Europa League: RB Leipzig müht sich zu Unentschieden gegen Sorja Luhansk

facebooktwitterreddit

Für RB Leipzig hat es in der Europa-League-Qualifikation gegen den ukrainischen Vertreter Sorja Luhansk nur zu einem Remis gereicht. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag im eigenen Stadion benötigen die Sachsen einen Sieg, um in die Gruppenphase einzuziehen.

Ohne die Leistungsträger Jean-Kevin Augustin, Kevin Kampl und Marcel Sabitzer traten die "Roten Bullen" in Saporischschja an. Die Ukrainer tragen ihre Heimspiele, 400 Kilometer westlich von Luhansk, aus, da im Grenzgebiet zwischen Russland und der Ukraine weiterhin Kämpfe toben. Nachdem die Sachsen die ersten beiden Hürden mit Häcken und Craiova relativ leicht genommen hatten, bekamen sie beim Hinspiel gegen Luhansk deutlich mehr Gegenwind. Der Gastgeber hatte sich dank der Auswärtstorregel mit zwei Unentschieden gegen Braga in die nächste Runde gemüht. Beim derzeitigen Sechsten der ukrainischen Liga sucht man zwar Stars vergeblich, doch die Partie war für ​Leipzig alles andere als ein Spaziergang.

Bei den Sachsen stand statt Peter Gulacsi Mvogo im Kasten. Mit den beiden Verteidigern Nordi Mukiele, Marcelo Saracchi und Stürmer Cunha liefen drei Neuzugänge von Beginn an auf. Für WM-Spieler Timo Werner war es das erste Pflichtspiel der Saison. "Wir wollen uns über den Auftritt in der Ukraine für die Bundesliga auf Betriebstemperatur bringen", hoffte Trainer Ralf Rangnick vor der Partie. Doch in der ersten Halbzeit hatte das Spiel den Hauch eines Testspiels, Pässe kamen ungenau, Umschaltsituationen vergaben die Leipziger leichtfertig. Von Rangnicks Plan, Selbstvertrauen zu tanken für das Spiel am Sonntag gegen Borussia Dortmund, war nichts zu sehen.

In der 15. Minute gab es den ersten Aufreger. ​Leipzigs Heißsporn Saracchi stieg Lednev auf den Fuß, dieser revanchierte sich mit einem Tritt. Lednev sah die rote Karte, während der Uruguayer seltsamerweise ohne jegliche Verwarnung davonkam. Im DFB-Pokal gegen Viktoria Köln war Saracchi wegen einer Notbremse vom Platz geflogen. Dass Luhansk sich fortan zu zehnt wehren musste, konnte Leipzig allerdings nicht ausnutzen. In der 20. Minute hatten die Gäste jedoch eine Großchance durch Werner, der einen Gegner im Strafraum aussteigen ließ, sein Schuss wurde aber kurz vor der Torlinie entschärft. Viel mehr Zwingendes kam von Leipzig allerdings nicht in der ersten Halbzeit. Mukiele war bemüht, aber die Nervosität war ihm anzumerken. Auch Ibrahima Konate wirkte fahrig in der Spieleröffnung. Der Brasilianer Cunha hatte mehrmals die Möglichkeit, schnell umzuschalten, doch ihm fehlte die Genauigkeit im Passspiel.

Nach 40 Minuten eroberte Konrad Laimer den Ball nach einem schwachen Abwurf des Luhansker Torhüters Phillipe, flankte auf Werner, der den Ball mit dem Kopf aber aus spitzem Winkel klar über den Kasten setzte. Luhansk bot Lücken an, trotzdem gelang es dem Bundesligisten nicht, in diese hineinzustoßen. Mitunter hatten die Ukrainer sogar Konterchancen, die meist jedoch ungefährlich blieben. In der ersten Halbzeit schossen die Sachsen 12-mal in Tornähe, doch nur ein Versuch flog aufs Tor.

Aus der Kabine kam ​Leipzig mit mehr Elan und Tempo. Der Schuss von Werner, einer der wenigen Aktivposten, wurde abgeblockt. In der 58. Minute scheiterte wieder der 22-Jährige mit der Innenseite, als er die lange Ecke anvisierte. Auch Luhansk hatte eine dicke Torchance: Der kurz davor eingewechselte Khocherin setzte den Ball nach einem Stellungsfehler von Saracchi aber knapp übers Netz. Doch Leipzigs Angriffswirbel währte nur kurz. Bald stellte sich wieder das unsaubere Passspiel ein, weshalb Rangnick reagierte und Emil Forsberg einwechselte, der immerhin für etwas Schwung sorgte. In der 87. Minute strich ein strammer Distanzschuss von Luhansk-Akteur Silas rechts am Tor vorbei. Die Gastgeber setzten immer mal wieder einen Nadelstich und verdienten sich letztlich den Punkt in Unterzahl. In der Nachspielzeit hatte Forsberg noch eine Chance, doch Phillipe parierte reaktionsschnell.

Leipzig hatte zwar 70 Prozent Ballbesitz, deutlich mehr Schüsse, aber das Unentschieden ging dennoch in Ordnung, da sie zu keiner Phase des Spiels Durchschlagskraft entwickelten. Im Rückspiel ist eine deutliche Leistungssteigerung vonnöten, um die Gruppenphase nicht zu verschenken.