Mitspieler respektlos behandelt? Liverpool-Keeper reagiert auf Salah-Interview
Von Franz Krafczyk

Zwar steht am Dienstagabend (21 Uhr) der Champions-League-Kracher bei Inter Mailand an, doch beim FC Liverpool ist das fast schon zur Nebensache geworden. Der Fokus liegt dieser Tage auf Mohamed Salah, dessen Interview am Samstag nach dem 3:3 bei Leeds United hohe Wellen schlug und dazu führte, dass Arne Slot den Ägypter gar nicht erst mit nach Mailand nahm.
"Normalerweise bin ich ruhig und höflich, aber das heißt nicht, dass ich schwach bin. Es liegt an mir und dem Verein zu reagieren, und deshalb ist er nicht hier [in Mailand]", erklärte Slot auf der Pressekonferenz am Montag.
Wie vor Spielen in der Champions League üblich, musste neben dem Trainer am Tag vor dem Spiel auch ein Profi aus dem aktuellen Kader vor die versammelte Presse treten. Die Wahl fiel auf Torhüter Alisson Becker, die wie gewohnt ruhig blieb, aber auch klare Worte zur aktuellen Situation rund um seinen Teamkollegen wählte.
"Ich denke, alle Spieler werden unterschiedliche Ansichten zu der Situation haben, das ist in Ordnung. Wir kennen die Herausforderungen, vor denen wir momentan stehen: keine guten Leistungen, keine guten Ergebnisse – das war schon schwierig genug für uns. Das sind große Herausforderungen", sagte der Brasilianer.
"Was wir erwarten, ist ein Spieler, der spielen will und sich nicht auf der Bank wohlfühlt. Er hat die Freiheit zu reden, aber er muss auch die Konsequenzen tragen."
- Alisson Becker über Mo Salah
Von Salah, mit dem er in naher Zukunft das Gespräch unter vier Augen suchen werde, fühle er sich als Teamkollege nicht respektlos behandelt. "Ich glaube nicht, dass es sein Ziel ist, irgendjemanden zu missachten. Ich glaube, er hat das Recht, seine Meinung zu äußern und über seine Gefühle und seine Situation zu sprechen. Was wir erwarten, ist ein Spieler, der spielen will und sich nicht auf der Bank wohlfühlt. Er hat die Freiheit zu reden, aber er muss auch die Konsequenzen tragen. Ich denke, das ist klar", so Alisson weiter.
Die Konzentration müsse jetzt aber auf dem Duell mit Inter liegen. "Als Team ist es nicht wichtig, wie wir uns fühlen, sondern wie wir jetzt reagieren. Die Reaktion ist, zusammenzuhalten und hart zu arbeiten, um diese schwierige Situation zu überwinden", forderte der 33-Jährige. "Es geht nicht nur um Mo, es geht um die Mannschaft, es geht darum, was das Beste für den Verein ist."
Sicher ist: Die ohnehin schon knifflige Aufgabe beim Vorjahresfinalisten wird durch die aktuelle Situation mit Sicherheit nicht leichter.
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