FC Bayern auf Transferjagd: Die aktuellen Gerüchte im Check
Von Dominik Hager

Der FC Bayern hat zwar beim Wirtz-Poker eine Schlappe hinnehmen müssen und auch Nico Williams nicht bekommen, jedoch liegt ein großer Teil des Transfer-Sommers ja noch bevor. Die Münchner haben mit Jonathan Tah und Tom Bischof bislang zwei Neuzugänge eingetütet und suchen nun vor allem auf dem linken Flügel. Nach der Verletzung von Jamal Musiala kann man aber davon ausgehen, dass zwei Offensivspieler kommen.
Auf der anderen Seite wollen die Münchner auch einige Spieler zu Geld machen. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Transfergerüchte beim FC Bayern.
Gerüchte über mögliche Zugänge
Nick Woltemade (VfB Stuttgart)
Nick Woltemade ist wohl das konkreteste Transferziel der Bayern in diesem Sommer. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll zwischen den Münchnern und dem Angreifer bereits eine Einigung bestehen. Woltemade möchte nach München - und dem Vernehmen nach auch nur nach München.
Nun stellt sich die Frage, ob sich die beiden Klubs bezüglich einer Ablöse einig werden. Laut Informationen der Bild hat der FC Bayern bereits ein Angebot in Höhe von 40 Millionen Euro plus weiteren fünf Millionen Euro an Bonus-Zahlungen eingereicht. Der VfB zeigt sich jedoch keineswegs bereit, auf eine solche Offerte einzugehen. "Wir geben ihn ja nicht her. Er wird auch in der kommenden Saison Fußball spielen bei uns. Außer die Bayern machen wirklich etwas Außergewöhnliches, dann sind wir alle Profis genug, darüber zu sprechen", erklärte VfB-Boss Wehrle gegenüber den Stuttgarter Nachrichten.
Die Frage wird nun aber sein, was denn genau ein außergewöhnliches Gebot darstellen soll. Ein Transfer in diesem Sommer ist weiterhin realistisch, unter 60 Millionen Euro dürfte für den Rekordmeister aber nichts gehen.
Luis Díaz (FC Liverpool)
Der Kolumbianer scheint aktuell ähnlich hoch im Kurs zu stehen wie Nick Woltemade. Laut Informationen der Bild möchte Díaz zum FC Bayern wechseln. Sogar eine Einigung mit dem Liverpool-Star soll bereits erzielt worden sein. Andere Medien - etwa Sky - behaupten dagegen, dass die Münchner beim Kolumbianer noch nicht so weit sind. Klar scheint jedoch, dass Díaz Liverpool bei einem lukrativen Angebot verlassen möchte.
So oder so ist ein Deal noch lange nicht durch. Der FC Bayern soll ein Angebot in Höhe von 52 Millionen Euro eingereicht haben, jedoch ist man damit noch ziemlich weit von den Vorstellungen der Reds entfernt sein. Der Bild zufolge verlangt der amtierende Premier-League-Champion satte 80 Millionen Euro.
Dies klingt für wahnsinnig viel Geld für einen Spieler, der im kommenden Januar 29 Jahre alt wird. Natürlich ist es aber dennoch möglich, dass sich die beiden Klubs irgendwo in der Mitte treffen. Díaz kann sowohl Linksaußen als auch als Stürmer auflaufen. Zwar klingt dies auf dem ersten Blick spannend, jedoch wäre dies schwer vereinbar mit einem Woltemade-Transfer.
Xavi Simons (RB Leipzig)
Die Verletzung von Jamal Musiala scheint dazu geführt zu haben, dass Xavi Simons beim FC Bayern wieder höher im Kurs steht. The Athletic berichtete kürzlich, dass sich die Münchner nach Simons erkundigt haben sollen. Die Bild erklärte zwar daraufhin, dass den Leipzigern noch keine offizielle Anfrage vorliege, jedoch könnte die Angelegenheit in den kommenden Tagen heiß werden.
Leipzig ist verkaufsbereit und Xavi Simons möchte den Verein verlassen. Dies sind schon mal zwei Gegebenheiten, auf die der FC Bayern selten stößt. Die gehandelten 70 Millionen sind zwar viel Geld, aber vergleichsweise ein realistischer Preis. Simons hat nicht die beste Saison hinter sich und gilt als schwieriger Charakter, könnte sportlich aber definitiv eine Bereicherung sein.
