Bayern-Anhänger schießen gegen Mazraoui: “Haben keinen Bock mehr auf diesen Spieler“

Noussair Mazraoui wird von den eigenen Fans heftig kritisiert
Noussair Mazraoui wird von den eigenen Fans heftig kritisiert / Matthias Hangst/GettyImages
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Der Haushegen in München hängt aktuell gewaltig schief! Das Verhältnis zwischen Fans und dem Verein sowie den Spielern scheint mächtig angespannt zu sein. Dies gilt insbesondere für Noussair Mazraoui, der von den eigenen Anhängern scharf kritisiert wird. Mit seinen Leistungen auf dem Platz hat das jedoch nichts zu tun.

Im Zeitalter vor den Sozialen Medien war alles leichter! Dies hat nun auch Noussair Mazraoui zu spüren bekommen, dem ein Instagram-Post zum Verhängnis wurde. Der Rechtsverteidiger des FC Bayern hatte sich zuletzt in einem Instagram-Kommentar mit seinem Nationalmannschaftskollegen Zakaria Aboukhlal solidarisiert, der eine Kampagne gegen Homophobie in der Ligue 1 verweigert hatte.

Der bei Toulouse spielende Aboukhal sollte eigentlich wie die anderen Profis in einem Trikot auflaufen, deren Namen und Nummern in Regenbogenfarben gehalten waren. Dieses Zeichen für Toleranz lehnte der Spieler jedoch ab. “Respekt ist ein Wert, den ich sehr schätze. Das gilt für andere, aber auch für meine persönlichen Überzeugungen. Daher glaube ich nicht, dass ich die am besten geeignete Person bin, um an dieser Kampagne teilzunehmen“, schrieb dieser in seinem inzwischen gelöschten Post.

Mazraoui reagierte darauf mit den Worten “Gott segne dich, Bruder“.

Bayern-Fans weisen Mazraoui mit Plakat zurecht

Diese Art von Rückendeckung stieß nun bei so manchem Bayern-Fans böse auf. Deshalb hielten sie beim Spiel gegen RB Leipzig ein Plakat mit klarer Botschaft hoch. “Alle Farben sind schön. In Toulouse, München und überall. Respektiere unsere Werte, Mazraoui“, forderten die Anhänger.

Ein wenig erinnert die Themarik an die WM in Katar, weswegen sich im Netz einige genervt über die Debatte zeigen und Mazraoui in Schutz nehmen.

Andere sehen das hingegen anders. “Das Verhalten von Mazraoui ist untragbar für uns. Für die Werte des Unterrangs in der Südkurve geht das gar nicht, also so, wie wir uns sehen und positionieren. Mazraoui hat bei Bayern nichts mehr zu suchen“, schimpfte Manuel Hillwig, Mitglied des Fanklubs “Stern des Südens Lippe“ bei Sport1 den Bayern-Profi.

“Ganz klar: Wer die Werte des Vereins nicht im Herzen trägt, muss gehen“, stellte er klar. Hillwig zufolge haben “die richtigen Fans, die im Unterrang stehen, keinen Bock mehr auf diesen Spieler“, der nun “unten durch“ sei.

Hat Mazraoui die Werte des Vereins in Füße getreten?

Markus Mayer, Vorstand des Fanklubs 'de rodn Waginga' sieht das Leidbild des Vereins mit Füßen getreten. “Er ist nicht mehr tragbar, sonst würde der Klub seine Werte mit Füßen treten. Hier muss der Verein reagieren“, forderte er. Selbst eine Entschuldigung des Spielers helfe nicht mehr, da er nicht denke, dass sich “seine persönliche Haltung ändert“.

Georg Haas, Autor des Bayern-Blogs Miasanrot findet zwar die Aktion der Bayern-Fans gut, sieht die Angelegenheit aber nicht ganz so kritisch. “Natürlich ist er noch tragbar. Er hat seine Meinung geäußert, das ist legitim. Aber - und das sollte die Konsequenz sein - die Führung des FC Bayern muss mit ihm reden und erklären, dass Werte wie sexuelle Selbstbestimmung für den FC Bayern unantastbar sind“, verdeutlichte er. Sollte der Spieler das jedoch nicht einsehen, sieht er den FCB nicht mehr als richtigen Verein für ihn.

Ein Statement von Mazraoui ist in dieser Sache auf jeden Fall noch zu erwarten. Ansonsten könnte sein Engagement beim FCB schnell vorbei sei. Die Macht der Fans und Ultras sollte man jedenfalls nicht unterschätzen.