Mainz spricht von Pleite bei Saisonabbruch - Spieler wollen helfen

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Während der Coronavirus-Krise muss man nicht nur auf den geliebten Fußball, wie man ihn kennt, verzichten, ganze Vereine droht sogar der finanzielle Kollaps. So auch ​Mainz 05, wie Vereinsverantwortliche erklärten. Die gute Nachricht: Die Mannschaft möchte finanziell helfen.

Mit dem weiterhin im Raum stehenden Saison-Abbruch der ​Bundesliga droht einigen Vereinen in der ersten und der zweiten Liga der finanzielle Zusammenbruch. Nur wenige Klubs können sich Rücklagen aufbauen, die nun dringend vonnöten sind, während es keine Spiele - und somit auch keine Einnahmen - gibt. 

Mainz ist auf die TV-Gelder angewiesen: Sie sind "existentiell wichtig"

Mainz 05 ist einer dieser Vereine, die nicht auf sichere Rücklagen zurückgreifen können. Dass der Verein zurzeit massiv durch die ausbleibenden TV-Gelder bedroht wird, erklärten Finanzvorstand Dr. Jan Lehmann und Vorstandschef Stefan Hofmann am Donnerstag in einer Video-Konferenz (via Bild): "Wenn die Mai-Rate [Anm. d. Red.: TV-Gelder] nicht gezahlt würde, hätten wir ein Problem. Wir reden hier von 15 bis 16 Millionen Euro. Das würde uns schwer treffen. Die Medienerlöse sind für uns existentiell wichtig."

Rouven Schröder (li.) mit Jörg Schmadtke auf dem Weg zur DFL-Sitzung

Demnach hofft der Verein vom Bruchweg, dass es zumindest auf Geisterspiele hinauslaufen wird - wenn dies wieder möglich ist. Sportvorstand Rouven Schröder hatte jedoch auch positive Nachrichten parat: "Die Mannschaft ist auf den Verein zugegangen. Die Bereitschaft mitzuhelfen und auch auf Geld zu verzichten, ist da." Damit würden die Mainz-Spieler, wie das Team von von ​Borussia Mönchengladbach, auf Teile ihres Gehalts verzichten, um ihren Klub wortwörtlich am Leben zu halten. Diese Krise wird zahlreichen Vereinen an die Substanz gehen, meinte auch Hofmann.

FC Augsburg mit kleinem Puffer - Reuter sieht Gehaltsverzicht als Option

Ähnlich äußerte sich auch Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des ​FC Augsburg, bei Sky. Zwar habe man als Verein über die letzten Jahre einen Puffer erwirtschaften können, doch "je nachdem wie sich die Situation entwickelt, wird es auch eine Frage der Zeit sein, bis die Reserven aufgebraucht sind". Er sieht es als gemeinsames Ziel an, "die gesamte Liga zu retten". 

Über die potenzielle Idee eines Gehaltsverzichts habe man beim FCA allerdings noch nicht gesprochen. Reuter mahnte aber auch an, dass dies "kein No-Go" sein dürfe: "Jeder ist bestrebt, dass es mit dem deutschen Fußball weitergeht, mit der Bundesliga weitergeht und da wird auch jeder seinen Beitrag dazu leisten, wenn die genauen Zahlen auf dem Tisch liegen." Die genauen Auswirkungen, auch finanziell gesehen, seien jedoch noch nicht abzusehen, so der 53-Jährige weiter.