Frustriert: Brandt spricht über massives BVB-Problem und Abwehrtalent Filippo Mané

Julian Brandt zählte mit seinem Tor zum 3:1 zu den vermeintlichen BVB-Helden des Samstagsabends. Doch nach dem späten Ausgleich des FC St. Pauli sitzt auch beim Mittelfeldstar der Frust tief.
BVB-Star Julian Brandt
BVB-Star Julian Brandt / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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Gleich zu Beginn der neuen Saison musste Borussia Dortmund einen herben Rückschlag hinnehmen. Beim Auswärtsspiel gegen den FC St. Pauli sahen die Borussen bis kurz vor Spielende wie der sichere Sieger aus, doch ein Platzverweis für Abwehrtalent Filippo Mané und ein daraus resultierender Elfmeter für die Gastgeber brachten die Hamburger wieder ins Spiel und den BVB ins Wanken. Nur drei Minuten nach dem Anschlusstreffer gelang Eric Smith der späte Ausgleich, was für geknickte Dortmunder sorgte. Auch bei Mittelfeldstar Julian Brandt saß der Frust nach Abpfiff tief – vor allem wegen eines Problems, das dem BVB einfach nicht in den Griff zu bekommen scheint.

BVB bekommt altes Problem nicht in den Griff

Nicht nur, dass der Platzverweis und die damit einhergehende Sperre für Filippo Mané die ohnehin angespannte Personalsituation des BVB weiter strapazieren, auch die zwei Punkte, die man in Hamburg liegen gelassen hat, hinterlassen einen faden Beigeschmack zum Saisonstart in der Bundesliga. Anstatt sich über einen Sieg und einen gelungenen Auftakt freuen zu können, sind es alte Probleme, die der BVB einfach nicht abstellen kann und die bei Julian Brandt für Kopfzerbrechen sorgen.

Traf zum zwischenzeitlichen 3:1 gegen St. Pauli: Julian Brandt
Traf zum zwischenzeitlichen 3:1 gegen St. Pauli: Julian Brandt / IBRAHIM OT/GettyImages

"Knackpunkt war am Ende natürlich der Elfmeter. Ich kann das jetzt schwer bewerten, weil ich es live nicht so mitbekommen habe. Wir lassen uns am Ende dann einfach ein Stück weit den Schneid abkaufen. Das 3:3 war ein schönes Tor, aber wir müssen das am Ende mit einer 3:1-Führung ganz klar besser über die Linie bringen", beklagte Brandt nach Abpfiff am Sky-Mikro. Doch vor allem die vielen Platzverweise des BVB über nun bereits mehrere Monate beschäftigen den 29-jährigen Mittelfeldstar enorm.

"Wir haben super viele Punkte liegen gelassen aufgrund von Roten Karten. Das haben wir anscheinend heute mit in die neue Saison genommen und das tut einfach auf Dauer weh [...]."

Julian Brandt

"Was ein großes Thema bei uns ist, und was letzte Saison schon bei uns war: wir haben super viele Rote Karten gesammelt. Wir haben super viele Punkte liegen gelassen aufgrund von Roten Karten. Das haben wir anscheinend heute mit in die neue Saison genommen und das tut einfach auf Dauer weh und das brauchst du den Leuten auch nicht mehr zu erklären. Wir müssen langsam mal lernen, in den wichtigen Momenten dann nicht mit einem Mann weniger zu spielen", machte Brandt seinem Frust Luft und traf den Nagel damit wohl auf den Kopf. Immer wieder schwächt sich die Borussia durch Platzverweise selbst. So gab es in der Vorsaison beispielsweise sechs Platzverweise und auch am ersten Spieltag der neuen Saison geht es gleich so weiter. Warum die Dortmunder dieses Problem nicht in den Griff zu bekommen scheinen, wirft bei Brandt Fragezeichen auf. "Es ist schwer zu sagen", so Brandt.

Kein Sündenbock: Brandt nimmt Mané in Schutz

Dass ausgerechnet BVB-Hoffnungsträger Filippo Mané in seinem ersten Bundesligaspiel die rote Karte sah und das Spiel eine derart bittere Wendung nahm, wollte Brandt dem Youngster aber nicht noch unter die Nase reiben. "Es ist keine einfache Atmosphäre hier auf St. Pauli und es war eines seiner ersten Spiele, von daher will ich jetzt gar nicht zu sehr auf dieser Roten Karte rumreiten. Er ist ein guter Junge und ich glaube, wir müssen ihn da unterstützen", so Brandt über den 20-jährigen Abwehrspieler. Der Platzverweis gehe für Brandt aber in Ordnung: "Er [Filippo Mane, Anm. d. Red.] hält ihn auf jeden Fall zu lange. Er bringt ihn ein bisschen aus der Balance, ich finde, er zieht ihn jetzt nicht brutal zurück, aber aufgrund der Dauer kann es sein, dass es ok ist."

Filippo Mane
Filippo Mane / Stuart Franklin/GettyImages

"Er ist ein guter Junge und ich glaube, wir müssen ihn da unterstützen."

Julian Brandt über Filippo Mane

Viel mehr als den Youngster für den Punktverlust in Hamburg verantwortlich zu machen, nahm der Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:1 aber die gesamte Mannschaft in die Kritik und in die Pflicht. "Wir machen es uns schwerer als wir müssen. Am Ende ist das, was uns letzte Saison stark gemacht hat, die Intensität, die Laufbereitschaft und der Teamgedanke, von Anfang an alles zu bringen, einfach zu kämpfen und sich in die Zweikämpfe reinzuhängen und ich fand, da haben wir im Vergleich zur vorherigen Saison einen Step zurück gemacht, das muss jetzt nichts heißen, aber wir müssen uns damit auseinandersetzen. Wir schießen drei Tore, einfach weil wir eine extreme Qualität in dieser Mannschaft haben und wenn wir das als Mannschaft hinkriegen, als Kollektiv das regelmäßig auf den Platz zu kriegen, sieht so ein Spiel anders aus."


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