BVB: Zorc verspricht weitere Abgänge - Keine "Wunschgröße" für den Kader
Von Florian Bajus
Nachdem Borussia Dortmund den Mannschaftskader in den vergangenen Wochen mächtig aufgerüstet hat, startete der Vizemeister am Mittwoch in die Vorbereitung auf die Saison 2019/20. Sportdirektor Michael Zorc zeigte sich am heutigen Freitag mit den ersten Eindrücken zufrieden, musste gegenüber den Pressevertretern aber auch Fragen über weitere Transfers beantworten - und bezog sich dabei besonders auf weitere Abgänge.
Während Konkurrent Bayern München derzeit nur 17 Feldspieler aufbieten kann, zählt Borussia Dortmund satte 36. Dazu gehören auch die zurückgekehrten Leihspieler um Jeremy Toljan - der als einziger beim Trainingsauftakt dabei war - sowie Sebastian Rode, Shinji Kagawa und André Schürrle.
Während Rode seine Reha in Frankfurt absolviert, wo der 28-Jährige auch über den Sommer hinaus verweilen will, wurden Kagawa und Schürrle für die Suche nach einem neuen Verein freigestellt. "Es gibt gemeinsame Absprachen, dass sie ihre Zukunft woanders sehen für die kommende Saison. Da werden Gespräche geführt, es gibt aber nichts Spruchreifes. Das wird sehr individuell beurteilt und behandelt", wird Michael Zorc angesprochen auf das Duo von den Ruhr Nachrichten zitiert.
Ohne Zukunft in Schwarz-Gelb: André Schürrle und Shinji Kagawa (v.l.).
Die Vorbereitung auf die neue Saison nimmt Fahrt auf, mit den bisherigen Auftritten der Mannschaft zeigt sich der Sportdirektor zufrieden: "Der erste Eindruck ist gut. Die medizinischen und die Leistungstests sind soweit absolviert. Auf die Ergebnisse warten wir, aber nach unseren Einschätzungen können wir da sehr gute Werte erwarten."
Dass auch in einigen Wochen alle 36 Spieler - Torhüter inklusive - auf dem Trainingsplatz erscheinen werden, ist jedoch unwahrscheinlich. "Das Transferfenster ist gerade erst geöffnet. Auf der Abgabeseite werden wir noch Transfers verbuchen in den nächsten Wochen", so Zorc, der keine 'Trainingsgruppe II' etablieren wolle.
Zorc erinnert an die vergangene Hinrunde
Ein Hauptaugenmerk bleibt das Abwehrzentrum: "Natürlich haben wir dort nominell den einen oder anderen Spieler zu viel. Das werden wir auch im Einzelfall besprechen und entscheiden", so der 56-Jährige, der mit Mats Hummels kürzlich Innenverteidiger Nummer sieben verpflichtete.
Wie groß der Kader letzten Endes ausfallen wird, ist noch unklar. Eine "Wunschgröße" gebe es nicht, doch Zorc weiß, dass sich ein breiter Kader im Laufe der Saison nicht unbedingt negativ auf die Mannschaft auswirken muss: "Vergangene Saison hatten wir in der Hinrunde einen relativ großen Kader, weil wir auch viele Pflichtspiele hatten, oft im Drei-Tage-Rhythmus, und das hat uns ganz gut getan. Ob es dann ein Spieler mehr oder weniger ist im Kader, ist nicht ganz so entscheidend."
Klar ist aber, dass der BVB auch schon im Vorjahr einige Ladenhüter in den eigenen Reihen besaß. Diese sollen im Optimalfall endgültig abgegeben werden, doch wie geschickt die Verantwortlichen der Borussia verhandeln werden, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.