt in der belgischen Liga beim RSC Anderlecht groß auf. In 17 Partien hat die Leihgabe acht Tore erzielt und fünf Treffer vorbereitet. In den belgischen Medien wird der Youngster für seine Qualität regelmäßig gefeiert.

Für Zirkzee läuft es auch im Trikot der Nationalmannschaft sehr gut. Zuletzt durfte der Angreifer die holländische U-21-Mannschaft sogar als Kapitän anführen. Eine Tatsache, die nahelegt, dass sich der Spieler auch charakterlich toll entwickelt hat.

Zirkzee scheint einen entscheidenden Sprung in seiner sportlichen und persönlichen Entwicklung gemacht zu haben. Damit dürfte er beim FC Bayern noch eine Chance haben, nachdem man ihn im Sommer eigentlich schon abgeschrieben hatte.