BVB: Kovac' großes Faustpfand schwindet

Der BVB setzt unter Niko Kovac allen voran auf Resultate und weniger auf Schönspielerei. Spätestens nach dem 2:2-Unentschieden gegen Bodø/Glimt keimt die Kritik aber wieder auf, weil zuletzt auch die Resultate weniger wurden.
Über Niko Kovac wird unter den BVB-Fans weiterhin diskutiert
Über Niko Kovac wird unter den BVB-Fans weiterhin diskutiert / INA FASSBENDER/GettyImages
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Mal gibt es höchstens eine Stilkritik, mal wird im größeren Umfang über Niko Kovac und die Spielweise von Borussia Dortmund diskutiert. Einigkeit herrscht unter den Fans nach wie vor nicht, wie die Arbeit des Cheftrainers denn nun wirklich zu beurteilen ist.

Die eine Seite verweist auf positive Resultate, eine gute Punkteausbeute und dahingehend auch auf Stabilität. Die andere Seite bemängelt die spielerische Entwicklung, eine zu defensive Herangehensweise und eine Underdog-Mentalität. Bislang, so machte es zumindest von außen den Eindruck, halten die zumeist guten Ergebnisse eine größere Debatte tatsächlich in Schach.

Auch Lothar Matthäus verwies in seiner Sky-Kolumne auf den bisherigen Saisonverlauf und konterte damit die vorsichtige Kritik von Julian Brandt am Auftreten gegen die TSG Hoffenheim (90min berichtete).

Resultate als Kovac-Faustpfand - aber sie wurden zuletzt seltener

Inzwischen muss aber wohl ein ausgeglicheneres Bild gezeichnet werden, denn: Über die vergangenen Wochen stimmen die Resultate nicht mehr so häufig. Ja, der BVB sieht in der Bundesliga einer guten Ausgangslage für die erneute Champions-League-Qualifikation entgegen. Ja, in der Königsklasse gibt es trotz der zwei noch schwierigen Spiele bei Tottenham Hotspur und gegen Inter eine gute Chance, die Vorrunde zumindest über die Playoffs zu überstehen.

Allerdings schied Schwarz-Gelb zuletzt auch schon vorzeitig aus dem DFB-Pokal aus und von den letzten acht Pflichtspielen wurden nur noch drei gewonnen. Es wurden davon zwar auch nur zwei verloren, das aber kann mit dem Kader kaum der Maßstab oder Anspruch sein.

Seit der deutlichen 1:4-Niederlage gegen Manchester City, und damit seit Anfang November, hat sich am grundsätzlichen Auftreten des BVB kaum etwas geändert. Die Mannschaft von Kovac spielt keine Sterne vom Himmel, setzt auf die eigene Stabilität aus der defensiven Dreierkette heraus, vertraut auf außen nach wie vor lieber den Schienen- anstatt klaren Flügelspielern und darauf, dass gute Phasen innerhalb dieser Herangehensweise dafür ausreichen, um gute Resultate einzufahren. Die Art und Weise ist gleich geblieben - die Resultate hingegen waren seit November aber eher mau.

Insbesondere nach dem 2:2-Unentschieden gegen FK Bodø/Glimt, das gute 60 Minuten mit durchaus fragwürdigen Wechseln und einer ernüchternden Schlussphase kombinierte, liegt der Fokus umso mehr auf den noch zwei offenen Spielen bis zur Winterpause. Zunächst muss Dortmund beim SC Freiburg antreten, ehe es noch zum Duell mit Borussia Mönchengladbach kommt.

Gegen die zwei Mannschaften aus dem grauen Liga-Mittelfeld müssen eigentlich mindestens vier Punkte geholt werden, damit die Winterpause ohne größere Unruhen verläuft. Dann könnte die Bilanz der letzten zwei Monate des Jahres wieder aufgebessert werden - und die aufkeimenden Diskussionen um Kovac und den Spielstil könnten erneut mit positiven Resultaten begegnet werden. Denn nur das ist zurzeit das Faustpfand, auf das der unter den Fans nicht unumstrittene Coach setzen kann.


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