Kompanys überraschende Arsenal-Analyse

Nach der 1:3-Niederlage beim FC Arsenal herrscht beim FC Bayern erstmals in dieser Saison leichte Katerstimmung. Vincent Kompany möchte Manuel Neuer und Dayot Upamecano aber keine Vorwürfe machen.
Vincent Kompany hat seine eigene Meinung zur Niederlage gegen den FC Arsenal
Vincent Kompany hat seine eigene Meinung zur Niederlage gegen den FC Arsenal / Harry Murphy/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der FC Bayern hat gegen den FC Arsenal insbesondere in Durchgang zwei nicht wirklich gegen halten können und verlor die Partie verdientermaßen mit 1:3. Erstaunlich war beim Spiel in London vor allem, wie viele individuelle Fehler sich die Defensive der Münchner geleistet hat. Allen voran Manuel Neuer hatte beim 0:1 und 1:3 seine Aktien und war dadurch mitverantwortlich für die Niederlage.

Vincent Kompany stärkte dem Keeper im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Duell gegen St. Pauli aber den Rücken. "Fehler? Welcher Fehler?", wunderte sich der Belgier als er auf Neuers missglückte Rettungsaktion vor dem 1:3 angesprochen wurde. "Ich habe da eine andere Meinung zu. Was sollst du machen als Torwart? Entweder warten, bis er im Eins-gegen-Eins auf dich zuläuft? Oder willst du den Raum verteidigen und versuchen deinem Kollegen zu helfen, der gegen einen schnellen Spieler spielt", führte der Coach aus.

Neuer hatte nach der Partie bereits zu ähnlichen Argumenten gegriffen. Joshua Kimmich hätte im Laufduell mit dem schnelleren Gabriel Martinelli wohl den Kürzeren gezogen. Dennoch wäre die Chance für Neuer besser gewesen, wenn er zunächst im Tor geblieben und dann den Winkel verkürzt hätte. Bereits beim 0:1 sah Neuer nicht gut aus, weil er nach einem Eckball die Torlinie verlassen hatte, aber letztlich nicht zum Ball kam.

"Klar, man kann Fehler machen und er wird auch Fehler machen in Zukunft. Er hat schon Fehler gemacht in seinem Leben. Aber natürlich ist er ein überragender Torwart", stärkte Kompany den 39-Jährigen. Ob im nächsten Bundesligaspiel Neuer oder Jonas Urbig im Kasten stehen darf, ließ der Bayern-Coach allerdings offen. Das werde er erst in Rücksprache mit Neuer entscheiden, so Kompany.

Upamecano mit üblem Fehlpass vor dem 1:2

Neben Neuer zeigte in London allerdings auch Dayot Upamecano nach längerer Zeit mal wieder einen richtigen Wackel-Auftritt. Der Innenverteidiger schrammte nur knapp an einer Gelb-Roten Karte vorbei und leistete sich vor dem 1:2 einen entscheidenden Fehlpass.

Auch zu dieser Szene hatte Kompany eine klare Einschätzung parat: "Man kann nicht etwas von ihm verlangen, und wenn etwas falsch läuft, können wir nicht sagen, das hättest du nicht machen dürfen", erklärte Kompany. Nun könnte man in der Analyse bessere Optionen aufzeigen und daraus Lehren ziehen.

Gemeint war beim Belgier wohl, dass Upamecano angehalten ist, spielerische Lösungen gegen das hohe Pressing des Gegners zu finden. Bei seinem Fehlpass traf Upamecano aber die offensichtlich falsche Entscheidung und spielte den Gunners in die Karten.

Letztlich waren die Bayern aber auch abseits der vermeidbaren Fehler zu schwach, um Arsenal einen Punkt abzujagen. Ohnehin sollte man sich hüten, die erste Saisonniederlage überhaupt gleich zum Drama zu machen. Der Argumentation aus München kann man durchaus folgen: Eine Pleite mit Lerneffekt, die zu diesem Zeitpunkt der Saison kein Grund zur Sorge bereitet.


Weitere Bayern-News lesen:

feed