Bayerns B-Reihe brilliert gegen Leverkusen: Wer sollte auch gegen PSG starten?

Die 1B-Elf der Bayern hat beim 3:0-Sieg gegen Leverkusen Muskeln gezeigt. Doch sollte der ein oder andere reinrotierte Spieler auch in Paris von Beginn an auflaufen?
Welchen Rotationsspieler bringt Kompany gegen PSG von Beginn an?
Welchen Rotationsspieler bringt Kompany gegen PSG von Beginn an? / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Der FC Bayern hat trotz der XXL-Rotation gegen Bayer 04 Leverkusen überhaupt nichts anbrennen lassen und die Werkself mit 3:0 nach Hause geschickt. Mit Kim min-jae, Raphael Guerreiro, Tom Bischof, Nicolas Jackson, Lennart Karl und mit Abstrichen Leon Goretzka standen gleich sechs Spieler in der Startelf, die - sofern alle fit sind - eher der Bank zu verordnen sind.

Klar ist aber auch, dass das Sextett ein Bewerbungsschreiben für weitere Startelfeinsätze abgegeben hat. Am Dienstagabend wartet das absolute Champions-League-Topspiel bei Paris Saint-Germain auf die Bayern. Für Vincent Kompany stellt sich nun folgerichtig die Frage, ob er einigen der gegen Leverkusen reinrotierten Spieler womöglich erneut die Chance von Beginn an gibt.

1. Kim min-jae

FC Bayern München v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga
Kim min-jae durfte gegen Leverkusen von Beginn an ran / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages

Abgesehen von einem schlecht platzierten Kopfball ins Zentrum, zeigte Kim min-jae gegen Leverkusen erneut eine tadellose Leistung. Der Südkoreaner spielt wohl seine bislang beste Saison für den FC Bayern, was angesichts seiner Nummer-drei-Rolle in der Innenverteidigung aber nicht so auffällt.

Kompany könnte Kim ohne Bedenken gegen Paris von Beginn an aufstellen, jedoch wird es dazu nicht kommen. Der gegen Leverkusen geschonte Dayot Upamecano kehrt zurück und Jonathan Tah befindet sich in einer sehr guten Form. Solange sich Upamecano und Tah nichts zu schulden kommen lassen, gibt es kaum Gründe für Kompany, in wichtigen Spielen etwas zu ändern.

Für Kim ist der Bankplatz bitter, aber irgendwie trotzdem folgerichtig. Es sei jedoch gesagt, dass der Südkoreaner mit seinem Tempo gegen Ousmane Dembélé das passendere Matchup im Vergleich zu Tah sein könnte.

2. Tom Bischof

Tom Bischof
Tom Bischof gab gegen Bayer den Linksverteidiger / Alexander Hassenstein/GettyImages

Tom Bischof hat gegen Leverkusen gezeigt, dass er auch auf der Linksverteidiger-Position spielen kann. Insbesondere sein Assist auf Gnabry war erste Sahne. Zudem zeigte der Youngster auch defensiv eine gute Leistung.

Es ist aber natürlich eine Sache, gegen ein überfordertes Leverkusen defensiv stabil zu sein und eine völlig andere Sache, der PSG-Offensive standzuhalten, die erst kürzlich Bayer 04 gleich sieben Tore einschenken konnte.

Bischof gegen PSG hinten links zu bringen, käme schon einem Risiko gleich. Der Youngster hat in Sachen Tempo ein paar Probleme und könnte gegen die schnelle Offensive der Pariser das falsche Matchup sein. Es stellt sich natürlich etwas die Frage, ob es sich die Bayern zutrauen, in Paris spieldominant zu agieren. Mit dem Ball am Fuß ist Bischof schließlich die wohl beste Wahl hinten links.

Letztlich wäre es aber die risikoärmere Option, den verlässlichen und defensivstarken Josip Stanisic zu bringen. Kompany wird das mit ziemlicher Sicherheit machen. Bischof könnte natürlich auch im Mittelfeld neben Kimmich spielen, jedoch hat sich hier Pavlovic zuletzt einen Vorsprung erarbeitet.

3. Raphael Guerreiro

Raphael Guerreiro
Raphael Guerreiro durfte als Zehner auflaufen / Alexander Hassenstein/GettyImages

Raphael Guerreiro war gegen Leverkusen bei ein paar schönen Kombinationen involviert und bereitete das Eigentor zum 3:0 vor, zählte aber in Summe eher zu den schwächeren Münchnern. Den Portugiesen gegen PSG zu bringen, macht nicht wirklich Sinn.

