Kimmich überholt Beckenbauer und sendet Botschaft an Nagelsmann
Von Oliver Helbig

Joshua Kimmich, Star-Kicker des FC Bayern und Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, avancierte im gestrigen Länderspiel der DFB-Auswahl gegen Luxemburg in seiner altbekannten aber vermeintlich unbeliebteren Rolle als Rechtsverteidiger zum Matchwinner. Kimmich, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann mangels Alternativen hinten rechts aufgestellt wurde, traf im WM-Qualifikationsspiel gegen den vermeintlichen Fußballzwerg gleich doppelt und überholte mit seinem bereits 104. Länderspiel den "Kaiser" Franz Beckenbauer in der ewigen Länderspiel-Rangliste des DFB. Nach dem Spiel äußerte sich der 30-Jährige zu seiner Rolle in der Nationalmannschaft und gab einen kleinen aber deutlichen Wink in Richtung Bundestrainer.
Kimmich zieht an Beckenbauer vorbei
Mit 104 Länderspielen ist Joshua Kimmich unter den aktiven DFB-Akteuren derjenige mit den meisten Einsätzen für Deutschland. Mit dem Spiel gegen Luxemburg zog der Bayern-Star an Fußballlegende Franz Beckenbauer (103 Länderspiele) vorbei und liegt nun gleichauf mit Per Mertesacker, den Kimmich am Montag gegen Nordirland wohl ebenfalls überholen wird. Bis zur Spitze dieser Statistik ist es jedoch noch ein weiter Weg. Diese wird nach wie vor von Lothar Matthäus mit 150 Länderspielen angeführt.
Auch im kleineren Rahmen betrachtet war das Spiel gegen Luxemburg für Joshua Kimmich durchaus ein besonderes. Mit zwei Treffern trug der Kapitän erheblich dazu bei, dass sich die DFB-Elf an die Spitze der Qualifikationsgruppe schoss und nach dem holprigen Start gegen die Slowakei kann man mittlerweile wieder mit breitem Grinsen dem Endturnier im nächsten Sommer entgegenblicken.
Damit das so bleibt, müssen die deutschen Jungs am Montag gegen Nordirland aber nachlegen. In Belfast dürfte das Team von Julian Nagelsmann einen heißen Tanz erwarten, bei dem jeder Spieler auf höchstem Niveau performen muss. Ob Joshua Kimmich dies dann erneut hinten rechts tun wird, ist derzeit noch offen, aber wohl sehr wahrscheinlich. Dass sich sein Spielführer dagegen wehren wird, muss Nagelsmann allerdings nicht befürchten.
Kimmich scherzt und stellt sich in den Dienst der Mannschaft
Angesprochen auf seine Rolle in der deutschen Nationalmannschaft reagierte Kimmich nach dem gestrigen Abpfiff entspannt. Auf die Frage, wo er am liebsten spiele, scherzte der DFB-Kapitän trocken: "Eigentlich im Tor.”
"Meinetwegen muss er sich nicht entscheiden. Ich kann auf beiden Positionen spielen."
- Joshua Kimmich
Doch Kimmich wurde schnell wieder ernst und versicherte, dass er keine Probleme mit seiner Rolle als Rechtsverteidiger habe, auch wenn er natürlich am liebsten im zentralen Mittelfeld aufläuft. "Meinetwegen muss er sich nicht entscheiden [zwischen Kimmichs Rollen hinten rechts oder im Mittelfeld Anm. d. Red.]. Wenn er das braucht für das Team, für das Gefüge, dann kann er sich entscheiden, aber meinetwegen muss er sich nicht entscheiden. Ich kann auf beiden Positionen spielen und wir können das auch ein bisschen gegner- und personalabhängig machen", so Kimmich bei Sky. Der DFB-Kapitän ergänzte zudem: "Es hilft natürlich immer, wenn man Spieler hat, die auf mehreren Positionen einsetzbar sind und je nachdem wie die Idee dann ist, werde ich mich fügen."
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