FIFA denkt an Änderung der Abseitsregel - wie sie aussieht, wann sie starten soll

Ändert die FIFA die Abseitsregel im Fußball?
Die Fahne des Linienrichters signalisiert Abseits
Die Fahne des Linienrichters signalisiert Abseits / DeFodi Images/GettyImages
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Eine der bedeutendsten und meistdiskutierten Regelungen im Fußball ist die Abseitsregel. Fußballfremden muss man sie regelmäßig erklären, strittige Entscheidungen der Schiedsrichter müssen nachvollzogen und akzeptiert werden und seit dem Einsatz des VAR muss auch regelmäßig auf sie gewartet werden. Die Abseitsregel bewegt die Gemüter und gehört zum Fußball wie die Tore und der Ball. Sie sorgt aber häufig auch für großen Ärger, da mittlerweile gefühlt ein nicht geschnittener Fußnagel über eine vermeintliche Abseitsstellung und demzufolge über Tor oder kein Tor entscheidet. Nun könnte die FIFA eine Revolution der Abseitsregel in die Wege leiten.

FIFA überlegt Abseitsregel zu ändern!

FIFA-Präsident Gianni Infantino gewährte hierzu spannende Einblicke beim World Sports Summit in Dubai. Bisher gilt die Regel, dass es ausreicht, wenn sich ein Teil des Körpers des gegnerischen Angreifers näher am Tor befindet als der letzte Mann der verteidigenden Mannschaft - sei der Vorsprung auch noch so klein. Dies könnte sich jedoch womöglich bald ändern. "Wir betrachten die Abseitsregel, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat und derzeit verlangt, dass der Angreifer hinter dem letzten Verteidiger oder auf gleicher Höhe ist", sagte der Schweizer FIFA-Boss Infantino.

"Vielleicht muss der Spieler in Zukunft vollständig vor dem Verteidiger stehen, um als abseits zu gelten."

FIFA-Präsident Infantino
FIFA-Boss Gianni Infantino
FIFA-Boss Gianni Infantino / Mohamed Farag - FIFA/GettyImages

Die Abseitsregel könnte bald anders ausgelegt werden, sodass Entscheidungen anhand deutlich klarerer Situationen getroffen werden. Infantino: "Vielleicht muss der Spieler in Zukunft vollständig vor dem Verteidiger stehen, um als abseits zu gelten." Das bedeutet dann: Abseits wäre es erst, wenn der Angreifer komplett am letzten Mann vorbeigekommen wäre, wie auf dem Bild im Instagram-Post der Fußballseite 433 anschaulich dargestellt wird, ohne dass sich die Körper auf der Abseitslinie irgendwo überschneiden.

Regeländerung könnte Spiel attraktiver machen

Das könnte tatsächlich zu eindeutigeren Entscheidungen führen und das Spiel letztlich interessanter machen, da die Stürmer mehr Handlungsspielraum erhalten. Für Schiedsrichter wäre die Regelauslegung vermutlich ebenfalls einfacher zu bestimmen.

Diese Idee ist allerdings nicht neu und nicht exklusiv dem FIFA-Boss zuzuschreiben.

Zu den Befürwortern der Neuauslegung der Abseitsregel zählt auch Arsène Wenger
Zu den Befürwortern der Neuauslegung der Abseitsregel zählt auch Arsène Wenger / Michael Regan - FIFA/GettyImages

FIFA-Direktor und Trainerlegende Arsène Wenger (u. a. FC Arsenal) befürwortet diese bisher unberücksichtigte Regelauslegung bereits seit einiger Zeit. Die mögliche Regeländerung soll nun weiter diskutiert und ihre Vor- und Nachteile besprochen werden. Sie ist Teil der Agenda des International Football Association Board (IFAB). Vielleicht gibt es schon nach der nächsten Zusammenkunft der IFAB-Regelhüter am 20. Januar Neuigkeiten, ob sich eine Änderung der Abseitsregel anbahnt.

Sollte eine Einigung erzielt werden und eine Regeländerung letztlich beschlossen werden, soll diese womöglich sogar bereits zur Saison 2026/27 Einzug erhalten und umgesetzt werden.


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