Sportdirektor-Suche auf Schalke: Interesse an Mislintat?
Von Florian Bajus
In Person von Jochen Schneider wurde der FC Schalke bereits bei der Suche nach einem Nachfolger des zurückgetretenen Sport-Vorstandes Christian Heidel fündig, weshalb nun die Suche nach einem passenden Sportdirektor beginnt. Zu den vielen Namen, die derzeit in den Medien kursieren, soll auch Sven Mislintat zählen.
Auf Schalke arbeitet spätestens seit Samstag jeder auf Hochtouren. Nach der Verkündung seines Rücktritts sicherte Christian Heidel zwar zu, dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, bis ein passender Nachfolger gefunden wurde. Doch der 55-Jährige wurde bereits durch Jochen Schneider ersetzt. Der ehemalige Sportdirektor des VfB Stuttgart und Teamkoordinator von RB Leipzig erhielt nach seinem Amtsantritt bereits seine erste Aufgabe. Diese bestehe daraus, "einen Sportdirektor zu suchen", wie Clemens Tönnies gegenüber Bild erklärte.
Bereits seit Wochen galt Jonas Boldt als Favorit auf den Sportdirektor-Posten bei S04. Der 37-Jährige steht noch bis Sommer bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, führte Gespräche mit Tönnies und Heidel und habe sich laut Sky-Experte Reiner Calmund eigentlich vorstellen können, im Sommer anzuheuern. Mittlerweile ist jedoch klar, dass ein anderer Sportdirektor kommen wird.
Laut Sky-Informationen habe Boldt trotz seines gültigen Vertrags in Leverkusen sofort auf Schalke anfangen sollen, was wiederum als Knackpunkt für die gescheiterten Gespräche gilt. Gleichzeitig wird er mit RB Leipzig in Verbindung gebracht und verfolgte möglicherweise deshalb am Montagabend die Partie zwischen den Leipzigern und TSG Hoffenheim in der Red-Bull-Arena.
Sport1 vermeldet derweil, dass Boldt aufgrund der Entscheidung für Schneider als Sport-Vorstand nicht als neuer Sportdirektor verpflichtet werde. Demnach komme diese Konstellation "für ihn nicht in Frage". Zuvor wurde über eine Verpflichtung von Michael Reschke als neuer Sportchef spekuliert, den Boldt bestens aus der gemeinsamen Zeit bei Bayer Leverkusen kennt.
Stattdessen sollen nun Thomas Linke vom FC Ingolstadt und Sven Mislintat laut der Funke Mediengruppe zu den Kandidaten zählen. Letzerer war von 2006 bis November 2017 als späterer Direktor Profifußball und Scout bei Borussia Dortmund tätig, wechselte nach einer Auseinandersetzung mit Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel allerdings zu Arsenal London. Dort löste er seinen Vertrag als Leiter der Scouting-Abteilung erst Ende Januar auf, zwischenzeitlich wurde über eine Verpflichtung seitens des FC Bayern spekuliert.
Linke, der von 1992 bis 1998 für Königsblau spielte, war derweil von 2011 bis 2017 als Sportdirektor des FC Ingolstadt tätig und kehrte erst im November als Berater des Managements zurück. Nach den Gerüchten über eine mögliche Rückkehr von Ex-Spieler Gerald Asamoah als Teammanager würde der 49-Jährige aufgrund des viel zitierten 'Stallgeruchs' durchaus in die Planungen des Aufsichtsrates passen.
Die Bild bringt mit Alexander Rosen einen weiteren Mann mit Erfahrung ins Spiel. Der 39-Jährige ist seit April 2013 als Direktor Profifußball der TSG Hoffenheim tätig, steht allerdings noch bis Sommer 2020 unter Vertrag. Ob Klub-Mäzen Dietmar Hopp nach Trainer Julian Nagelsmann nun auch seinen Sportchef ziehen lassen würde, erscheint jedoch nicht allzu realistisch.