Schweinsteiger zerlegt DFB-Team!
Von Simon Zimmermann

Unmittelbar vor dem Start in die WM-Qualifikation gegen die Slowakei hatte Bastian Schweinsteiger noch auf einen 3:1- oder 3:0-Sieg für die deutsche Nationalmannschaft getippt. Doch schon in der Halbzeitpause war der ARD-Experte und Weltmeister von 2014 desillusioniert. Auch in den zweiten 45 Minuten lief es für das DFB-Team nicht besser.
Am Ende stand ein 0:2, eine blamable Leistung auf allen Ebenen und die erste Auswärtspleite in der WM-Quali in der Geschichte des DFB-Teams!
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Schweinsteiger "richtig sauer" auf DFB-Team
"Für mich war das heute keine deutsche Nationalmannschaft."
Grund genug für Schweinsteiger, den Finger ordentlich in die Wunde zu legen. "So musst du froh sein, wenn du dich für die WM qualifizierst", kritisierte er. "Wenn wir so spielen wie heute, weiß ich nicht, ob wir überhaupt dorthin kommen. Und wenn, kommen wir dort nicht weit", so Schweinsteiger mit Blick auf das eigentliche Titelziel weiter. Für ihn sei es "heute keine deutsche Nationalmannschaft" gewesen. Er sei "richtig sauer".
Schweinsteiger führte zur Leistung der DFB-Elf weiter aus: "Ich habe heute keine Gefahr gespürt, habe von der Slowakei viel mehr Entschlossenheit gesehen. Die waren viel galliger, das Spiel zu gewinnen, die Zweikämpfe zu gewinnen. Die wollten das auch, wir wollten vielleicht so ein bisschen drumherum spielen und vorbeikommen. Das geht nicht. Das geht nicht. Du brauchst Entschlossenheit, Gefahr. Das haben wir nicht gehabt."
Neben seinem Siegtipp vor dem Spiel meinte der 121-fache Nationalspieler auch, dass das Nagelsmann Team bei "Stufe 50 von 100 zum WM-Titel" sei. Nach der Blamage lag seine Einschätzung ganz weit unten: "So wie wir gespielt haben, sind wir jetzt auf der ersten. Tut mir leid, aber ich habe heute in keiner Minute geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen. Wir haben völlig verdient hier verloren. Das war ein harter Rückschlag - ganz klar."
Schweinsteiger weiter: "Wir waren richtig schlecht. Wir haben keine guten Pässe gespielt, keine Gefahr ausgestrahlt. Die Körpersprache war nach dem 0:1 sofort unten."
Einstellung das große Problem - meint auch Kimmich
Kapitän Joshua Kimmich gab nach dem Spiel zu, dass es vor allem an der mangelnden Einstellung gelegen habe. Und merkte dabei an, dass das schon bei den vergangenen Spielen der Fall gewesen sei. Ähnlich sah das auch Schweinsteiger: "Ich habe 121 Spiele für Deutschland gemacht und jede Partie habe ich versucht, mein Bestes zu geben. Da war die Einstellung nie ein Problem. Wenn du die Nationalhymne hörst, dann musst du alles für dein Land geben. Egal, ob das ein Freundschafts- oder Turnierspiel ist."
Der ARD-Experte dürfte mit seinen Worten vielen Fußballfans aus der Seele gesprochen haben. Julian Nagelsmann und seine Spieler sind jetzt gefragt, schnellstmöglich für eine Trendwende zu sorgen. Ansonsten scheint das DFB-Team erneut von Null anfangen zu müssen - neun Monate vor der WM-Endrunde, bei der eigentlich der Titel das ausgerufene Ziel sein soll...
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