War wütend und hätte weinen können - Naby Keita spricht über seinen Abschied

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Beim Auswärtsspiel im Berliner Olympiastadion wird Naby Keita zum letzten Mal das Trikot von RB Leipzig tragen. Der 23-Jährige wechselt anschließend zum FC Liverpool. Vor heimischen Publikum konnte sich Keita vergangene Woche aufgrund einer Sperre nicht verabschieden. Nun soll er selbst dafür sorgen, dass seine Ablösesumme steigt.

Mit dem Transfer von Naby Keita machte RB Leipzig im Sommer 2016 nach dem Bundesliga-Aufstieg die zukünftige Ausrichtung des Brause-Klubs deutlich. Für 15 Millionen Euro wurde der hochveranlagte Mittelfeldspieler von Schwester-Verein RB Salzburg verpflichtet. Spätestens da war jedem klar: RB Leipzig ist kein gewöhnlicher Aufsteiger.

Es folgte die Premieren-Saison an deren Ende die Vizemeisterschaft stand. Leipzig gelang auf Anhieb der Schritt in die Champions League und erreichte nach Rang drei in der Gruppenphase das Viertelfinale in der Europa League. Der vorzeitige Abgang von Keita stand da aber längst schon fest. Bereits im Herbst einigte sich Sportdirektor Ralf Ragnick mit dem FC Liverpool auf einen Transfer am Ende der Spielzeit. Zwar gilt in Leipzig das Credo keine Stammspieler abzugeben, Ragnick hielt sich im Falle von Keita aber an seine Aussage: "Wenn sich ein Spieler schneller entwickelt als der Verein, dann werden wir ihn auch verkaufen.“

Entscheidung im Saisonfinale: Die Frage wo Leipzig am Ende landet wirkt sich auch auf die Ablösesumme von Naby Keita aus.

So kam der RB-Macher zu dem Schluss: "Wir haben das als Verein sehr gut gelöst und immer glaubwürdig agiert." Schließlich bekommt RB für den 23-Jährigen einen satten Gewinn. Mindestens 65 Millionen Euro zahlen die Reds - zwischen 7,5 und neun Millionen Euro gehen davon als Bonuszahlung nach Salzburg.

​Wieviel genau entscheidet sich aber erst am letzten Bundesligaspieltag. Schafft Leipzig, ​derzeit auf Rang sechs, die Europa League, steigt die Ablöse auf 70 Millionen Euro. Bei einer immer noch möglichen Champions-League-Teilnahme sogar auf 75 Millionen Euro. Sollte der Europapokal verpasst werden, bliebe es bei 65 Millionen Euro Ablöse.

Keita traurig über verwehrten Abschied

Beim Auswärtsspiel in Berlin muss Keita nun selbst dafür sorgen, dass er für seinen künftigen Arbeitgeber teuerer wird. Der 23-Jährige kehrt nach seiner Gelb-Rot-Sperre ​wohl wieder in die RB-Startelf zurück. Aufgrund seines bereits dritten Platzverweises in der laufenden Spielzeit blieb ihm am vergangenen Samstag sein Abschiedsspiel vor heimischen Publikum verwehrt. "Ich war wütend und hätte weinen können. Es war schlimm mit anzusehen, dass ich in diesem tollen Spiel nicht dabei sein konnte", sagte Keita dem kicker. Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl fühlte mit: "Naby ist sehr erpicht darauf, sich so positiv wie möglich zu verabschieden. Es hat ihm sehr weh getan, dass er im letzten Heimspiel nicht spiele durfte. In dem Stadion, in dem er so tolle Tore geschossen hat“, wird der Österreicher von RB Live zitiert.

Auf die Zeit in Leipzig blickt Keita dennoch positiv zurück: "Ich hatte hier die Möglichkeit, mich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Leipzig hat mich zu einem besseren Spieler gemacht." Das sieht auch Ragnick so: "Naby Keita ist ein außergewöhnlicher Fußballer, der sich in seinen zwei Jahren in Leipzig noch einmal deutlich weiterentwickelt hat." Keita sei eine "absolute Bereicherung" und ein "wichtiger Unterschiedsspieler" gewesen, urteilte der RB-Sportdirektor.

Der Hochgelobte glaubt gerade wegen Rangnick, dass Leipzig weiter zur nationalen Spitze gehören wird. "Mit Ralf Rangnick ist da jemand, der die Mannschaft aufbaut und jungen Spielern zur Weiterentwicklung verhilft. Platz ein bis drei traue ich dem Klub in den nächsten Jahren zu", befand er.