Hält die Bayern-Siegesserie bis Weihnachten? Die fünf größten Stolpersteine
Von Dominik Hager

Der FC Bayern befindet sich auf einer nie zu enden scheinenden Erfolgswelle. Die Münchner konnten in der laufenden Pflichtspielsaison alle 14 Partien gewinnen und taten dies auch meist noch sehr überzeugend. Unter anderem konnte die Elf von Vincent Kompany starke Teams wie Dortmund, Leipzig und den FC Chelsea bezwingen.
Nach einer solchen Siegesserie stellt sich natürlich die Frage, ob der FC Bayern diese bis Weihnachten ausbauen kann. Bis dahin wären schließlich "nur" noch elf weitere Erfolge nötig.
Das Restprogramm hat es allerdings durchaus in sich:
- Leverkusen (H)
- PSG (A)
- Union Berlin (A)
- SC Freiburg (H)
- FC Arsenal (A)
- FC St. Pauli (H)
- Dritte Pokalrunde (Gegner unbekannt)
- VfB Stuttgart (A)
- Sporting Lissabon (H)
- Mainz 05 (H)
- 1. FC Heidenheim (A)
Wir werfen einen Blick auf die fünf größten Stolpersteine, die die Siegesserie der Bayern beenden könnten.
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5. FC Bayern - Sporting (Champions League, 9. Dezember)
Zu Hause gegen Sporting Lissabon ist der FC Bayern natürlich der klare Favorit. Normalerweise straucheln die Münchner gegen mittelstarke Champions-League-Gegner eher mal auswärts. Man darf aber nicht vergessen, dass Sporting derzeit sehr gut drauf ist und von den letzten zehn Pflichtspielen acht gewinnen konnte. Sporting hat eine sehr starke Abwehrreihe und gute Fußballer, die dem FC Bayern das Leben schwer machen könnten.
Dennoch ist die Stolpergefahr eher moderat ausgeprägt.
4. FC Bayern - Bayer 04 Leverkusen (Bundesliga, 1. November)
Der FC Bayern konnte seine Vormachtstellung in der Bundesliga längst zurückgewinnen. Insbesondere nach dem Ausverkauf im Sommer kann Leverkusen auch was die Qualität angeht, nicht mehr in Bayern-Sphären mitmischen. Leverkusen hat außerdem ein anstrengendes Pokalspiel gegen Paderborn in den Beinen und zuletzt beim 2:7 gegen PSG hart die Grenzen aufgezeigt bekommen. Es sei jedoch auch gesagt, dass Leverkusen unter Trainer Kasper Hjulmand eben nur das eine Spiel gegen Paris verloren hat. Ansonsten waren die Darbietungen nicht immer überzeugend, jedoch passt die Bilanz absolut.
Die Bayern sind dennoch der klare Favorit im Heimspiel gegen die Werkself.
3. VfB Stuttgart - FC Bayern (Bundesliga, 6. Dezember)
Im Supercup hat sich der FC Bayern mit 2:1 gegen die Schwaben durchgesetzt, sich dabei aber gerade in der Schlussphase schwergetan. Der Tabellendritte der Bundesliga befindet sich in einer starken Form und hat fünf Ligaspiele am Stück und das Pokalspiel in Mainz für sich entscheiden können. Gefährlich für den FC Bayern ist vor allem die Heimstärke des VfB. Abgesehen vom Supercup-Match gegen die Münchner haben die Schwaben alle Heimspiele der laufenden Saison gewinnen können. Absolute Spitzenteams haben die Stuttgarter jedoch noch nicht empfangen. Zudem ist die Bilanz in der Europa League in der laufenden Saison noch nicht so gut.
Stuttgart ist wohl gefährlicher als Leverkusen und Sporting, jedoch sind die Münchner trotzdem favorisiert.
2. FC Arsenal - FC Bayern (Champions League, 26. November)
Der FC Bayern hat in diesem Kalenderjahr noch zwei enorm anspruchsvolle Auswärtsspiele in der Champions League vor sich. Eines davon findet beim FC Arsenal statt. Die Bayern schneiden zwar gegen die Gunners in der Regel ganz gut ab, jedoch sind die Londoner in Topform. Arsenal führt die Premier-League-Tabelle mit vier Punkten Vorsprung an und konnte auch alle drei Champions-League-Matches gewinnen und dabei 8:0 Tore erzielen. Zuletzt bezwangen die Gunners Atlético Madrid mit 4:0. Arsenal ist richtig gut drauf, die Defensive ist aktuell vielleicht die stärkste in ganz Europa. Dennoch konnten diese Saison mit Liverpool und Manchester City zwei Rivalen nicht bezwungen werden.
In Summe zählen die Gunners wie auch die Bayern zu den Top-Teams in Europa. Die Stolpergefahr ist demnach hoch, wenngleich die Münchner im Saisonverlauf noch einen klein wenig überzeugender waren.
1. Paris Saint-Germain - FC Bayern (Champions League, 4. November)
Die letzte Bayern-Niederlage stammt gegen Paris Saint-Germain und ereignete sich bei der Klub-WM. Beim Spiel, das von der schicksalhaften Musiala-Verletzung überschattet wurde, zeigten die Bayern eigentlich einen guten Auftritt, jedoch konnte PSG von der Bank mehr Qualität nachlegen und gewann die Partie letztlich. Der amtierende Champions-League-Sieger zeigt auch in dieser Saison wieder atemberaubende Auftritte in der Königsklasse. Neben den klaren Siegen gegen Atalanta (4:0) und in Leverkusen (7:2), gewann PSG auch auswärts in Barcelona mit 2:1, obwohl einige Topspieler fehlten.
Zwar konnten die Pariser in der Liga nicht immer überzeugen und haben neben sechs Siegen auch schon drei Remis und eine Niederlage auf dem Konto, jedoch ist das eher der fehlenden Ernsthaftigkeit zuzuschreiben.
Beim Aufeinandertreffen mit den Bayern dürfte PSG voll da sein. Das Duell zwischen dem Tabellenersten und Zweiten der Champions League geht einher mit den aktuell stärksten Teams in Europa. Ein 50:50-Match, wobei Paris den leichten Heimvorteil hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass gegen Paris die Siegesserie reißt, dürfte bei über 50 Prozent liegen.
Fazit:
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Bayern tatsächlich bis Weihnachten alle Spiele gewinnen können. Irgendwann geht jede Serie zu Ende und die Gefahr ist relativ groß, dass dies auch schon bald der Fall sein wird. Paris war in der letzten Saison das beste Team der Welt und verfügt über eine gigantische Qualität. Selbst ein Remis könnte aus Bayern-Sicht als Erfolg gewertet werden. Selbstredend können die Bayern in der aktuellen Form PSG aber auch schlagen.
Sollte das der Fall sein, dürfte das Spiel in London die nächste große Challenge darstellen. Die Gunners sind vielleicht etwas schwächer als PSG einzuschätzen, gehören in Europa derzeit aber zu den Top fünf.
Sollten die Bayern tatsächlich in Paris und London gewinnen, ist durchaus die Möglichkeit gegeben, auch alle weiteren Spiele zu gewinnen. Gegen Stuttgart, Leverkusen und Sporting sind die Münchner favorisiert. Einfach wird es gegen das Trio aber nicht. Letztlich könnte Bayern auch diese drei Duelle gewinnen und dann bei Union Berlin oder gegen Freiburg stolpern.
Im Endeffekt ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bayern-Siegesserie bis Weihnachten hält bei maximal zehn Prozent anzusehen.
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