Bayern-Krise: Haben die Münchner ein Co-Trainer-Problem?
Von Dominik Hager
Es ist das Schicksal eines Bayern-Trainers, dass man immer unzufriedene Spieler und Meinungsverschiedenheiten haben wird. Sollte dann aber mal Ärger zwischen Spieler und Trainer entstehen, wären da ja eigentlich immerhin noch die Assistenztrainer, die vermitteln und beruhigen können. Wie gut das momentan beim FC Bayern funktioniert, zeigt jedoch die Szene zwischen Joshua Kimmich und Zsolt Löw nach dem Bochum-Spiel.
Zwar sollen Kimmich und Löw eigentlich gut miteinander auskommen, jedoch lässt der Zwist tiefer blicken. Laut BILD-Informationen fehlt unter den Tuchel-Assistenten jemand, der einen guten Kontakt zu den Spielern hat und die Stimmung in der Kabine wieder auflockern kann.
Tuchel-Assistenten fehlt das Standing ihrer Vorgänger
Unter Julian Nagelsmann zuvor hat Dino Toppmöller eine solche Rolle eingenommen. Der heutige Frankfurt-Trainer gilt als großer Spieler-Versteher und fungierte als wichtiges Bindeglied. Zuvor nahm Hermann Gerland als Co-Trainer unter Flick eine Art Vaterrolle ein, war sehr beliebt und immer da für die Spieler, insbesondere in schlechteren Zeiten.
Von einem derartigen Standing sind die Tuchel-Assistenten Zsolt Löw, Arno Michels, Anthony Barry und Nicolas Mayer offenbar weit entfernt. Alle stehen Tuchel sehr nahe und sind daher wenig gesuchte Anlaufpunkte für vertraulichere Probleme.
Alle vier sollen eine korrekte, aber eher distanzierte Art haben, weshalb der menschliche Draht zu den Spielern nie wirklich eng wurde.
Für Tuchel selbst ist das gleichermaßen Fluch und Segen. Auf der einen Seite würde eine bessere Spieler-Assistenztrainer-Bindung natürlich insgesamt helfen, auf der anderen Seite ist keiner unter den Co-Trainern, der mal eben in die Cheftrainer-Rolle schlüpfen kann, wie es bei Flick und Kovac einst geschehen ist. Dadurch stehen seine Verbleibs-Chancen zumindest bis zum Sommer höher.
Weitere Bayern-News lesen: