Geballte BVB-Power: Ricken erklärt schwierigen Bellingham-Transfer

Der Transfer von Jude Bellingham war für Borussia Dortmund ein wahrer Kraftakt, für den alle Kräfte der Dortmunder Spitze gebündelt werden mussten.
Jobe Bellingham
Jobe Bellingham / David Ramos/GettyImages
facebooktwitterreddit

BVB-Boss Lars Ricken hat Großes vor: Er möchte Borussia Dortmund wieder zu einer echten Macht machen. In seiner neuen Rolle als Kopf des Vereins bastelt der ehemalige Dortmunder Profi nun auch kräftig am Kader der Zukunft. In diesem Vorhaben gelang den Schwarzgelben mit der Verpflichtung von Jobe Bellingham ein wahrer Glücksgriff, was sich im Vorfeld jedoch als wahrer Kraftakt gestaltete. In einem Interview mit der Bild gab Ricken nun tiefe Einblicke rund um den gefeierten Bellingham-Deal.

Bellingham-Transfer ein Kraftakt

Wie Ricken zugab, sahen die Chancen, den Bruder des ehemaligen Dortmund-Stars Jude Bellingham zu bekommen, anfangs keineswegs rosig aus. "Vor dem ersten Treffen haben wir gehört, dass die Chance, Jobe zu bekommen, bei einem Prozent lag. Jobe wollte einfach seinen eigenen Weg gehen, nicht nur der Bruder von Jude sein." Doch Ricken gelang es den 19-Jährigen umzustimmen und ihm einen eigenständigen Weg im Trikot des BVB aufzuzeigen. "Das erste Mal bin ich im März nach England gereist, mit dem Ziel, die Ein-Prozent-Marke zumindest zu verdoppeln. Das war der Grundstein in den Verhandlungen. Nach dem Gespräch mit ihm und seinen Eltern ist die Tür immer weiter aufgegangen“, so Ricken.

"Jobe wollte einfach seinen eigenen Weg gehen, nicht nur der Bruder von Jude sein."

Lars Ricken

Es war kein einfaches Unterfangen, aber Ricken schien es mit viel Einfühlungsvermögen und Weitsicht zu schaffen einen Samen zu pflanzen, der immer mehr zum zarten Dortmunder Transfer-Pflänzchen heranwuchs. "Wir haben ihm seine Befürchtung genommen, dass er sich in den Augen der Menschen nicht zu einer eigenen Spielerpersönlichkeit entwickeln kann", erklärte Ricken seine Herangehensweise im Jobe-Deal.

"In Sunderland hat er ja schon gezeigt, dass er seine ganz individuellen Fußabdrücke hinterlässt. Jobe hat in Englands zweiter Liga 109 Spiele absolviert, obwohl er noch so jung ist. Das ist wahrscheinlich die härteste Schule, die ein junger Spieler gehen kann“, zeigte sich der BVB-Boss überzeugt vom jüngeren Bellingham-Bruder.

Dortmunder Hand in Hand brachte den Erfolg

" So stelle ich mir Teamwork auch in Zukunft vor."

Lars Ricken

Doch Ricken war es keineswegs im Alleingang, der Jobe Bellingham doch noch vom Wechsel zum BVB überzeugte und aus einer Ein-Prozent-Chance einen Hundert-Prozent-Deal bastelte. "Zuvor war ich ja noch einmal auf Sebastian Kehls Wunsch mit ihm und Niko Kovač bei Jobe. Nikos Werte sind deckungsgleich mit denen von Jobe: harte Arbeit, Teamgeist, Intensität. Das hatte großen Einfluss auf seine Entscheidung", erklärte Ricken die Bedeutung des Dortmunder Trainers in diesem schwierigen Unterfangen. "Doch auch Hans-Joachim Watzke half tatkräftig mit und ließ seine Beziehungen spielen. "Aki kennt die Familie extrem gut. Wir haben diskutiert, ob es sinnvoll ist, dass auch er noch einmal hinfliegt. Ich habe gesagt: super Idee", so Ricken.

Für den BVB-Geschäftsführer zeigt dieser Transfer vor allem auch, dass man in Dortmund Hand in Hand arbeitet. "Der Bellingham-Transfer hat gezeigt, dass es bei uns nicht um Eitelkeiten geht oder darum, wer welchen Einfluss hatte – sondern dass wir unsere gesamte Expertise nutzen. So stelle ich mir Teamwork auch in Zukunft vor“, freute sich Ricken.


Weitere BVB-News lesen:

feed