"Normalerweise keine Chance": Virkus feiert Reyna-Coup - Seoane bremst Euphorie
Von Dominik Hager

"Don Rollo" hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Giovanni Reyna für vier Millionen Euro von Borussia Dortmund verpflichtet. Mit dem 22-Jährigen kam der lange gesuchte Kreativspieler für das offensive Mittelfeld, der das Gladbacher Spiel auch technisch auf ein höheres Level bringen könnte. Das erste Saisonspiel der Fohlen (0:0 gegen Hamburg) erlebte der US-Amerikaner noch von der Tribüne aus, schon am kommenden Samstag könnte jedoch sein Debüt beim Spiel in Stuttgart folgen.
Roland Virkus freut sich bereits auf den Offensiv-Youngster, der massiv Potenzial, aber auch eine lange Verletzungshistorie mitbringt. "Gio ist ein junger, kreativer Spieler. Ein Transfer, wo wir normalerweise keine Chance haben. Aber er will bei uns noch einmal neu starten. Deswegen sollten wir stolz sein, dass der Junge sich für Borussia entschieden hat", erläuterte der Manager nach dem Remis gegen den HSV.
Natürlich ist aber auch Virkus klar, dass der Deal mit gewissen Risiken einhergeht. Dies sieht er aber nicht als dramatisch an. "Ein bisschen Restrisiko bleibt immer. Aber wir kriegen einen hervorragenden Jungen, den wir unter normalen Umständen nicht bekommen", untermauerte er.
Reyna-Marktwert rapide gesunken: Gladbach profitiert von BVB-Wohlwollen
Damit hat Virkus natürlich absolut Recht. Reyna war einst 42 Millionen Euro wert und gehörte zu den spannendsten Spielern der Bundesliga. Zahlreiche Verletzungen und Formtiefs haben seinen Marktwert dann jedoch auf sieben Millionen Euro fallen lassen. Ein Jahr vor Vertragsende entschied sich Reyna dafür, den BVB verlassen zu wollen und bekam von den Dortmundern das Go.
Der Offensiv-Youngster hatte Glück, dass die Verantwortlichen seinem Wunsch, nach Gladbach zu wechseln, zustimmten. Parma soll schließlich sechs Millionen Euro - und damit zwei Millionen Euro mehr - geboten haben.
Reyna offensiv flexibel einsetzbar: "Er blockiert niemanden"
Der Weg in die Startelf führt für Reyna mutmaßlich über Kevin Stöger, der zwar gute Qualitäten besitzt, diese in Gladbach aber noch nicht regelmäßig zeigen konnte. Doch auch auf den beiden Außenbahnen könnte sich für den Neuling eine Chance ergeben. "Für den Konkurrenzkampf ist wichtig, dass man nicht auf eine Position festgelegt ist. Er macht Druck auf alle vorderen Positionen - aber eigentlich blockiert er niemanden", sieht Virkus die Sache positiv.
Denkt man daran, dass die Gladbacher beim 0:0 gegen Hamburg offensiv eine enttäuschende Leistung zeigten, dürfte Reyna - auf welcher Position auch immer - schon bald die erste Chance bekommen.
Seoane sieht noch eine Menge Arbeit
Trainer Gerardo Seoane bremste die Euphorie jedoch ein wenig, indem er auf die vielen Verletzungen des Spielers in den letzten Jahren hinwies. "Er ist ein sehr junger Spieler, der schon vieles erlebt hat. Auf jeden Fall für uns ein großer Gewinn - aber da braucht es schon in den nächsten Wochen von allen eine Menge Arbeit", verdeutlichte er.
Wichtig wird für Reyna sein, einfach mal über einen längeren Zeitraum fit zu bleiben. Dann dürfte sich seine Qualität von alleine durchsetzen.
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