Coman-Nachfolger: Die Bayern-Kandidaten im Ranking
Von Hendrik Gag

Alles neu: Das ist in diesem Sommer das Motto beim FC Bayern auf der linken Flügelposition. Leroy Sané hat den Klub bereits verlassen und ist zu Galatasaray Istanbul gewechselt. Luis Diaz ist für rund 70 Millionen Euro vom FC Liverpool gekommen und soll die Position in der Startelf übernehmen. Und damit nicht genug: Auch der Abgang von Kingsley Coman bahnt sich an.
Der Franzose wird aller Voraussicht nach zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien wechseln. Sobald der Deal fix ist, muss ein Nachfolger für Coman her. Ohne den 29-Jährigen wäre die Offensive nicht breit genug aufgestellt, die Bayern müssen daher noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden.
Einem Bericht von Sky zufolge haben die Münchener zurzeit insgesamt fünf Namen auf der Liste als potenzielle Coman-Nachfolger: Nick Woltemade, Malick Fofana, Xavi Simons, Nicolas Jackson und Christopher Nkunku.
Demnach muss also nicht unbedingt ein Flügelspieler als Ersatz für Coman kommen. Auch eine Verstärkung für das Zentrum ist denkbar. Dann würde Serge Gnabry wieder vermehrt auf dem Flügel zum Einsatz kommen. Aktuell ist der deutsche Nationalspieler als Ersatz für den verletzten Jamal Musiala auf der Zehnerposition eingeplant.
In manchen Fällen passen diese Gedankenspiele gut in den Kader der Bayern, in manchen weniger. Bleibt die Frage: Wie intensiv sollte sich der Rekordmeister um die jeweiligen Spieler bemühen? So sieht unsere Antwort darauf aus.
Die Bayern-Kandidaten im Ranking
5. Nicolas Jackson
Der überraschendste Name auf der Liste ist Nicolas Jackson vom FC Chelsea. Der Senegalese hat zwar in der Vergangenheit auch auf dem Flügel gespielt, ist aber im Mittelsturm zu Hause. Die Position ist bei den Bayern bekanntlich durch Harry Kane besetzt.
Einen Backup für zwei Positionen zu haben, ist zwar auch attraktiv, ein Transfer von Jackson dürfte aber teuer werden. 50 Millionen Euro beträgt sein Marktwert derzeit laut Transfermarkt.de. Die Blues sollen sogar bis zu 65 Millionen Euro fordern. Viel Geld für einen Backup, ein Transfer würde bei Bayern-Fans sicherlich für Fragezeichen sorgen.
Nach dem Testspielsieg über die Spurs hatte FCB-Sportvorstand Max Eberl ein Interesse der Bayern an Jackson dementiert. Da war es aber auch noch nicht so weit, dass Coman den Abflug macht.
4. Xavi Simons
Bereits im vergangenen Sommer galt der Noch-Leipziger als Kandidat an der Säbener Straße. Dennoch wurde der Draht in diesem Sommer bislang nie heiß. Inzwischen deutet sich ein Wechsel Xavis zum FC Chelsea an - auch wenn Manchester City nun ebenfalls Kontakt zum Berater aufgenommen haben soll.
Noch ist ein Transfer nach München aber dennoch nicht auszuschließen. In die Planungen der Bayern passt der Niederländer aber nicht.
Xavi würde zum deutschen Rekordmeister mit dem Anspruch kommen, Stammspieler zu sein. Den Wunsch könnten die Bayern ihm erfüllen, solange Musiala fehlt. Sobald der deutsche Nationalspieler wieder fit ist, dürfte aber die Offensivreihe aus Musiala im Zentrum und Diaz und Olise auf den Flügeln gesetzt sein.
Eine Bankrolle für Xavi dürfte für Zoff hinter den Kulissen sorgen. Zudem wäre der 22-Jährige zu teuer, um als Spieler für die Breite zu kommen. Im Poker mit Chelsea soll RB Leipzig 70 Millionen Euro fordern.
3. Christopher Nkunku
Weniger Probleme, eine Bankrolle in München zu akzeptieren, hätte sicherlich Xavis Vorgänger auf der Zehnerposition in Leipzig. Hinter Christopher Nkunku liegen schwierige Jahre beim FC Chelsea. Ein Wechsel zum FC Bayern wäre ein Neustart für den Franzosen.
Nkunku würde daher sehr gut in das gesuchte Profil passen. Solange Musiala fehlt, wäre der Franzose ein Startelfkandidat auf der Zehn. Danach würde er die Breite des Kaders verstärken. Es gibt jedoch Fragezeichen.
Nach zuletzt durchwachsenen Saisons lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, dass Nkunku noch das nötige Niveau für den FC Bayern mitbringt. Zudem könnte er trotz seiner geringen Rolle in London teuer werden. Sein Marktwert beträgt laut Transfermarkt.de weiterhin 35 Millionen Euro.
2. Nick Woltemade
Der Poker um Nick Woltemade sorgt für zahlreiche Schlagzeilen in diesem Sommer. Die Bayern wollen den deutschen Nationalspieler, sollen sich sogar bereits mit ihm einig sein. Der VfB Stuttgart blockt jedoch ab.
Die Schwaben wollen mindestens 65 Millionen Euro. Eine sehr hohe Summe für einen Spieler, der bislang nur eine Saison auf Topniveau gespielt hat. Sportlich ergäbe eine Verpflichtung Woltemades dennoch Sinn.
Der Stuttgarter ist einer von zwei Spielern auf der Liste, die langfristig eine große Rolle bei den Bayern spielen könnten, aber nicht den Anspruch haben, sofort unangefochtener Stammspieler zu sein. Es gibt aber noch eine günstigere Option.
1. Malick Fofana
Der 20-Jährige gilt als hochtalentiert. Im Oktober gab er bereits sein Länderspieldebüt für Belgien. In Lyon konnte er in der vergangenen Saison mit fünf Toren und vier Vorlagen in 29 Spielen überzeugen.
Zuletzt stand ein Wechsel zum FC Everton im Raum. Auf eine Ablöse über 40 Millionen Euro sollen sich beide Klubs bereits geeinigt gehabt haben, der Deal kam aber nicht zustande. Eine Chance für den FC Bayern.
Mit Luis Diaz haben die Münchener nur eine kurzfristige Lösung für den linken Flügel gefunden. Der Kolumbianer ist bereits 28 Jahre alt. Schon in wenigen Jahren könnten die Bayern erneut auf der Suche nach einem Spieler auf Topniveau für die Position sein.
Mit Fofana könnte er dann bereits im Kader stehen. Der Belgier könnte in der Zwischenzeit von Diaz lernen und über Jokereinsätze an das Niveau herangeführt werden. So müsste der Klub nicht erneut tief in die Tasche greifen.
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