Bosz rechnet fest mit Abgang von Leverkusen-Talent Kai Havertz

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Bis zur Unterbrechung der Fußballsaison durch den Coronavirus war Kai Havertz in diesem Jahr einer der besten Spieler der Bundesliga. Das Talent von ​Bayer 04 Leverkusen zeigt sich im Vergleich zur Hinrunde stark verbessert. Europaweit steht er bei den Topklubs auf der Wunschliste. Werkself-Trainer Peter Bosz glaubt indes nicht mehr daran, dass der Spieler über den Sommer hinaus gehalten werden kann.

In 34 Pflichtspielen stand Havertz in dieser Saison bislang auf dem Platz, starke 18 Torbeteilungen stehen bei dem 20-Jährigen auf dem Konto. Allein 14 Scorerpunkte verbuchte Havertz im Jahr 2020. Keine Frage, ​das Toptalent hat wieder zu alter Stärke zurückgefunden.

Bosz über Havertz: "Das wird ein Transfer von über 100 Millionen"

Noch immer hält sich in Leverkusen der Traum, ihren Schützling über den Sommer hinaus am Rhein zu halten. Der Vertrag des Spielers läuft noch bis Sommer 2022. Doch für die Werkself sind die guten Leistungen von Havertz Glück und Unglück zugleich. Leverkusen profitiert auf dem Platz zwar von Havertz, für die Interessenten wird seine Personalia allerdings umso spannender.

Kai Havertz ist mit 20 Jahren (Vize-) Kapitän, Stammspieler und Elfmeterschütze der Werkself

Für Trainer Bosz ist die Sache zurzeit schon klar: Havertz wird wechseln. "Er kann nächsten Sommer nicht gehalten werden. (…) Das wird ein Transfer über 100 Millionen Euro", so der 56-Jährige in der niederländischen Algemeen Dagblad (via transfermarkt.de). Damit wäre Havertz der teuerste deutsche Spieler aller Zeiten. Bislang hält Leroy Sané den Rekord, der 2016 für 51 Millionen Euro von Schalke zu Manchester City wechselte. Der ​FC Liverpool soll sogar bereit sein, ​für den 20-Jährigen Havertz 125 Millionen Euro hinzublättern.

Bosz zählt Havertz zu unumstrittenen Stammspielern - Leistungsaufschwung nicht überraschend

Die gute Form von Havertz überrascht Bosz allerdings nicht, im vergangenen Winter hätte man explizit am Auftreten des Talents gearbeitet. "Wir haben ihm in der Winterpause gezeigt, dass er nicht oft genug in den Sechzehner kommt", so der Trainer. "Jetzt tut er das öfter. Seine Anzahl an Vorlagen und Toren schießt in die Höhe."

Für den Niederländer zählt Havertz zu den unumstrittenen Stammspielern auf dem Feld, zu denen neben den Profis Lukas Hradecky, Sven Bender und Charles Aranguiz auch etwas überraschend Winterneuzugang Edmond Tabsoda gehört. "Das ist unser Skelett, der Rest rotiert um dieses." Havertz ist dabei als einziger in der Offensive gesetzt, er ist Dreh- und Angelpunkt im Leverkusener Spiel.

Für Bayer 04 ist die Entwicklung des Spielers eine Bestätigung der eigenen Arbeit, schließlich ist man stolz auf die langjährige Jugendarbeit des Vereins. Das durch Havertz eingenommene Geld soll aber sofort weiterinvestiert werden. Bosz dazu: "Für die mindestens 100 Millionen werden wird versuchen, uns auf drei oder vier Positionen zu verstärken." Der Name Havertz wird jedoch wohl immer im Leverkusener Gedächtnis bleiben und jungen Talenten als Vorbild dienen.