Polanski mehr als nur eine Übergangslösung? Was für den Interimstrainer spricht

Ist Eugen Polanski am Ende nicht nur eine Übergangslösung, sondern die ganz große Lösung für Borussia Mönchengladbach?
Interims-Coach Eugen Polanski
Interims-Coach Eugen Polanski / Christof Koepsel/GettyImages
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Nach gut zwei Jahren war Anfang der vergangenen Woche für Gerardo Seoane bei Borussia Mönchengladbach Schluss. Die Fohlen-Bosse setzten den Schweizer nach der niederschmetternden 0:4-Niederlage gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende vor die Tür und ernannten U23-Coach Eugen Polanski vorläufig zum Interimstrainer. Der 39-jährige Ex-Profi wird zumindest das Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen leiten, doch womöglich bietet sich Polanski auch die Chance, die Bosse von mehr als nur einer Übergangslösung zu überzeugen. Zumindest hat der Interims-Coach schon einige Argumente in der Hinterhand und könnte mit einem erfolgreichen Abschneiden gegen die Werkself ein weiteres hinzufügen.

Polanski soll echte Chance bekommen

Nach der 0:4-Niederlage gegen Werder Bremen erfolgte am vergangenen Montag die Entlassung von Gerardo Seoane. Eugen Polanski wurden vorübergehend die sportlichen Geschicke der Fohlen übertragen, doch parallel dazu finden bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern für Seoane statt. Vielleicht steckt in Polanski aber weit mehr als nur eine Übergangslösung, was die Suche nach einer externen Lösung grundsätzlich infrage stellen würde. Nach Informationen der BILD am Sonntag, wollen die Bosse dem Interims-Coach eine echte Chance geben sich zu beweisen.

Der 19-malige polnische Nationalspieler Eugen Polanski durfte als Profi von unter anderem Gladbach, Mainz und Hoffenheim schon während seiner aktiven Zeit von Top-Trainern wie beispielsweise Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel oder Jupp Heynckes lernen. Nach seinem Karriereende konnte er auch von Marco Rose so einiges abschauen und war während der Rose-Zeit in Gladbach Talente-Trainer. Dieser Erfahrungsschatz macht Polanski zu einem der vielversprechendsten Trainertalente des Landes.

Nagelsmann war Polanski-Förderer

"Julian hat mich am meisten geprägt."

Eugen Polanski über Nagelsmann

Polanskis-Stil orientiert sich an dem von Rose den der Interims-Coach als "geradlinig, modern, intensiv" bezeichnet. Diesen intensiven Spielstil kombiniert Polanski dann wohl mit einer besonderen Nähe zu seinen Spielern. Ganz nach dem Vorbild des Trainers, der ihn am meisten beeindruckt hat: Julian Nagelsmann. "Julian hat mich am meisten geprägt. Er ging in eine ähnliche Richtung wie Thomas Tuchel, war aber noch einen Tick besser für mich, weil er noch lösungsorientierter und einen Tick menschlicher war." Der damalige Hoffenheim-Coach Nagelsmann war es auch, der Polanski auf den Trainerstuhl brachte. "Am Ende ist er mir so lange auf den Sack gegangen, bis ich mich zu den Trainerlehrgängen angemeldet habe“, verriet der Gladbacher Interimscoach.

Julian Nagelsmann und Eugen Polanski
Julian Nagelsmann und Eugen Polanski / Soccrates Images/GettyImages

Kostengünstiger Musterschüler mit Stallgeruch

Schon als Profi war Polanski ein absolutes Arbeitstier im Mittelfeld, das sich auf dem Rasen für den Erfolg der Mannschaft zerriss. Nicht weniger wird er jetzt von seinen Stars erwarten. Unter Jupp Heynckes galt Polanski zu Gladbacher Zeiten als Musterschüler und beeindruckte die Trainerlegende damals mit seinem bedingungslosen Einsatzwillen. 54 Pflichtspiele für die Fohlen verpassen Polanski zudem den Stallgeruch. Auch die finanzielle Situation in Gladbach spielt in diesem Zusammenhang womöglich eine Rolle und könnte Polanski bei ordentlicher Arbeit vor die anderen potenziellen Seoane-Nachfolger stellen.


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