Nach Stuttgarter Abstieg: So will Walter den VfB wieder flott machen

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Der ​VfB Stuttgart ist nach der torlosen Vorstellung in Berlin doch noch aus der ​Bundesliga abgestiegen. Nun heißt es bei den Schwaben, die Ärmel hochzukrempeln und alles für den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu unternehmen. Helfen soll dabei vor allem der neue Trainer Tim Walter.

Auch zwei Tage später sind die Nachwehen nach dem Bundesligaabstieg in Stuttgart sicher noch zu spüren. Das torlose Remis bei Union Berlin reichte am Ende nicht aus, die Klasse zu halten. Während in der Hauptstadt gefeiert wird, werden im Ländle noch die Wunden geleckt. Doch im Hintergrund laufen die Umbrucharbeiten bereits. Vor allem der neue Coach Tim Walter soll dafür sorgen, dass man so schnell es geht wieder ins Oberhaus zurückkehrt.

Wie die Sport Bild schreibt, ist der ehemalige Trainer der KSV Holstein Kiel dabei ein höchst besonderes Exemplar seiner Zunft. So soll er auf Video-Analysen der Gegner vollständig verzichten. Lediglich Standardsituationen werden genauer unter die Lupe genommen, ansonsten gibt es keine Videoabende über die Taktiken der Gegner mit der eigenen Mannschaft.

Vielmehr soll der eigene Plan ohne Rücksicht auf Verluste umgesetzt werden, ganz egal, wie der Gegner heißt. Dabei lag er auf seinen bisherigen Stationen immer richtig. Beim Nachwuchs des Karlsruher SC ebenso wie beim Nachwuchs des FC Bayern München. Nun wurde er nach nur einem Dreivierteljahr von Kiel weggeholt zum VfB Stuttgart.

Meist treten Walters Teams im 4-2-3-1 oder in einem 4-4-2 auf. Die Positionen interpretiert er dabei sehr frei. Abwehrspieler dürfen schon mal mit angreifen, und ein Zentrumsspieler darf auch mal auf die Außen ausweichen. Auch soll er nicht gerade der ruhigste Vertreter auf dem Platz sein, es kann also schon mal laut werden bei ihm als Trainer. Walter steht für eine offensive Spielweise mit vielen Positionswechseln. Organisiertes Chaos könnte man sagen.

Daher wurden bereits Unkenrufe laut, er sei ein zweiter Alexander Zorniger, der mit wehenden Fahnen in Stuttgart unterging und dem seine offensive Spielweise zum Verhängnis wurde. Doch im Gegensatz zum damaligen Coach soll Walter auch Pressing und Kurzpassspiel favorisieren. Dennoch könnte es ein Wagnis werden, denn wie das Blatt weiter schreibt, soll Walters System Zeit brauchen. Ob er diese bekommt, ist beim VfB nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit mehr als fraglich.

Junge Spieler sollen bevorzugt unter ihm sein, da er ihnen entsprechend viel beibringen kann und wenig alte Gewohnheiten wieder abgewöhnen muss. Vor allem die älteren Profis beim VfB stehen daher unter besonderer Beobachtung. Wer nicht bedingungslos unter Walter mitzieht, ist sofort hintendran. Vielleicht braucht es beim VfB eine solche Mentalität nach dem Abstieg. Wie lange es gut gehen wird, zeigt sich in der kommenden Saison.