Wer flickt das Loch links hinten? Die voraussichtliche Bayern-Aufstellung gegen Hoffenheim
Von Leonard Schmidt

Für den FC Bayern München geht es nach dem erfolgreichen Champions-League-Auftakt gegen den FC Chelsea in der Bundesliga weiter. Am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) ist der FC Bayern zu Gast in der PreZero Arena. Trainer Vincent Kompany steht dabei vor einer kniffligen Aufgabe: Er muss seine Abwehr erneut umbauen, nachdem sich Josip Stanisic, der zuletzt als Linksverteidiger gesetzt war, eine Innenbandverletzung zugezogen hat.
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Da auch die etatmäßigen Linksverteidiger Alphonso Davies und Raphael Guerreiro sowie Hriko Ito weiterhin ausfallen, ist Kompany zum Improvisieren gezwungen. Wir sehen uns an, welche elf Akteure der Belgier gegen Hoffenheim mutmaßlich von Beginn an aufbieten wird.
FC Bayern vs. TSG Hoffenheim: Die voraussichtliche Aufstellung im Überblick
Manuel Neuer - Sacha Boey, Dayot Upamecano, Jonathan Tah, Konrad Laimer - Joshua Kimmich, Leon Goretzka - Michael Olise, Serge Gnabry, Luis Díaz - Harry Kane
Die wahrscheinlichste Lösung für das Linksverteidiger-Problem ist eine interne Verschiebung. Als Stanisic gegen Chelsea verletzt ausgewechselt wurde, rückte Konrad Laimer auf die linke Abwehrseite, während Sacha Boey auf rechts verteidigte. Diese Variante funktionierte auf Anhieb gut: Laimer hatte seine Seite im Griff und Boey fügte sich mit starken Aktionen nahtlos ein.
Für den Franzosen Boey, der nach zahlreichen Verletzungen und Rückschlägen einen schweren Stand hatte, könnte dies die große Chance sein, sich zu beweisen. Dass die Bayern ihn nicht abgegeben haben, spricht dafür, dass auch Kompany von seinem Talent überzeugt ist.
Alternative Optionen: Bischof oder Systemwechsel?
Eine weitere, wenn auch unwahrscheinlichere Option wäre Tom Bischof. Der gelernte Mittelfeldspieler kam bereits gegen den HSV als Linksverteidiger zum Einsatz und machte seine Sache ordentlich. Seine Stärken im Spielaufbau würden zur Rolle des einrückenden Außenverteidigers in Kompanys System passen, doch es bestehen Zweifel an seiner Geschwindigkeit gegen schnelle Flügelspieler.
Auch eine Systemumstellung auf eine Dreierkette wäre denkbar, um den offensivstarken Luis Díaz als Flügelverteidiger mit mehr Freiheiten auszustatten. Deutlich wahrscheinlicher ist jedoch, dass Kompany bei der bewährten Viererkette bleibt und auf die gegen Chelsea erprobte Variante mit Laimer und Boey setzt.
Feiert Nicolas Jackson sein Startelf-Debüt?
Eine weitere spannende Personalie ist Neuzugang Nicolas Jackson. Der Stürmer kam am Deadline Day für eine Leihgebühr von 13,5 Millionen Euro vom FC Chelsea und könnte gegen Hoffenheim erstmals in der Startelf stehen. Bei seinen Kurzeinsätzen gegen den HSV und seinen Ex-Klub Chelsea deutete der 24-Jährige sein Potenzial bereits an.
Da er bei den Londonern unter Trainer Enzo Maresca kaum mehr eine Rolle spielte, kam er nach München, um mehr Verantwortung zu übernehmen. Teil des Deals ist eine Kaufpflicht in Höhe von 65 Millionen Euro, die greift, sobald der Senegalese 40 Einsätze über mindestens 45 Minuten (Bundesliga und Champions League) absolviert hat.
Unterstützung erhält er von höchster Stelle. Top-Stürmer Harry Kane lobte seinen neuen Kollegen in den höchsten Tönen. "Bisher hat er sich großartig geschlagen", sagte der Engländer. "Körperlich ist er sehr stark und schnell. Wenn er morgen spielt, wird er darauf brennen zu beeindrucken". Kane betonte jedoch auch, man wolle Jackson "nicht zu früh unter Druck setzen". Das Wichtigste sei dessen "großartige Einstellung" und "Bereitschaft zu lernen".
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Auch Trainer Vincent Kompany will dem Neuzugang Zeit geben. "Druck bekommt er von mir nicht. Wir haben eine gute Gruppe, und er muss ein Teil davon sein. Dann kann er uns sehr viel helfen", so der Belgier. Dennoch ist die Erwartungshaltung klar: "Mein Wunsch ist, dass er viele Tore für uns macht. Ich glaube, dass er das auch erreicht".
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