Wieso Dauerreservist Sascha Riether auf Schalke wichtig ist
Von Simon Zimmermann
Eigentlich sollte im vergangenen Sommer Schluss sein. Seit dem achten Spieltag ist Sascha Riether aber wieder Teil des Schalker Profi-Kaders. Zum Einsatz kam der erfahrene Rechtsverteidiger seither nicht - eine wichtige Rolle in der Mannschaft hat der 34-Jährige dennoch inne. Riether ist Anlaufpunkt für die vielen Jung-Profis im Team.
Sascha Riehter hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Beim SC Freiburg zum Profi geworden, bestritt der 34 Jahre alte Rechtsverteidiger beim Sportclub, für den VfL Wolfsburg, den 1. FC Köln und Schalke 04 insgesamt 248 Bundesligaspiele. 66-mal lief Riether in der Premier League für den FC Fulhalm unter Felix Magath auf.
Mit Magath konnte er 2009 auch den größten Erfolg seiner Karriere feiern: Die beiden gewannen mit dem VfL Wolfsburg sensationell den deutschen Meistertitel. Kurz darauf durfte Riether sogar zweimal für die Nationalmannschaft auflaufen.
Zum Ende seiner Laufbahn zog es ihn zum FC Schalke 04. Im vergangenen Sommer wollte er nach zwei Spielzeiten in Königsblau die Fußballschuhe eigentlich an den Nagel hängen. Sein Vertrag war ausgelaufen, Riether hielt sich aber dennoch weiter bei den Knappen fit. Im Oktober einigte man sich dann auf ein neues Arbeitspapier bis zum Ende der Saison. Und auch wenn Riether seither nicht mehr für S04 zum Einsatz gekommen ist, hat er dennoch eine wichtige Rolle im Team gefunden.
"Ich glaube, dass viele junge Spieler froh sind, wenn der eine oder andere Ältere im Kader dazwischen ist. Gerade die Jungs, die vielleicht aktuell nicht so häufig zum Einsatz kommen, holen sich Ratschläge. Da gilt es, die Mannschaft zusammenzuhalten. Ich glaube, dass ich in diesem Punkt für das Team sehr wertvoll bin", findet Riether. Er fahre "jeden Tag voller Vorfreude zum Training und gebe alles. In diesem Team macht es einfach Spaß", so der 34-Jährige. Natürlich würde er sich über die Marke von 250 Bundesligaspielen freuen und sei da, wenn er gebraucht werde. Aber auch so freue er sich über die Erfolge und sieht sich als Teil der Mannschaft.
Mit Domenico Tedesco, der zwei Jahre jünger ist als Riether, tausche er sich "häufiger aus. Denn der Trainer weiß ja auch, dass ich in meiner bisherigen Karriere schon viel erlebt habe. Trotzdem lerne ich bei ihm jeden Tag noch etwas dazu. Jedes Training, jede Besprechung und jede Analyse sind etwas Besonderes", schwärmt er über den Schake-Coach.
Nach der Saison soll die aktive Karriere dann endgültig vorbei sein. Riether möchte dann seine Trainerscheine machen und "dem Fußball verbunden bleiben". Bis dahin sieht er sich als Teil eines "ganz besonderen Vereins. Und sage ich jetzt nicht, weil es sich gut anhört. Ich meine das auch so", betont er. Bei Riether verkommt diese Aussage nicht als vielgehörte Plattitüde - man nimmt ihm die Hommage an den Klub direkt ab.
Denn er spricht nicht nur darüber, sondern lebt seine Begeisterung für Königsblau. Beim 2:0-Sieg in Leverkusen stand Riether zusammen mit Frau Sarah im Fanblock der Knappen. "Während des Spiels habe ich den Jungs auf dem Zaun eine Runde Bier ausgegeben. Darüber haben sie sich riesig gefreut und danach noch lauter gesungen", berichtet er über das "überragende" Erlebnis in der BayArena. "Ich hatte meinen Platz direkt in der ersten Reihe und war nur einige Meter vom Spielfeld entfernt. Die Stimmung war fantastisch. Nicht zuletzt, weil wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Bei der lautstarken Unterstützung unserer Fans hatte ich teilweise echt eine Gänsehaut", so Riether weiter.
Auf Schalke sind alle froh, einen gleichermaßen so erfahrenen wie sympathischen Profi im Kader zu wissen.