FC Bayern: Flick kontert Salihamidzic und verteidigt seine Transferwünsche

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​Der ​FC Bayern München hat seine Zelte in Katar mittlerweile bereits wieder abgebrochen und startet nach dem ​Trainingslager in den Schlussspurt der Rückrundenvorbereitung. ​Cheftrainer Hansi Flick nutze die Reisedauer, um sich erneut über die angespannte Personalsituation beim Rekordmeister zu äußern und rechtfertigte dabei seinen öffentlichen Wunsch nach Neuzugängen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der sonst so zurückhaltende Coach für Wirbel gesorgt und sich öffentlich dafür stark gemacht, noch im Januar über die ein oder andere ​Verpflichtung nachzudenken. Laut transfermarkt.de verteidigte der 54-Jährige nun diese medienwirksamen Gedankenspiele und beteuerte, er habe seine Meinung "ehrlich und fachlich begründet", schließlich gehe es ihm auch bei dieser Forderung wie immer "um den Verein".

Spannungen zwischen Flick und Salihamidzic

Die erneute Wortmeldung des Cheftrainers kann dabei als ein Konter auf Aussagen von Sportdirektor ​Hasan Salihamidzic aufgefasst werden. Der Kaderplaner hatte schließlich auf die erste öffentliche Bitte des Trainers, sich um mögliche Neuzugänge zu bemühen, ziemlich verschnupft reagiert und im Rahmen einer Pressekonferenz unterstrichen, dass er "kein Freund" öffentlicher Statements mit diesem Thema sei und sich überrascht über das "mediale Betreiben der Kaderplanung" gezeigt.

Angesprochen auf diesen Rüffel ließ sich Flick auf dem Rückflug aus Doha nun nicht wirklich aus der Reserve locken und gab lediglich zu verstehen, dass er die Aussage des Sportdirektors "nicht kommentieren und auch nicht interpretieren" wolle. Unterm Strich seien diese Dinge "der Situation geschuldet" und gehe es ihm immer "um die ganze Sache". Bleibt abzuwarten, ob sich Salihamidzic berufen fühlt, auf diesen versteckten Konter zu reagieren, oder ob er es zum Wohle der Bayern bei internen Gespräche belassen wird, besteht doch die Gefahr, durch diesen sich anbahnenden Nebenkriegsschauplatz den Blick aufs Wesentliche zu verlieren.

Dünne Personaldecke beim FC Bayern

Dass sich Flick Gedanken um mögliche Verstärkungen macht, kommt keineswegs von ungefähr, müssen die Münchner zum Start der Rückrunde doch ohne mehrere Stammspieler auskommen. In der Defensive fällt das verletzte Trio aus Niklas Süle, Lucas Hernandez und Javi Martinez aus und offensiv wiegen die Ausfälle der angeschlagenen Flügelspezialisten Serge Gnabry und Kingsley Coman schwer. Zu allem Überfluss werden die Bayern beim Rückrundenstart auf ihren gesperrten Mittelfeldmotor Joshua Kimmich verzichten müssen.

Ins Auge gefasst hat Hansi Flick daher aktuell vor allem potenzielle Neuzugänge für die ​rechte Defensivseite und die Flügel. Zuletzt ließ Salihamidzic jedoch keine Möglichkeit aus, um auf die Komplexität des Wintertransferfensters hinzuweisen und wie schwer es für ein ambitioniertes Team wie die Bayern sei, einen Spieler zu verpflichten, der sofort eine echte Verstärkung darstellt.