Klare Aussage: VfB-Boss setzt Deadline im Woltemade-Poker
Von Jan Kupitz

In der vergangenen Woche ließ Max Eberl noch verlauten, dass ein Transfer von Nick Woltemade "vom Tisch" sei. Doch da Kingsley Coman nun unmittelbar vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien steht, muss der FC Bayern in der Offensive eigentlich nochmal nachlegen. Woltemade könnte also doch wieder ein heißes Thema werden.
Der VfB Stuttgart, der sich bislang weigerte, mit den Münchnern auch nur zu verhandeln, hat auf eine neue Hängepartie aber keine Lust. "Es ist jetzt sechseinhalb Wochen her", meinte VfB-Boss Alexander Wehrle gegenüber der Stuttgarter Zeitung und bezog sich damit auf die ersten Meldungen, wonach Woltemade mit dem FC Bayern über einen Wechsel einig sei.
Wehrle will Klarheit bis zum Supercup
"Ich habe es genauso gelesen wie jeder andere auch. Wenn man den Spieler unbedingt verpflichten will, müsste man auch in der Lage sein, in dieser Zeit eine Lösung zu erzielen. Wir spielen am Samstag den Supercup. Bis spätestens zum Anpfiff sollte auch alles geklärt sein", setzte Wehrle dem Rekordmeister ein klares Ultimatum. Wenn der FC Bayern Woltemade wirklich will, muss also in den kommenden Tagen eine neue Offerte abgegeben - die letzte, die der VfB umgehend abgelehnt hat, lag bei 55 Millionen Euro.
Wehrle betonte, dass man sich am Wochenende auf den Supercup fokussiere. "Und in den Tagen danach bereiten wir uns auf das Spiel bei Union Berlin vor, dann auf Braunschweig, danach auf Gladbach. Es ist jetzt eine Strecke von sechseinhalb Wochen. Irgendwann ist auch mal gut."
Was man einerseits als klare Kante sehen kann, kann andererseits genauso als plötzlicher Türöffner gewertet werden. Der VfB hatte eigentlich den ganzen Sommer über betont, Woltemade definitiv halten und keine Gespräche mit dem FC Bayern führen zu wollen; Wehrles Aussagen deuten nun aber darauf hin, dass man sich bei einem zeitnahen Angebot womöglich doch austauschen werde.
Matthäus rechnet mit Woltemade-Transfer
Auch Lothar Matthäus glaubt, dass die Personalie Woltemade nochmal heiß wird. "Max Eberl hat zwar in der vergangenen Woche gesagt, das Thema Woltemade sei vom Tisch, aber ich könnte mir vorstellen, dass dieses Thema noch nicht beendet ist. Wenn Bayern einen Spieler in der Größenordnung von Kingsley Coman abgibt, muss man sich mit Woltemade beschäftigen", bekräftigte Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
"Wenn man Coman abgibt, wären Einnahmen da, die ganz sicher genutzt werden, um Spieler zu holen, die man gerne in München sehen würde", führte der TV-Experte aus. "Natürlich sagt man, dass man sich nicht unter Druck setzen lässt, aber andererseits hat man auch eine Verpflichtung gegenüber Woltemade, der sich klar und deutlich zum FC Bayern bekannt hat."
"Wenn München mit einer Ablösesumme kommt, die den VfB Stuttgart zufriedenstellt, dann ist Woltemade in der kommenden Saison beim FC Bayern", ist sich Matthäus sicher.
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