Mittelstädt reagiert auf Nichtnominierung - so sind seine Chancen auf die WM

Mit Maximilian Mittelstädt fehlt ein eigentlicher Dauerbrenner im DFB-Aufgebot. Nun hat sich der Stuttgarter zum unverhofften Rückschlag geäußert.
Maximilian Mittelstädt ist enttäuscht über seine Nichtnominierung
Maximilian Mittelstädt ist enttäuscht über seine Nichtnominierung / EyesWideOpen/GettyImages
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Maximilian Mittelstädt war in der Ära Julian Nagelsmann eigentlich ein fester Bestandteil der Nationalmannschaft. Der VfB-Profi duelliert sich seit längerer Zeit mit David Raum um die Rolle als Linksverteidiger. Dabei hatte er häufig auch die Nase vor dem Leipziger.

Umso überraschender kam die Tatsache, dass Mittelstädt nicht für die kommenden Länderspiele gegen Luxemburg und Nordirland nominiert wurde. "Natürlich war ich enttäuscht, weil ich in den letzten eineinhalb Jahren immer dabei war", gab der 28-Jährige nach der 0:2-Niederlage seiner Stuttgarter in Basel zu.

Mittelstäft bestätigte, ein persönliches Gespräch mit Nagelsmann geführt zu haben. Zum genauen Inhalt des Austausches wollte er sich allerdings nicht äußern. "Ich weiß, woran es liegt und sehe es als Ansporn, in den nächsten Wochen weiter Gas zu geben und wieder in Topform zu kommen", meinte er nur.

Mittelstädt mit gutem Saisonstart: Brown-Nominierung der Grund?

Folgegrichtig kann man nur spekulieren, was Nagelsmann wirklich zu dem unerwarteten Schritt veranlasst hat. Eigentlich spielt Mittelstädt bis jetzt eine gute Saison und ist in den meisten relevanten Statistiken besser als in der Vorsaison. So kommt er auf eine Passquote von 88 Prozent, eine Zweikampfbilanz von 75 Prozent und mischt auch in der Offensive fleißig mit, was 1,6 Torschussvorlagen pro Spiel beweisen.

Letztlich war es wohl also weniger eine Entscheidung gegen Mittelstädt, sondern vielmehr eine für David Raum und Nathaniel Brown, der vor seinem Debüt für das DFB-Team steht. Der Frankfurter gehörte in der vergangenen Saison zu den Shootingstars und hat eine starke U21-EM gespielt. Brown ist wahrscheinlich das größte deutsche Talent auf dieser Position, weshalb es einfach mal an der Zeit war, ihn kennenzulernen und ihm eine Chance zu geben.

Dazu könnte es eine Rolle spielen, dass Brown auch für die USA einsatzberechtigt wäre. Lässt man ihn also zu lange links liegen, würde die Gefahr eines Verbandswechsel drohen. Setzt man ihn hingegen in einem Quali-Spiel ein, ist das Thema ein für alle Male vom Tisch.

Raum als Offensiv-Verteidiger leicht im Vorteil?

Angesichts der Tatsache, dass es keinen Sinn ergibt, drei Linksverteidiger für den DFB-Kader zu nominieren, musste sich Nagelsmann also zwischen Raum und Mittelstädt entscheiden. Hier sei eben angemerkt, dass auch Raum bis jetzt eine gute Saison spielt. Das Kapitänsamt in Leipzig scheint ihn beflügelt zu haben und insbesondere offensiv weiß der 27-Jährige aktuell zu überzeugen. Ligaweit hat er bis jetzt die viertmeisten Torschussvorlagen gegeben.

Bedenkt man, dass es nur gegen Luxemburg und Nordirland geht, ist der sehr offensiv ausgerichtete Raum vielleicht die passendere Option.

Mittelstädt hat weiterhin alle Chancen

Folgerichtig ist die Nichtnominierung von Mittelstädt wohl nicht so dramatisch, wie man meinen könnte. Deutschland hat drei interessante Linksverteidiger, die um einen Stammplatz kämpfen. Mittelstädt dürfte in diesem Rennen trotz allem weiter mitmischen und auch auf einen Stammplatz bei der WM hoffen. Der Zug ist hier keineswegs abgefahren. Selbst für die Rechtsverteidiger-Position könnte der Stuttgarter in Frage kommen. Immerhin testete ihn Nagelsmann gegen die Slowakei in Durchgang zwei auf besagter Position.

Unter dem Strich ist eine WM-Teilnahme von Mittelstädt weiterhin wahrscheinlicher als eine Nichtteilnahme. Natürlich muss er sich aber vor allem beim VfB mit guten Leistungen empfehlen.


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