Ein unwürdiger Thioune-Abschied deutet sich an - Kann die Fortuna so mit ihm umgehen?
Von Oliver Helbig

Fortuna Düsseldorf ist nicht wiederzuerkennen. Vom Zweitliga-Topklub und vor einem Jahr in der Relegation knapp gescheiterten Aufstiegsaspiranten hat sich der Verein in den letzten Wochen zu einem fußballerischen Totalausfall entwickelt, der dem Absturz in den Tabellenkeller entgegenblickt. Beim rheinischen Traditionsverein bereiten nicht nur die spielerische Ideenarmut, sondern auch die Ratlosigkeit der Beteiligten auf dem Rasen große Sorgen.
Dies rückt den Rauswurf des einstigen Erfolgstrainers Daniel Thioune immer näher und obwohl Thioune selbst auf seinen Verbleib hofft, scheint bei vielen bereits festzustehen, dass das Ende des 51-jährigen Cheftrainers so gut wie beschlossen ist. Allerdings deutet sich beim Absägen des Coaches eine Geschichte mit unrühmlichem Rahmen an.
Bericht: Thioune-Aus bereits beschlossen
Nach Informationen der BILD ist das Aus Thiounes bei der Fortuna so gut wie sicher. Die nun anstehende Länderspielpause gibt den Verantwortlichen Zeit, Fakten zu schaffen. Mit diesem zeitlichen Spielraum einen möglichen Nachfolger für den vermeintlich bald entlassenen Thioune präsentieren zu können, soll U23-Coach und Ex-Profi Jens Langeneke für die Bosse keine Option sein. Auch nicht als Übergangslösung.
Wie es bei der BILD weiter heißt, scheint Daniel Thioune selbst die Arbeit auf dem Rasen fortsetzen zu müssen, bis sein Thronfolger bereitsteht. Aus außenstehender Sicht ist es gewissermaßen ein Unding, den Trainer beim Warten auf seinen Nachfolger auf dem Trainingsplatz leiden und gewissermaßen "verhungern” zu lassen. Es wäre ein geschmackloser Abgang, den der bei Fans und vielen Spielern beliebte Erfolgscoach nicht verdient hätte.
Wird der Thioune-Abgang ein unwürdiger?
Nach dreieinhalb Jahren bei der Fortuna mit einer überaus positiven sportlichen Entwicklung scheint die vermeintlich schwierigste Phase unter Thioune auch gleich das Aus für den Trainer zu bedeuten. Es ist demnach wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es soweit ist. Überspitzt gesagt müsste Thioune im schlimmsten Fall noch auf dem Trainingsplatz das Zepter an seinen vermeintlichen Nachfolger übergeben.
In 135 Pflichtspielen für F95 konnte Daniel Thioune immerhin einen Punkteschnitt von 1,72 erreichen und in jeder vollen Spielzeit unter dem ehemaligen Profi beendete man die Saison in Schlagdistanz zum Bundesliga-Aufstieg. Nicht zu vergessen ist, dass die Fortuna in den letzten Jahren immer wieder zahlreiche Starspieler wie Yannik Engelhardt, Jamil Siebert oder Christos Tzolis abgeben musste und Thioune eine fast schon vollkommen neu zusammengestellte Mannschaft auf Vordermann bringen musste.
Selbst wenn dem aktuellen Coach die sportliche Entwicklung nicht mehr zugetraut wird, sollte man anhand seiner Verdienste ein durchaus geschmackvolleres Aus ermöglichen - sofern es tatsächlich dazu kommen sollte.
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