Malick Fofana (Olympique Lyon)
Malick Fofana gehört zu den größten Talenten der Ligue 1. Der 20 Jahre alte Belgier bringt Tempo und Dribbelstärke mit und hat insbesondere in der Europa League bereits für Furore sorgen können. Laut der englischen Zeitung Independent gehört der FC Bayern zu den Klubs, die sich für das Linksaußen-Juwel interessieren. Zudem seien Arsenal, Liverpool und Chelsea an Fofana dran. Foot Mercato brachte außerdem Olympique Marseille ins Spiel.
Billig wäre der Youngster keineswegs. Lyon soll 60 Millionen Euro für Fofana aufgerufen haben und hofft wohl auf ein Wettbieten der großen Klubs. Noch ist unklar, ob sich die Münchner diesem anschließen.
Malo Gusto (FC Chelsea)
Laut Informationen von L'Equipe hat sich der FC Bayern beim FC Chelsea über Malo Gusto informiert. Der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger hat zwar noch bis 2030 Vertrag, ist jedoch kein klarer Stammspieler bei den Blues.
Der Name schwebt schon seit einigen Wochen über München. Unter anderem berichtete die Bild über ein Interesse am Rechtsverteidiger. Der FC Bayern hat keine 1-A-Lösung rechts hinten, jedoch hat Konrad Laimer zuletzt stark performt. So richtig Zug kommt in die Angelegenheit wohl nur, wenn sich die Münchner von Sacha Boey trennen.
Christopher Nkunku (FC Chelsea)
Ein wenig heißer dürfte die Spur zu Gusto-Teamkollege Christopher Nkunku sein. Laut Informationen von The Athletic haben die Münchner nach der Verletzung von Jamal Musiala wieder Interesse am Franzosen. Nkunku möchte Chelsea wohl verlassen und die Blues wären offenbar bereit, den Offensiv-Allrounder für 35 bis 40 Millionen Euro abzugeben.
Die Möglichkeit dürfte für den FC Bayern durchaus verlockend sein. Dass die Münchner Nkunku grundsätzlich interessant finden, hat sich bereits im Winter gezeigt, als ein Deal nur knapp scheiterte.
Renato Veiga (FC Chelsea)
MIt Renato Veiga soll sich noch ein dritter Chelsea-Profi im Visier der Münchner befinden. Laut Informationen von Fabrizio Romano ist der 21-Jährige ein Kandidat für die Innenverteidigung. Interessant wird die Personalie aber wohl erst, wenn es einen Abnehmer für Kim min-jae geben sollte. Unklar ist auch, wie Chelsea mit dem Innenverteidiger-Talent plant. Veiga ist auch deswegen interessant, weil er ein Linksfuß ist, der zudem als Linksverteidiger auflaufen kann. Vertraglich ist der Portugiese noch bis 2031 an die Blues gebunden.
Leandro Trossard (FC Arsenal)
Der FC Bayern soll laut Informationen der Sport Bild Leandro Trossard als Alternative für Luis Díaz ausgemacht haben. Der Belgier hat beim FC Arsenal nur noch bis 2026 Vertrag, wird im Dezember aber auch schon 31 Jahre alt. Trossard hat keine schlechte Premier-League-Saison absolviert (acht Tore, acht Vorlagen), dennoch wäre er eher ein Transfer der Marke Ivan Perisic - im Idealfall.
Rafael Leao (AC Milan)
Rafael Leao wäre eigentlich eine naheliegende Lösung für die linke Außenbahn, jedoch sollen beim FC Bayern nicht alle vom Portugiesen überzeugt sein. Folgerichtig scheint Leao bislang zumindest kein ganz heißes Thema gewesen zu sein. Uli Hoeneß bestätigte bei BR24, dass man sich mit dem Spieler derzeit nicht beschäftigt. Die Bild meldete jedoch daraufhin, dass Leao weiterhin ein Spieler sei, der in München diskutiert wird.
Kürzlich meldete der italienische Transfer-Experte Gianluca Di Marzio, dass man bei der AC Mailand erwartet, dass die Münchner früher oder später noch wegen Leao anfragen werden. Je mehr Transferabsagen sich die Münchner einholen, desto realistischer ist das auch.
