Aznou mit Horror-Bilanz auf der Insel: Leidet er am Wirtz-Phänomen?
Von Dominik Hager

Während beim FC Bayern mit Lennart Karl ein Talent gerade so richtig durchstartet, hat sich Adam Aznou im Sommer für einen anderen Weg entschieden. Der 19 Jahre alte Marokkaner wechselte im Sommer 2025 für neun Millionen Euro zum FC Everton, nachdem er zuvor seine Unzufriedenheit über die mangelnden Chancen beim FC Bayern bemängelt hatte. Viele Anhänger sahen den Verlust des Talents kritisch, jedoch gibt die aktuelle Entwicklung eher dem Rekordmeister Recht.
Besser ergeht es Aznou bei seinem neuen Arbeitgeber schließlich keineswegs. Der Außenverteidiger kam bislang lediglich zweimal in der EFL Trophy zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen englischen Pokalwettbewerb für Mannschaften aus der League One, der League Two und ausgewählte U21-Akademieteams von Premier-League- und Champions-League-Klubs. Aznou, der für die Everton-Junioren spielte, verlor sowohl das Match gegen Bradford City (1:5) als auch jenes gegen Doncaster (1:2).
Noch kein Pflichtspiel für Everton: Aznou zu schmächtig für die Insel?
Auf sein Pflichtspiel-Debüt für die Profi-Mannschaft wartet Aznou hingegen noch immer. Zwar stand er zumindest seit dem vierten Spieltag regelmäßig im Kader, jedoch sprang noch keine Minute an Einsatzzeit heraus. Eine bittere Pille für Aznou, der den FC Bayern verlassen hatte, um häufiger spielen zu dürfen.
Es sieht aber ganz danach aus, als sei der marokkanische Nationalspieler einfach noch nicht bereit für die Premier League. Gewisse Zweifel durfte man bereits zum Zeitpunkt seines Wechsels haben. Aznou ist ein feiner Techniker, aber nicht sonderlich robust. Bei der körperbetonten Spielweise auf der Insel kann das schon mal ein Problem werden. Selbst ein Florian Wirtz, der Aznou deutlich voraus ist, hat schließlich mit derartigen Probleme zu kämpfen.
Hinzu kommt, dass Aznou bereits beim FC Bayern dazu geneigt haben soll, sich im Training hängen zu lassen, weil er mit seiner Rolle nicht zufrieden war. Als 19-Jähriger, der am Anfang seiner Karriere steht, braucht man aber eben auch den Biss und die Widerstandsfähigkeit, um letztlich den Durchbruch zu schaffen. Spielt man dann nicht in Spanien oder Italien, sondern in England, gilt das gleich doppelt.
Aznou durchläuft Charaktertest: Bayern hat Matching Right
Aznou hat beim FC Everton bis 2029 Vertrag und demnach natürlich noch Zeit. Die wenigsten 19 Jahre alten Außenverteidiger schaffen es in der Premier League, sich einen Stammplatz zu ergattern. Für den Youngster dürfte die nächste Challenge lauten, sich im Training zu beweisen und zumindest mal ein paar Kurzeinsätze zu erhalten, ohne dabei die Geduld zu verlieren - was auch in Hinblick auf die WM 2026 schwierig ist. Gewissermaßen durchläuft er gerade eine Charakter- und Reifeprüfung.
Die Bayern haben sich beim Verkauf des Talents keine Rückkaufklausel, aber ein Matching Right gesichert. Eine Rückkehr nach München deutet sich aber selbstredend zumindest aktuell nicht an. Der Marokkaner war im Jahr 2022 aus der Barça-Jugend zum FC Bayern gewechselt. In München überzeugte er in der U19-Mannschaft und bei Bayern II, machte für die Profis aber nur vier Pflichtspiele. In der vergangenen Rückrunde fungierte er als Leih-Stammspieler bei Valladolid, konnte aber nichts am klaren Abstieg des damaligen La-Liga-Teams ändern.
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