Kann Dortmund Bayerns Serie beenden? - Pro & Kontra für einen BVB-Erfolg

Der Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund ist das Highlight des siebten Bundesliga-Spieltags. Kann der BVB den irren Bayern-Lauf stoppen?
Es ist wieder Klassiker-Zeit in der Bundesliga
Es ist wieder Klassiker-Zeit in der Bundesliga / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Der FC Bayern hat in der noch jungen Spielzeit 2025/26 alle zehn Pflichtspiele gewonnen und dabei bereits Gegner wie den FC Chelsea, Eintracht Frankfurt und RB Leipzig relativ problemlos bis glasklar geschlagen. Am Samstagabend steht aber die bislang schwierigste Herausforderung bevor. Im Rahmen des Bundesliga-Topspiels empfangen die Münchner Borussia Dortmund.

Der BVB hat sich in den letzten Wochen ebenfalls gut in Form gezeigt und dürfte in dieser Saison der Bayern-Verfolger Nummer eins sein. Doch sind die Dortmunder stark genug, mindestens einen Punkt aus München entführen? Wir sehen uns an, was dafür und was dagegen spricht, dass die Bayern-Serie reißt.

Pro: BVB seit sieben Monaten ungeschlagen

Borussia Dortmund hat sich in den letzten Jahren eigentlich den Ruf erarbeitet, ziemlich wetterwendisch zu spielen. Coach Niko Kovac ist es jedoch gelungen, endlich für eine gewisse Konstanz und mentale Ausgeglichenheit zu sorgen. Folgerichtig hat Borussia Dortmund in der Bundesliga zuletzt am 15. März verloren. Am 26. Spieltag der Vorsaison setzte es ein 0:2 in Leipzig, seitdem ist das Team in 14 Bundesligaspielen ungeschlagen.

Natürlich ist ein Auswärtsspiel in München die schwerste Aufgabe in der Bundesliga, jedoch gehört schon etwas dazu, seit so vielen Partien ungeschlagen zu sein. Die Hoffnung in Dortmund ist natürlich groß, dass die Serie auch München übersteht. Dies hat bereits in der Vorsaison beim 2:2 in der Rückrunde geklappt.

Kontra: Die Heim-Bilanz spricht für Bayern

Es gibt auch Statistiken, die deutlich weniger für den BVB sprechen. Die Bilanz in den letzten Jahren in der Münchner Allianz Arena gehört auf jeden Fall dazu. Acht der letzten zehn Bundesliga-Duelle in München hat der FC Bayern gewonnen.

Die letzten beiden Partien in der bayerischen Landeshauptstadt endeten zwar mit einem 2:0 für Dortmund und einem 2:2-Remis, jedoch überwiegt in Summe ganz klar die Anzahl der Bayern-Erfolge. Die letzte Bayern-Niederlage generell in der Bundesliga stammt im Übrigen vom 15. März 2025 - also identisch zur letzten BVB-Pleite. Die Münchner unterlagen Bochum mit 2:3.

Pro: Länderspielpause kann ein Rhythmus-Brecher sein

Der FC Bayern lief vor der Länderspielpause in einer fantastischen Verfassung auf. Wenn es gerade so gut läuft, kann man eine Unterbrechung natürlich keineswegs gebrauchen. Eine Länderspielpause geht durchaus mit der Gefahr einher, dass der Rhythmus unterbrochen wird und ein erfolgreicher Lauf ein Ende hat. Die Münchner haben fast nur Nationalspieler im Kader, die allesamt durch Europa gereist sind. Wirklich viel Zeit, um sich auf das Kräftemessen mit dem BVB einzustellen, bleibt nicht.

Zwar hat Dortmund natürlich ebenfalls fast nur Nationalspieler im Kader, jedoch ist eine Ausgangslage, die sich vom Normalzustand unterscheidet, immer eher für den Underdog ein kleiner Vorteil.

Kontra: Der FC Bayern ist in einer noch stärkeren Verfassung - vor allem offensiv

Der BVB spielt zwar eine gute Saison, ist aber noch lange nicht auf Bayern-Niveau. Stellt man die Leistungen beider Teams gegenüber, wird schon klar, dass die Münchner den Borussen ein gutes Stück voraus sind. Während die Bayern am vergangenen Spieltag Frankfurt mühelos mit 3:0 bezwingen konnte, mühte sich Dortmund zu Hause gegen Leipzig ab und kam verdientermaßen nicht über ein Remis hinaus.

Mit 25 Toren haben die Münchner mehr als doppelt so viele Treffer wie der BVB erzielt. Der Kompany-Fußball begeistert und ist erfolgreich, während der Kovic-Stil weiterhin zwar ergebnisorientiert, aber keineswegs so fesselnd ist. Dortmund kann für die Bayern unbequem werden, jedoch spricht die Qualität des Teams im Gesamten, aber vor allem in der Offensive für den Tabellenführer. Ruft Bayern sein Top-Niveau ab, kann sich Dortmund kaum noch helfen.

Pro: Dortmund hat Spieler, die den FC Bayern wehtun können

Der BVB hat auf einigen Positionen Akteure, die den FC Bayern durchaus ärgern können. In der Defensive wären vor allem Gregor Kobel und Nico Schlotterbeck zu nennen. Ersterer zählt klar zu den besten Keepern der Liga und hat gegen Bayern schon einige Glanzleistungen gezeigt. Schlotterbeck ist überhaupt nicht anzumerken, dass er lange verletzt war und ist in der Verfassung einer, der die Münchner Offensive verzweifeln lassen kann.

In der Offensive ist allem voran natürlich Serhou Guirassy zu nennen, der gerade gegen Top-Klubs einer der treffsichersten Stürmer in Europa ist. Die letzte CL-Saison hat das bewiesen. Zudem wäre da noch Karim Adeyemi, der mit seiner Geschwindigkeit immer ein Gefahrenherd sein kann. Dem Außenstürmer dürfte es entgegenkommen, dass Bayern wohl das Spiel machen wird. So kann Adeyemi auf seine Konterstärke setzen.

Die beiden Schienenspieler Daniel Svensson und Julian Ryerson sind kampfstarke und unbequeme Gegenspieler, die es Luis Diaz und Michael Olise schwer machen könnten.

Kontra: Bayern hat Harry Kane

Harry Kane ist derjenige, der aus einer ohnehin schon starken Bayern-Mannschaft nochmal heraussticht. Der 32-Jährige hat in der noch jungen Saison schon 18 Pflichtspieltore für den FC Bayern erzielt, womit er auch die internationale Konkurrenz in den Schatten stellt. Bedenkt man, dass Kane zudem noch wahnsinnig viel für das Team arbeitet, kommt man kaum daran vorbei, den Stürmer-Star aktuell als besten Spieler der Welt anzusehen. Kane ist aktuell sozusagen ein Cheatcode. Daran etwas zu ändern, wird die ganz große Herausforderung für die Schwarzgelben.

Fazit:

Jede herausragende Serie endet irgendwann. Die Möglichkeit ist durchaus gegeben, dass die Bayern Punkte gegen den BVB lassen. Vermutlich wird das Aufeinandertreffen mit den Borussen eines der härtesten Spiele im bisherigen Saisonverlauf. Der BVB hat die Form und die Qualität, um für ein spannendes Match zu sorgen. Dies ändert aber nicht daran, dass der FC Bayern der Favorit bleibt. Die Münchner haben die besseren Spieler, die bessere Form und den Heimvorteil. Die Wahrscheinlichkeit geht demnach eher dahin, dass der FCB auch Borussia Dortmund bezwingt und den elften Saisonsieg einfährt.


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