Wie Seoane Gladbachs Nullnummer gegen den HSV bewertet

Defensiv stabil und nicht den Kopf verloren. Bei den Fohlen sah man viele postive Punkte trotz der Nullnummer gegen den HSV. Das kreative Problem soll mit einem Transfer-Statement behoben werden.
Gerardo Seoane kam mit den Fohlen nicht über ein 0:0 über den HSV hinaus
Gerardo Seoane kam mit den Fohlen nicht über ein 0:0 über den HSV hinaus / INA FASSBENDER/GettyImages
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Mit einem torlosen Remis gegen Aufsteiger HSV ist Borussia Mönchengladbach in die Bundesliga-Saison gestartet. Bei den Fohlen hatte man sich gegen die im Vorfeld schon leicht kriselnden Rothosen sicher mehr versprochen. Dennoch zeigte sich Trainer Gerardo Seoane nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

"Ich bin mit vielen Punkten zufrieden, vor allem mit unserem defensiven Gewissen", betonte der Schweizer nach der Nullnummer.

"Es geht noch einiges besser, es ist noch eine lange Saison. Aber wenigstens haben wir zu Null gespielt."

Nico Elvedi (RP)

Seoane lobt Defensive - und bemängelt Durchschlagskraft

Defensive Stabilität und mehr Spielkontrolle war eines der großen Anliegen für Seoane bei der Entwicklung der Mannschaft. Gegen den HSV hatten die Fohlen zu 61 Prozent den Ball. Defensiv hatte Gladbach kaum Torchancen für den Gegner zugelassen, auch wenn man kurz vor Schluss bei einem Abseitstreffer der Hamburger etwas Glück hatte.

"Wir hatten insgesamt viel Ballbesitz und viele Bälle in den Sechzehner, haben uns aber schwergetan in den engen Räumen", analysierte Seoane. "Du hast wenig Zeit, um in die Tiefe zu spielen. Das ist uns nicht gut genug gelungen." Seoanes Fazit klang bittersüß: "Es ist ein gerechtes Unentschieden. Wenn du als Sportler nicht als Sieger vom Platz gehst, bist du in der Regel enttäuscht, und das sind wir heute."

"Wenn du so wenig vor das Tor kommst, kannst du schwer Tore schießen."

Rocco Reitz (RP)

Virkus lobt Energie und Charakter

Sportchef Roland Virkus vertrat eine ähnliche Meinung: "Zum Anfang hätten wir uns sicherlich mehr gewünscht. Aber mich stimmen die Defensivleistung, die Energie auf dem Platz und der Charakter der Mannschaft positiv." Und sah eine Verbesserung im Vergleich zu vorherigen Auftritten: "Du darfst dann nicht den Kopf verlieren, das ist uns in der Vergangenheit häufiger passiert. Diesmal nicht - und deshalb können wir mit dem Punkt zum Auftakt auch leben."

Die fehlende Durchschlagskraft lag für Virkus auch am Personal. Vor allem die Abwesenheit von Torjäger Tim Kleindienst sei ein herber Verlust. "Das hängt natürlich mit dem Personal zusammen. Wir haben alleine mit Tim fast 20 Tore verloren. Wir haben im letzten Jahr aus deutlich weniger Chancen mehr Tore gemacht. Es ist schwierig, gegen so einen tief stehenden Gegner zu spielen und Torchancen zu kreieren. Der HSV hat sehr, sehr eng gestanden. Was gefehlt hat, war die Kreativität nach vorn", so Virkus.

Reyna soll Gladbach mehr Kreativität bringen

Helfen soll in Zukunft Gio Reyna, der vom BVB kommt. "Gio ist ein junger, kreativer Spieler. Ein Transfer, wo wir normalerweise keine Chance haben - keine Chance. Aber er will bei uns noch einmal neu starten. Deswegen sollten wir stolz sein, dass der Junge sich für Borussia entschieden hat", betonte Virkus.

Am kommenden Samstag beim VfB Stuttgart (15:30 Uhr) könnte der US-Spielmacher sein Debüt für die Fohlen geben.


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