96-Boss Kind spricht von weiteren Gehaltskürzungen - zur Not auch mit Änderungskündigungen!

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Ein großer Verlierer der monatelangen Corona-Krise ist Zweitligist Hannover 96. Der ohnehin extrem angeschlagene Absteiger muss die weiteren Verluste so gut wie möglich abfangen. Geschäftsführer Martin Kind deutet deshalb weitere Gehaltskürzungen an - notfalls auch per Änderungskündigungen.

Der Gang in die zweite Liga kostete Hannover bereits mehrere Millionen Euro. Der anstehende Verlust durch die Geisterspiele und das Wegfallen von vielen Sponsoren macht die Lage bei den 96ern noch einmal dramatischer. "Jammern hilft nicht - wir müssen die Situation annehmen. Und so ehrlich müssen wir sein: Wir machen das alles aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten", so Vereinsboss Martin Kind in der Bild.

Den Team-Etat will der Krisenklub auf höchstens 17 Millionen Euro kürzen. Auch an weiteren Ecken muss gespart werden. Sogar Verträge könnten kurzerhand abgeändert werden. "Wir haben den Vorteil, dass viele Verträge auslaufen. Und bei den bestehenden gibt es ja immer die Möglichkeit von Änderungskündigungen auf der Basis, dass sich die Geschäftsgrundlage durch wegbrechende Einnahmequellen verändert hat.“

Kind hofft auf die Vernunft der Spieler

Die Geschäftsführung hat also alle Hände voll zu tun. Die Mannschaft wird ebenfalls erneut in die Pflicht genommen werden. "Wir werden Gespräche führen - und ich gehe davon aus, dass sich Spieler mit uns auch zusammensetzen. Ich bin wirklich überzeugt, dass wir auf der Basis der Vernunft zusammenkommen.“ Ein weiterer Gehaltsverzicht würde den Hannoveranern sofort helfen.

""Wir haben lange in einer Traumwelt gelebt. Die ist ein für alle Mal kaputt"."

Martin Kind
Gehen Hannovers Top-Verdiener um Ron-Robert Zieler auf weitere Einbußen ein?
Gehen Hannovers Top-Verdiener um Ron-Robert Zieler auf weitere Einbußen ein? / TF-Images/Getty Images

Doch nicht nur der Zweitligist wird laut Kind noch mit den weitreichenden Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. "Wir haben lange in einer Traumwelt gelebt. Die ist ein für alle Mal kaputt. Es wird künftig weniger Geld geben im System. Das nächste Jahr wird noch mal deutlich schwerer.“

Deshalb wünscht sich der 76-Jährige eine gemeinsame Task Force, die sich mit Lösungsansätzen beschäftigt. "Jede Krise bietet auch eine Chance." Nur mit realistischen Vorstellung und vernünftigen Entscheidungen sei dies allerdings möglich. Sorgen um seine Existenz muss sich der Fußball aber nicht machen. "Auch künftig wird in unserem Geschäft keiner verhungern.“