VfB Stuttgart: Diese Entscheidungen kosteten Weinzierl seinen Job

facebooktwitterreddit

​​Markus Weinzierl  steht seit dem späten Samstagabend ohne Job da. Wenige Stunden zuvor hatte sein bisheriger Verein ​VfB Stuttgart  beim Gastspiel gegen den FC Augsburg eine absolute Anti-Leistung erbracht und wurde mit einer 0:6-Schlappe auf die Heimreise geschickt. Das Debakel in der Fuggerstadt war dabei jedoch nur der letzte Tropfen, der das bereits zuvor zum Bersten volle Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Unmittelbar nach dem Abpfiff, der aufgrund der in diesem Ausmaß schier unglaublichen Unterlegenheit seiner Mannschaft auch für Weinzierl eine Art Erlösung war, war bei dem Übungsleiter bereits längst durchgesickert, dass dies wohl sein letzter Arbeitstag bei den Schwaben war. Im Interview mit der Presse gab der 44-Jährige daher laut der BILD unumwunden zu, dass er in Augsburg keine Argumente für sich sammeln konnte.

Markus Weinzierl wirkte gegen Augsburg ratlos

Unterm Strich muss man nach einem Blick auf die Bilanz des gebürtigen Straubingers festhalten, dass ihm dies eigentlich in seiner gesamten Amtzeit nicht gelungen war. Eine Punkteausbeute von im Schnitt gerade einmal 0,67 Zählern ist alles andere als ein vorzeigbares Arbeitszeugnis. Wie die BILD in Erfahrung gebracht haben will, soll Weinzierl jedoch nicht nur aufgrund der schwachen Ergebnisse bereits vor geraumer Zeit die Rückendeckung seitens seiner Spieler verloren haben.

So soll den Spielern der Schlingerkurs des Cheftrainers sauer aufgestoßen sein, der auch am Vortag der Augsburg-Pleite andere Signale gesendet hatte, als am Spieltag selbst. Der ehemalige Schalke-Coach habe zuletzt in den Trainingseinheiten wie wild durcheinander gewechselt und Spielern wie Linksverteidiger Borna Sosa falsche Verspechen gemacht. So machte sich der Kroate gegen den FCA berechtige Hoffnungen auf einen Starlelfeinsatz, nur um sich am Ende gar auf der Tribüne wiederzufinden.

Anstatt durch den 21-jährigen Außenverteidiger seinem Spiel etwas mehr Dynamik zu verleihen, setzte Weinzierl erneut auf Routinier Emiliano Insua. Der Argentinier konnte jedoch keineswegs überzeugen und hatte seine Seite zu keinem Zeitpunkt im Griff. Darüberhinaus lag der Cheftrainer auch mit einer weiteren taktischen Anpassung gründlich daneben.

Auch Präsident Wolfgang Dietrich erkannte einige Missstände

Der in den letzten Wochen in der Innenverteidigung eingesetzte Winter-Neuzugang Ozan Kabak kam mit seiner neuen Rolle im defensiven Mittelfeld überhaupt nicht zurecht und ließ sich zum ersten Mal seit seiner Ankunft am Neckar sein jugendliches Alter von gerade einmal 19 Jahren deutlich anmerken. Auch Präsident ​Wolfgang Dietrich monierte daher nach der Partie gegenüber der BILD, dass einige Spieler auf Positionen spielen mussten, "die für sie sehr schwierig waren".

Als Nachfolger des gescheiterten Weinzierl soll nun der bisherige U19-Coach ​Nico Willig bis zum Ende die VfB-Karre aus dem Dreck ziehen. Dabei ist dem 38-jährigen Fußballlehrer zu wünschen, dass er schnell eine klare Linie findet und auch bei seinen Personalentscheidungen ein glücklicheres Händchen als sein Vorgänger beweist.