Nach Köln-Aus: Funkel mit brisanten Einblicken und einem Zukunftsversprechen

Friedhelm Funkel hätte gerne weiter als Trainer des 1. FC Köln gearbeitet, doch es kam zum Leid des Trainers und zahlreicher Effzeh-Fans zum Aus.
Friedhelm Funkel
Friedhelm Funkel / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Trainer-Ikone Friedhelm Funkel ist der Meister der Aufstiege und brachte seine offenbar liebste Tätigkeit auch beim 1. FC Köln ein. Im Endspurt der 2. Bundesliga beflügelte der 71-Jährige den Effzeh und verhalf dem Traditionsverein, den Deckel auf die Rückkehr in die Bundesliga zu machen. Nicht wenige wünschten sich, mit dem Trainer in die Bundesligasaison 2025/26 zu gehen, und auch Funkel selbst hatte Lust, die Reise bei den Geißböcken fortzusetzen. Am Ende der vergangenen Woche kam jedoch die überraschende Absage des Kult-Trainers. Die Hintergründe zu seiner Entscheidung beleuchtete Funkel am Sonntag per Live-Schalte im Doppelpass auf Sport1.

Funkel wollte weitermachen

"Ich war wirklich bereit weiter zu machen."

Friedhelm Funkel

"Ich war wirklich bereit weiter zu machen, weil ich den 1. FC Köln jetzt das dritte Mal trainiert habe und der und der 1. FC Köln einfach ein besonderer Verein ist", bedauerte Funkel das Aus bei den Kölnern sichtlich. Der Aufstiegstrainer hob dabei auchd as gute Verhältni zu den Spielern hervor: "Ich habe sehr, sehr schnell auch eine gute Beziehung zur Mannschaft gefunden. Das war ganz, ganz wichtig in nur 12–13 Tagen dort etwas bewegen zu können, weil ich eben auch schon viele Spieler kannte."

Funkel war von Anfang an erfolgreich und führte den 1. FC Köln am letzten Spieltag der Zweitligasaison sogar zum vielumjubelten Meistertitel, der auch in Funkel selbst ganz neue Lebensgeister zu wecken schien. "Dann wollte ich in der Tat weitermachen", so Funkel im Doppelpass. Dazu kam es jedoch nicht. Funkel beleuchtete anschließend die Hintergründe, warum er sich zu dieser Absage an seinen Herzensverein schweren Herzens durchringen musste.

Funkel vermisste das Vertrauen der Klubführung

"Ich hab dann gespürt am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag - und das ist auch für mich in Ordnung - dass der ein oder andere andere Vorstellungen hatte und in dem Gremium die das letztendlich entscheiden, eine gewisse Unsicherheit herrschte mit mir weiterzumachen", sagte Funkel.

Zudem gab Funkel brisante Einblicke, wie es nach dem Aufstieg weiterging. "Mit Thomas Kessler stand ich am Montagabend schon in Kontakt und er hat mir dann versichert, dass er im Laufe der Woche mit mir sprechen wird, weil er ja auch in der Luft hing. Er wusste auch nicht wie es mit ihm weiterging und erst Donnerstagmorgen von den verantwortlichen Gremien zum Sportdirektor ernannt wurde. Er ist dann mit der Aufgabe betraut worden einen Trainer zu suchen. Ich hab dann mit ihm gesprochen und ich glaube, dass Thomas auch mit mir weitermachen wollte. Wir haben sehr, sehr gut miteinander gearbeitet in den 14 Tagen und ich kannte Thomas auch schon aus den letzten Jahren beim 1. FC Köln. Er ist aber eben erst ein, zwei Tage im Amt gewesen und hatte noch nicht die Befugnis alleine über den Trainer zu entscheiden. Ich glaube, dann wäre ich Trainer geworden - aber es ist halt anders gekommen", so Funkel.

Hätte wohl gerne mit Funkel weitergemacht: Sportdirektor Thomas Kessler
Hätte wohl gerne mit Funkel weitergemacht: Sportdirektor Thomas Kessler / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages

"Ich wollte mich nicht hinhalten lassen."

Friedhelm Funkel

Die Entscheidung über die Zukunft des Kölner Trainerstuhls liegt aber in anderen Händen - auch das stellte Funkel nochmals klar. "Es ist ein siebenköpfiges Gremium die über die Trainersituation entscheiden werden und da habe ich das Gefühl gehabt, dass ich dort nicht die Mehrheit an Vertrauen gewonnen hätte und ich wollte mich nicht hinhalten lassen und hab dann eben gesagt `Okay ich wünsche euch alles Gute.`"

Gegenüber seinem Verein hegt Funkel aber keine Gräuel – ganz im Gegenteil. "Das kommt von Herzen. Ich habe überhaupt keinen Streit oder sonst irgendwas mit dem 1. FC Köln . Wenn sie so entscheiden ist das halt so."

Funkel geht mit Wehmut und Zukunftsversprechen

Der rheinische Kult-Coach bedauere die Entwicklung, sah in der Absage aber die einzig logische Entscheidung. "Wenn du als Trainer nicht die 100-prozentige Rückendeckung am ersten Tag deiner Tätigkeit hast - wann willst du sie dann bekommen? Deswegen hab ich mich entschieden - und es war ein schwerer Schritt - dem 1. FC Köln abzusagen aber ich glaube, es war ein vernünftiger Schritt. Wenn das Vertrauen nicht vom ersten Tag an da ist, dann hat es keinen Zweck." Somit endet die Zeit von Friedhelm Funkel auf der Trainerbank des 1. FC Köln erneut – zum Leidwesen vor allem der Kölner Fans und des Trainers selbst.

"Ich möchte einfach noch gerne weiterarbeiten, weil ich mich dazu noch imstande fühle und deswegen werde ich auch nicht aufhören."

Friedhelm Funkel

Das Ende seiner langen Trainerlaufbahn soll, das aber nun noch nicht darstellen, wie Funkel bekanntgab: "Ich bin gesund, das ist ein großes Glück. Das ist Glück, was ich genieße. Ich möchte einfach noch gerne weiterarbeiten, weil ich mich dazu noch imstande fühle und deswegen werde ich auch nicht aufhören." Wohin Friedhelm Funkels Reise aber nun geht, ist derzeit noch unklar.


Weitere Köln-News lesen:

feed