Links offensiv muss und wird Luis Diaz zum Einsatz kommen und für die Linksverteidiger-Rolle ist Guerreiro gerade gegen die großen Gegner zu defensivschwach. Dem Routinier fehlt das Tempo, um gegen Khvicha Kvaratskhelia und Co. bestehen zu können. Mehr als eine Joker-Rolle ist folgerichtig wenig sinnvoll.

4. Leon Goretzka

Leon Goretzka
Leon Goretzka kämpft um seinen Platz im Mittelfeld-Zentrum / Alexander Hassenstein/GettyImages

Von den genannten Spielern ist ein Startelfeinsatz von Goretzka wohl am wahrscheinlichsten. Der Routinier scheint zwar im Mittelfeld-Ranking von Aleksandar Pavlovic überholt worden zu sein, jedoch bringt er in Sachen Erfahrung und Physis mehr mit als sein jüngerer Konkurrent.

Die Tatsache, dass Pavlovic aber gegen Leverkusen geschont wurde, spricht grundsätzlich eher dafür, dass er gegen Paris wieder von Beginn an ran darf. Vergleicht man die Leistungen von Pavlovic und Goretzka in den letzten Wochen, wäre das auch die logische Entscheidung. Pavlovic ist deutlich passstärker als Goretzka, der mit dem Ball am Fuß nicht immer die schnellsten und besten Lösungen findet.

Der FC Bayern sollte es auch gegen Paris mit spielerischen Lösungen versuchen. Demnach ist Goretzka einfach nicht mehr die optimale Wahl.

5. Lennart Karl

Lennart Karl
Lennart Karl macht den Bayern viel Freude / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Lennart Karl ist beim FC Bayern der Mann der Stunde. Der Youngster knipste gegen Brügge und Gladbach sehenswert und war auch gegen Leverkusen an zahlreichen Chancen beteiligt, wenngleich kein Scorer heraussprang.

Es könnte durchaus Sinn machen, den unbeschwerten und selbstbewussten Youngster auch gegen Paris starten zu lassen. Letztlich wird Kompany dieses Risiko aber nicht eingehen, weil Serge Gnabry wieder fit ist und das gegen Leverkusen auch zeigen konnte. Der Routinier ist gegen den Ball noch wertvoller als Karl, der in den Zweikämpfen weniger Physis mitbringt.

Karl könnte jedoch so etwas wie der Edeljoker sein.

6. Nicolas Jackson

Nicolas Jackson
Nicolas Jackson feiert sein erstes Bundesliga-Tor / Alexander Hassenstein/GettyImages

Nicolas Jackson findet beim FC Bayern so langsam den Anschluss. Zwar hatte der Senegalese auch gegen Leverkusen relativ wenige Ballaktionen, jedoch tat er - wenn er mal am Ball war - meist das richtige. Neben seinem Kopfballtreffer war er an der Entstehung des 3:0 beteiligt. Zudem erzielte er einen weiteren Treffer, der jedoch aufgrund einer Abseitsposition nicht anerkannt wurde.

Für den FC Bayern ist es sehr positiv, dass Jackson langsam in Tritt kommt. Für einen Startelfeinsatz gegen Paris wird und darf es aber noch nicht reichen. Andere Offensivkräfte haben zuletzt schlichtweg konstanter performt. Und an Harry Kane führt im Sturmzentrum ohnehin kein Weg vorbei.

Fazit

Der Verdacht liegt nahe, dass alle sechs Spieler trotz des Sieges gegen Leverkusen in Paris zunächst auf der Bank sitzen. Die besten Möglichkeiten auf einen Startelfplatz hat wohl Goretzka, weil Kompany in wichtigen Spielen gerne auf Erfahrung setzt. Folgerichtig ist es unwahrscheinlich, dass der Bayern-Coach Bischof oder Karl überraschend von Beginn an bringt.

Letztlich ist es wohl sinnvoll, gegen PSG auf die ganz normale A-Elf zu setzen und auch Pavlovic erneut den Vorzug vor Goretzka zu geben. Tatsächlich könnte es aber - so kurios es klingen mag - klug sein, Kim den Vorzug vor Tah zu geben. Der Ex-Leverkusener war zuletzt richtig gut, jedoch könnte er gegen den schnellen PSG-Sturm Probleme bekommen. Die Pariser haben eben nicht nur schnelle Außenstürmer, sondern auch mit Dembélé im Zentrum einen pfeilschnellen Mann. Hier könnte Kim der passendere Gegenspieler sein.

Gewissermaßen gibt es aber auch noch einen Upamecano, der sich wohl hauptberuflich um den Ballon-d'Or-Sieger kümmern soll.

Letztlich zeigt sich, dass Bayern trotz des knappen Kaders fast auf jeder Position gute Backups hat, die im Verlaufe des Spiels noch eine entscheidende Rolle spielen könnten.


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