Kleindienst überragt - Ex-DFB-Star im freien Fall: Gladbachs Gewinner & Verlierer der Saison
Von Dominik Hager

Borussia Mönchengladbach hat lange um einen Platz im internationalen Geschäft mitgespielt, musste jedoch gegen Ende der Saison einen leichten Einbruch hinnehmen und sich mit Platz zehn zufriedengeben. Unter dem Strich steht eine solide Saison, die Hoffnung auf mehr macht, aber auch zeigt, dass für eine ganz vordere Platzierung ein wenig die Konstanz fehlt. Dies gilt nicht nur für das Team, sondern auch für die einzelnen Akteure.
Gewinner der Saison:
Moritz Nicolas
Moritz Nicolas befindet sich ja schon ein wenig länger im Zweikampf mit Jonas Omlin. Wirklich häufig hat es diesen Zweikampf gar nicht gegeben, weil beide Keeper mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Klar ist aber, dass Nicolas die deutlich besseren Leistungen gezeigt hat. Der 27-Jährige stand vom vierten bis zum 22. Spieltag im Kasten, ehe eine Adduktorenverletzung seine Saison vorzeitig beendete. Nicolas verzeichnet den besten kicker-Notendurchschnitt aller Fohlen und ist auch in fast allen Statistiken gut mit dabei. Mit 76,5 Prozent abgewehrten Schüssen ist er laut ligainsider.de der zweitbeste Keeper der Bundesliga. Zudem vereitelt er prozentual am fünftmeisten Großchancen.
Franck Honorat
Der rechte Flügelspieler hat erneut bewiesen, dass er zu den wichtigsten Fohlen gehört. Problematisch war lediglich sein Verletzungspech. Insbesondere seine Fußverletzung zu Beginn des Kalenderjahres hat dafür gesorgt, dass er in der Bundesliga nur 19 Spiele machen konnte. In diesen war er jedoch ein klarer Leistungsträger und hat mit fünf Toren und neun Assists überzeugen können. Ohne der Verletzungspausen von Honorat hätte Gladbach wohl eine realistische Chance auf das internationale Geschäft gehabt.
Nico Elvedi
Bei Nivo Elvedi stand schon häufiger ein Abschied im Raum, weshalb seine Leistungen in der Saison 2024/25 definitiv als positive Überraschung bewertet werden können. Der Schweizer zeigte nicht ausschließlich Top-Spiele, war hinten in der Viererkette aber eine Konstante. Auch statistisch schnitt Elvedi in einigen für Innenverteidiger wichtigen Kriterien stark ab. Elvedi verzeichnete mit 92 Prozent eine der besten Passquoten der Liga. Gleiches gilt für seine 6,33 klärenden Aktionen pro 90 Minuten (laut ligainsider.de).
Tim Kleindienst
Tim Kleindienst hat sich als absoluter Top-Transfer erwiesen und war der mit Abstand wichtigste Mann in der Offensive. Der Mittelstürmer hat in 33 Pflichtspielen 16 Tore erzielt und zehn Buden aufgelegt. Kein Wunder, dass Kleindienst inzwischen auch in der Nationalmannschaft eine tragende Rolle spielt. Ohne den Torjäger hätte die Saison für die Fohlen auch einen viel unbequemeren Verlauf nehmen können.
Lukas Ullrich
Eigentlich galt Luca Netz immer als das große deutsche Außenverteidiger-Talent im Fohlen-Trikot. Inzwischen hat Lukas Ullrich seinem Kollegen aber den Rang abgelaufen. Der 21-Jährige erkämpfte sich früh in der Saison einen Stammplatz und gab diesen auch nicht mehr ab. Ullrich zeigte im Wesentlichen konstante Leistungen und konnte insbesondere nach vorne Akzente setzen. Defensiv ist der Youngster in den Zweikämpfen noch etwas zu anfällig, jedoch hat er zweifelsfrei einen großen Schritt gemacht.
Verlierer der Saison:
Kevin Stöger
Nach seiner grandiosen Saison für den VfL Bochum, als er den Verein quasi im Alleingang in der Bundesliga halten konnte, waren die Hoffnungen bei den Fohlen natürlich groß. Der erfahrene Mittelfeldspieler musste sich im Kampf um einen Stammplatz aber zunehmend Alassane Pléa geschlagen geben. Zwar gab es durchaus Statistiken, in denen Stöger gut abschnitt, wie mit den ligaweit drittmeisten Torschussvorlagen pro 90 Minuten, jedoch fällt die Gesamtbilanz enttäuschend aus. Insgesamt war der Österreicher auch nur an sechs Bundesliga-Treffern beteiligt.
Jonas Omlin
Jonas Omlin hatte in der Hinrunde mit einer Wadenverletzung zu kämpfen und konnte auch im Anschluss Moritz Nicolas nicht verdrängen. Erst als sich Nicolas verletzte, kehrte der Schweizer zwischen die Pfosten zurück. Wirklich rund lief es für den Routinier aber nie. Eine Rotsperre und ein Muskelfaserriss sorgten dafür, dass er seinen Rhythmus nie fand. Omlin kam zu keiner Zeit an die Leistungen von Nicolas heran.
Luca Netz
Einst galt Luca Netz als größtes deutsches Versprechen auf der Linksverteidiger-Position. Allerdings stagniert Netz nun schon seit längerer Zeit und hat seinen Platz an Lukas Ullrich verloren. Der 22-Jährige stand in der Bundesliga nur neunmal in der Startelf und fiel selten positiv auf. Insbesondere defensiv fehlt Netz dann doch einiges zum Bundesliga-Top-Niveau. Auch offensiv müsste er seine eigentlich durchaus vorhandenen technischen Fähigkeiten besser einsetzen.
Florian Neuhaus
Es bleibt dabei, dass Florian Neuhaus seit seinem Kreuzbandriss einfach nicht mehr in die Spur findet. Verzeichnete der 28-Jährige im Jahr 2021 noch einen Marktwert von 38 Millionen Euro, sind davon nur noch 3,5 Millionen Euro übrig geblieben. Neuhaus stand in der Bundesliga nur dreimal in der Startelf und verzeichnete nur eine Torbeteiligung. Ein Abschied im Sommer ist wohl so gut wie sicher. Der FC Augsburg gilt wie bereits in der Winterpause als Kandidat. Bleibt zu hoffen, dass sich das einst beim FC Bayern gehandelte Talent irgendwann fängt.
Thomas Cvancara
Auch bei Thomas Cvancara könnten die Zeichen auf Abschied stehen - auch wenn eine Kehrtwende möglich erscheint. Der Angreifer stand in der Bundesliga nur siebenmal in der Startelf und erzielte mickrige zwei Tore. Kurz vor Saisonende kam es dann laut Angaben der Sport Bild zum Eklat, weil Führungsspieler das Gespräch zu Gerardo Seoane gesucht haben sollen und sich dabei offenbar gegen einen Einsatz des Tschechen ausgesprochen haben. Immer wieder soll es Cvancara an der nötigen Einstellung fehlen. Dieser ließ anschließend via Instagram Dampf ab und echauffierte sich darüber, dass der Verein seinem Wunsch nach einer Leihe nicht nachgekommen sei und stattdessen Versprechen gemacht habe, "die nicht erfüllt wurden".
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