Kabinen-Ansprache nach DFB-Debakel: Das soll Rüdiger gesagt haben
Von Simon Zimmermann

Nach dem 0:2-Debakel gegen die Slowakei ist die Stimmung rund um die deutsche Nationalmannschaft auf einem neuen Tiefpunkt. Auch intern brodelt es offenbar gewaltig. Die erste Auswärtsniederlage in der WM-Qualifikation in der Geschichte des DFB sorgte für mächtig Frust bei den Stars. Bundestrainer Julian Nagelsmann deutete nach dem Spiel an, dass es bereits in der Kabine zu einer Aussprache innerhalb der Mannschaft kam.
Auch der designierte Abwehrchef Antonio Rüdiger soll sich zu Wort gemeldet haben. Der 32-jährige Innenverteidiger von Real Madrid absolvierte zuvor sein 80. und wohl eines seiner schwächsten Länderspiele. Rüdiger ließ sich mehrfach düpieren, seine Gegenspieler aus den Augen und war insgesamt unterirdisch in seinem Zweikampfverhalten. Und das, obwohl der Routinier gerade mit seiner Mentalität eigentlich vorne weg gehen sollte in diesem deutschen Team.
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Zweifellos war Rüdiger mit seiner grauenhaften Vorstellung nicht alleine. Abwehr-Nebenmann Jonathan Tah präsentierte sich ähnlich schlecht. Gleiches kann man zu praktisch allen deutschen Spielern auf dem Platz sagen.
Teamgedanke im Vordergrund: Rüdiger wendet sich an Mitspieler
Laut Bild war es Rüdiger, der nach dem Schlusspfiff in der Kabine dennoch das Wort am energischsten ergriff - neben Bundestrainer Julian Nagelsmann, der seiner Mannschaft zuvor offenbar eine Standpauke hielt. Rüdiger habe demnach vor allem Einzelgespräche gesucht. Der angebliche Tenor: "Wir müssen jetzt als Team agieren. Da kommen wir nur gemeinsam raus. Außer uns selbst kann keiner helfen. Es geht nur gemeinsam und mit Zusammenhalt."
"Der Trainer hat natürlich Worte an die Mannschaft gerichtet. Toni Rüdiger hat auch zur Mannschaft gesprochen", bestätigte VfB-Linksverteidiger Maximilan Mittelstädt. "Ich glaube, man braucht aber gar nicht viel zu reden, sondern wir wissen alle, dass es einfach keine gute Leistung war. Wir haben aber in der Vergangenheit gezeigt, dass wir in der Lage sind, auch ein anderes Gesicht zu zeigen", schob Mittelstädt hinterher.
Rüdiger soll mit seiner Ansprache auch untermauert haben, dass er weiterhin als Führungsspieler vorangehen möchte und das Team zusammenschweißen will. Eine neue Chance dazu hat er bereits am Sonntag, wenn das DFB-Team in Köln Nordirland empfängt. Dann braucht es wieder einen Rüdiger, der nicht nur als Wortführer agiert, sondern auch die Grundlagen der Defensivarbeit beherrscht. Ansprüche, die auch für alle seine Mitspieler gelten.
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