Aufregung wegen Ligue-1-Abbruch: Brief von UEFA-Präsident Ceferin sorgt für Wirbel

Jean Catuffe/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nach dem Beschluss der französischen Regierung vom 28. April, Sportveranstaltungen bis August zu untersagen, erklärte der französische Liga-Verband LFP die Saison 2019/20 am 30. April für beendet. Möglicherweise wurde jedoch zu vorschnell über den Abbruch entschieden, wie Le Parisien berichtet.

Während der Ball in Deutschland wieder rollt und sich auch die Top-Ligen in England, Spanien und Italien langsam aber sicher auf den Re-Start vorbereiten, wurde die Saison in Frankreich bereits Ende April für beendet erklärt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war laut Sportministerin Roxana Maracineanu eine Forderung der UEFA, die nationalen Ligen bis zum 03. August zu beenden.

Da Premierminister Edouard Philippe am 28. April offiziell verkündete, dass Sportveranstaltungen selbst unter Ausschluss der Öffentlichkeit bis August untersagt sind, schien eine Beendigung der laufenden Spielzeit nicht möglich.

Allerdings erklärte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin laut Le Parisien in einem Brief an Olympique Lyons Präsident Jean-Michel Aulas, dass es sich bei der genannten Frist um kein endgültiges Datum handele: "Die Daten vom 20. Juli und vom 03. August wurden bei Treffen mit Sekretären und Präsidenten von 55 UEFA-Mitgliedsverbänden am 21. April und bei Treffen zwischen der UEFA, der European Club Association und den Arbeitsgruppen der Union of European Leagues in den Präsentationen genannt. Wir haben bei diesen Treffen jedoch immer erwähnt, dass diese Daten nur vorläufige und keine offiziellen Empfehlungen sind." (Übersetzung via Sportbuzzer)

""Wir haben bei diesen Treffen immer erwähnt, dass diese Daten nur vorläufige und keine offiziellen Empfehlungen sind.""

Aleksander Ceferin

Mit dieser Empfehlung habe die UEFA die nationalen Ligen dazu ermutigen wollen, "ihr Bestes zu geben, um das Ziel zu erreichen und laufende nationale Meisterschaften entweder im ursprünglichen oder in einem angepassten Format zu beenden. Ziel war es, alles zu tun, um die Integrität der Wettkämpfe zu sichern und die Anwendung des Grundsatzes des sportlichen Verdienstes zu gewährleisten."

Demzufolge wurde der Regierungsbeschluss womöglich auf Basis falsch interpretierter Informationen gefasst. Aulas, der zwei Klagen gegen den Saison-Abbruch eingereicht hat, erklärte Anfang Mai im Interview mit L'Equipe, die Saison hätte bis Ende August oder Anfang September beendet werden können. Aufgrund des Abbruchs würden nun allerdings Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro drohen. "Die Entscheidungen können den französischen Fußball in eine katastrophale Situation bringen", so Aulas.