Der 26-Jährige ist wohl offen für einen Wechsel, die Ablöse könnte aber zum Problem werden. Der neue Trainer Massimiliano Allegri soll von Leao überzeugt sein und einen Verkauf ablehnen. Di Marzio ist jedoch der Meinung, dass Milan bei rund 85 Millionen Euro gesprächsbereit wäre. Ob die Bayern eine solche Summe zahlen würden, darf Stand heute bezweifelt werden.
Eberechi Eze (Crystal Palace)
Der Name Eberechi Eze hallt schon ein wenig länger durch München. So wirklich konkret wurde die Angelegenheit allerdings nie. Ob sich daran etwas ändern könnte? Zumindest berichtete die englische Zeitung Times, dass Eze auf der Shortlist der Münchner steht. Allerdings seien Tottenham und der FC Arsenal ebenfalls am technisch herausragenden Offensivspieler dran.
Der 27-Jährige hat in der Vergangenheit ein brillantes Duo mit Michael Olise abgegeben und wurde in der abgelaufenen Saison zum FA-Cup-Helden. Eze ist eher Zehner als Flügelstürmer, kann offensiv aber eigentlich alle Positionen abdecken. Auf der Prioritätenliste scheinen aber andere Spieler etwas höher im Kurs stehen.
Gerüchte um mögliche Abgänge
Sacha Boey
Sacha Boey gehört nach eineinhalb sehr unglücklichen Jahren in München zu den Verkaufskandidaten, jedoch scheint ein Abschied nicht mehr ganz so heiß zu sein wie noch vor ein paar Wochen. Fabrizio Romano berichtete jüngst allerdings, dass Olympique Marseille Interesse an Boey besitzt.
Vor einigen Wochen erklärte der türkische Transfer-Experte Sami Yen Haber, dass Galatasaray bereits ein Angebot für den Rechtsverteidiger abgegeben habe. Über die Höhe der angeblichen Offerte ist allerdings nichts bekannt und eine Rückkehr zum Ex-Klub hat sich auch nicht weiter konkretisiert.
Kim Min-jae
Nach seiner fehlerhaften Saison gilt Kim Min-jae als Verkaufskandidat. Es fehlen allerdings die ganz konkreten Gerüchte. Die Premier-League-Klubs Chelsea und Newcastle sowie Serie-A-Adressen wie SSC Neapel, Inter Mailand und Juventus Turin wurden bereits mit Kim in Verbindung gebracht.
Die französische Zeitung L'Equipe berichtete, dass Kim einer der Kandidaten, aber nicht die A-Lösung in den Planspielen von PSG sei. Auch ein Wechsel nach Saudi-Arabien wird immer wieder mal in den Raum geworfen. Noch deutet sich aber kein zeitnaher Abgang an.
Daniel Peretz
Bei Daniel Peretz scheint die Angelegenheit schon etwas konkreter zu sein. Wie Sky berichtet, melden aktuell vier Erstligisten Interesse am Schlussmann an. Dabei handelt es sich um den FC Genua, den Hamburger SV, Stade Brest und den FC Metz. Ein Wechsel nach Genua ist dabei offenbar am wahrscheinlichsten. Zuvor sah es lange danach aus, als würde Eindhoven das Rennen machen, jedoch soll dem niederländischen Meister die Leih-Summe zu hoch gewesen sein.
Adam Aznou
Adam Aznou soll beim FC Bayern unzufrieden sein und steht womöglich vor einer Rückkehr nach Spanien. Marokkanischen Medien zufolge soll Aznou in Kürze beim FC Getafe unterschreiben. In den letzten Tagen ist allerdings nichts weiter passiert. Aznou hat bei der Klub-WM kaum Einsatzchancen erhalten. Zumindest ein weiteres Leih-Geschäft scheint möglich zu sein, doch auch ein Verkauf ist wohl nicht ausgeschlossen.
Bryan Zaragoza
Laut Informationen von Sportime.gr hat Olympiakos ein Angebot für den Flügelspieler abgegeben. Die Offerte soll eine Leih-Gebühr in Höhe von zwei Millionen Euro mit anschließender Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro gewesen sein. Den Bayern sei das allerdings zu gering. Auch eine Rückkehr nach Spanien steht weiterhin im Raum. Zaragoza wird ziemlich sicher gehen, stellt sich nur die Frage, zu welchen Konditionen. In München hofft man auf rund 17 Millionen Euro, um die selbst gezahlte Summe wieder einnehmen zu können.
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