Diese Teams gewannen die meisten Pflichtspiele in Folge

Bayern München rollt aktuell nur so durch die Wettbewerbe, jedes der zwölf Pflichtspiele in dieser Saison konnte der Rekordmeister gewinnen. Eine beeindruckende Serie, doch bis zur Bestmarke fehlt den Bayern noch ein großes Stück. Hier kommen die Teams mit den meisten Siegen in Folge.
Bislang eilen die Münchner Bayern in dieser Saison von Sieg zu Sieg
Bislang eilen die Münchner Bayern in dieser Saison von Sieg zu Sieg / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Nach dem lockeren 4:0 gegen den FC Brügge – inklusive Gala von Lennart Karl – stellt sich für viele die Frage: Wer soll diese Bayern eigentlich stoppen? Bisher sieht der Rekordmeister in jedem Wettbewerb fast schon beängstigend gut aus. Und dabei fehlen mit Jamal Musiala und Alphonso Davies noch zwei Schlüsselspieler verletzt.

Klar scheint: Der bisherige Rekord mit 19 Siegen in Folge aus der Saison 2013/14 ist nicht mehr außer Reichweite und könnte bald gebrochen werden. Bis zur Bestmarke oder überhaupt zu den Top Ten fehlt aber selbst dann noch einiges.

Eine Premiere und ein starkes Kollektiv

Den zehnten Platz teilen sich nämlich der aserbaidschanische Klub Käpäz und die PSV Eindhoven. Beide gewannen jeweils 22 Spiele in Folge. Käpäz gelang das Kunststück in der Saison 1997/98 und ist bis heute der einzige aserbaidschanische Klub ist, der eine Saison in der Liga ungeschlagen blieb.

PSV unterdessen gewann die letzten fünf Spiele der Saison 1986/87 und die ersten 16 der darauffolgenden Saison – bemerkenswert, schließlich gab man in jenem Sommer Superstar Ruud Gullit an den AC Mailand ab. Doch der damalige Trainer-Novize Guus Hiddink formte aus Hans van Breukelen, Ronald Koeman, Eric Gerets & Co. eine nahezu unschlagbare Mannschaft, die am Saisonende das Double gewann.

Unaufhaltsame Schweden und Serben

Einen Sieg mehr als das Duo schaffte der schwedische Rekordmeister Malmö: 23 Siege hintereinander gewann der Klub saisonübergreifend zwischen den Spielzeiten 1948/49 und 1949/50. Die Serie endete erst mit einem 3:3 gegen AIK Solna am 14. Mai.

Noch besser als die Schweden war Roter Stern Belgrad – und das ist noch gar nicht so lange her. In der Saison 2015/16 gewann das Team 24 Spiele in Folge, darunter auch beide Ligaspiele gegen den Erzrivalen Partizan. "Jedes Abenteuer wie dieses ist großartig und wir haben diese Serie genossen", sagte Trainer Miodrag Božović. "Unser Lauf wurde gestoppt, aber das passiert nun mal."

FK Crvena Zvezda v FK Partizan - Serbian Super League
In jener Super-Saison von Roter Stern sorgte ein gewisser Luka Jovic für Aufsehen / Srdjan Stevanovic/GettyImages

Das Maß aller Dinge und ein würdiges Ende

Auch das nächste Team ist in der Balkan-Region beheimatet, konnte aber im Gegensatz zu Roter Stern 25 Siege in Folge feiern. Die Rede ist von Dinamo Tirana aus der Saison 1951/52. Das Team aus der Hauptstadt Albaniens war zu jener Zeit die dominierende Kraft des Landes und gewann vier Meisterschaften in Folge. Mit insgesamt 18 Titeln ist man heute noch der zweiterfolgreichste Verein Albaniens, auch wenn der Verein mittlerweile in der zweiten Liga spielt.

Genau dasselbe Kunststück schaffte 52 Jahre später die Mannschaft von Celtic Glasgow. 2003/04 gewannen die Schotten ebenfalls 25 Spiele, die Serie dauerte von August 2003 bis Februar 2004. Einen würdigeren Abschied konnte man der Vereinslegende Henrik Larsson nicht bereiten: Der Schwede ging nach der Saison zum FC Barcelona.

Team

Saison

Siege in Folge

Al-Hilal

2023/24

34

Benfica Lissabon

1971-1973

29

Dinamo Zagreb

2006/07

28

Ferencvaros Budapest

1931-1933

28

Celtic Glasgow

2003/04

25

Dinamo Tirana

1951/52

25

Roter Stern Belgrad

2015/16

24

Malmö FF

1949/50

23

Käpäz

1997/98

22

PSV Eindhoven

1997/98

22

...

FC Bayern München

2013/14

19

Knapp gescheitert

Von 25 Erfolgen geht es direkt weiter zu 28 Siegen in Folge. Den Anfang macht Ferencvaros Budapest aus Ungarn. Viele denken jetzt vermutlich direkt an jenes Team um Ferenc Puskas, das Anfang der 1950er-Jahre den Weltfußball dominierte, doch falsch gedacht: Tatsächlich stammt der Rekord aus der Zeit von 1931 bis 1933. Dabei gelang der Mannschaft sogar das Kunststück, eine perfekte Saison zu spielen, in der jedes der 22 Ligaspiele gewonnen wurde.

Doch 2006/07 trat Dinamo Zagreb auf den Plan, angeführt von einem damals aufstrebenden Youngstar namens Luka Modric. Er führte das Team gemeinsam mit Eduardo und Vedran Corluka zu 28 Siegen hintereinander. "Wir haben eine großartige Mannschaft und Dinamo ist ein großer Verein. Wir wollen das 29. Spiel in Folge gewinnen und damit den Rekord von Benfica einstellen, sodass diese Dinamo-Generation einen Platz in der Geschichte des Weltfußballs erhält", sagte Trainer Branko Ivanković vor dem Spiel gegen NK Varaždin, das mit 3:4 verloren ging – bitter!

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Luka Modric verzauberte in der Saison 2006/07 ganz Europa / HRVOJE POLAN/GettyImages

Nur ein Klub knackt die 30er-Marke

So hielt Benfica Lissabon weiterhin den Rekord. 29 Mal in Folge ging die Mannschaft um den legendären Stürmer Eusébio in den Jahren 1971-73 als Sieger vom Feld. Ein wichtiger Grund war laut dem dem Stürmer mit Spitznamen "schwarzer Panther" Trainer Jimmy Hagan: "Er liebte Disziplin. Alle Spieler dachten, dass seine Trainingseinheiten körperlich sehr hart waren, aber die Mannschaft begann bald, Spiele zu gewinnen, und wir wussten, dass es das wert war. Er hat uns zusätzliche Stärke verschafft, und das war der Grund, dass wir in dieser Zeit drei Meisterschaften in Folge gewannen."

Über 60 Jahre hatte dieser Rekord Bestand. Doch dann trat in der Saison 2023/24 Al-Hilal auf den Plan. Der saudische Klub gewann unfassbare 34 Spiele in Serie und holte am Ende ungeschlagen die Meisterschaft. Laut Trainer Jorge Jesus war die Saison "zweifellos die beste" in der 66-jährigen Geschichte des Vereins. "Dies ist dem enormen Talent innerhalb der Mannschaft und dem unglaublichen Teamgeist auf und neben dem Platz zu verdanken". Für die Bestmarke gab es sogar einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde.

Marcos Leonardo, Jorge Jesus
Jorge Jesus formte eine unschlagbare Mannschaft / Abdullah Ahmed/GettyImages

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