Kommentar: Der 1. FC Köln sollte an Friedhelm Funkel festhalten
Von Franz Krafczyk

Wie groß Friedhelm Funkels Anteil am diesjährigen Aufstieg des 1. FC Köln ist, darf jeder für sich selbst beantworten. Fakt ist aber, dass es die Trainerlegende geschafft hat, der Mannschaft neues Leben einzuhauchen und gemeinsam mit ihr die beiden Spiele, für die er an die Seitenlinie zurückgeholt wurde, zu gewinnen. Ob es in der Domstadt aber auch in der kommenden Saison weiter funkelt, steht noch in den Sternen.
Zwar signalisierte Funkel nach dem 4:0 gegen Kaiserslautern seine Bereitschaft, auch für die kommende Saison zur Verfügung zu stehen. Die Verantwortlichen rund um Interims-Sportdirektor Thomas Kessler scheinen sich aber auch mit anderen Lösungen zu beschäftigen, Namen wie Lukas Kwasniok, Urs Fischer oder Horst Steffen geistern derzeit durch die Medien.
Die beste Lösung wäre aber, an Funkel festzuhalten und ihm auch in der Bundesliga das Vertrauen zu schenken. "Er ist topfit, kein Gramm fett dran, kann feiern wie ein Biest", beschrieb Lautern-Trainer Torsten Lieberknecht den 71-Jährigen, der nach seinem abgebrochenen Ruhestand immer noch großen Lust auf den Trainerjob verspürt.
Friedhelm Funkel und der 1. FC Köln - das passt einfach! Der gebürtige Rheinländer identifiziert sich voll mit dem Traditionsklub, hat Erfahrung wie kaum ein anderer und schafft es, dass die Mannschaft für ihn durchs Feuer geht. Diese Attribute allein werden für einen Klassenerhalt in der Bundesliga zwar nicht reichen, doch sie werden zweifellos dabei helfen. Auch bewies Funkel im Fall von Tim Lemperle, dass er in einem hitzigen Umfeld gut mit Problemen umgehen kann. In den vergangenen zwei Wochen hat er rund um den Verein eine neue Euphorie entfacht, die auch nach der Sommerpause am Leben gehalten werden sollte. Und mit knallhartem Abstiegskampf kennt er sich ohnehin aus wie kein Zweiter.
Natürlich wäre der Effzeh auch unter Funkel ein klarer Abstiegskandidat, der Kader im Sommer muss unabhängig von der Trainerwahl schlau verstärkt werden. In dieser Ausgangslage wären die Kölner aber auch mit allen anderen möglichen Trainern - je nachdem, wer überhaupt verfügbar ist. Lukas Kwasniok, eine junge Lösung mit großem Potenzial, tendiert nach seiner Zeit in Paderborn erst einmal zu einer Verschnaufpause, steht also eher nicht bereit. Wie es bei Fischer, Steffen und Co. aussieht, ist ebenfalls offen.
Die große Chance, Funkel wieder in Köln zu haben, sollten die Verantwortlichen nicht liegen lassen. Denn wenn es nicht der Feuerwehrmann schafft, den Effzeh in der Bundesliga zu halten, wer dann?
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