5 Gründe, warum dem FC Bayern eine Südgipfel-Pleite in Stuttgart droht

Droht dem FC Bayern am 14. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison etwa die erste Niederlage? Das Gastspiel in Stuttgart dürfte die Roten jedenfalls vor einige Herausforderungen stellen.
Dem FC Bayern droht eine Pleite gegen den VfB Stuttgart
Dem FC Bayern droht eine Pleite gegen den VfB Stuttgart / THOMAS KIENZLE/GettyImages
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Der FC Bayern hat zwar beim FC Arsenal schon ein Pflichtspiel in dieser Saison verloren, ist in der Bundesliga aber bislang noch ungeschlagen. Die Betonung könnte allerdings auf dem "noch" liegen. Am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) steht mit dem Auswärtsspiel in Stuttgart schließlich eine ziemlich harte Aufgabe vor Vincent Kompany und seinem Team.

Wir werfen einen Blick auf fünf Punkte, warum der FC Bayern im Schwabenland seine erste Bundesliga-Saisonpleite kassieren könnte.

1. Der FC Bayern wirkt überspielt

Vincent Kompany
Wird der kleine Kader für Kompany zum Problem? / Maja Hitij/GettyImages

Der über weite Strecken so starke FC Bayern durchlebt aktuell seine schwächste Phase in der laufenden Saison. Seit dem furiosen Sieg in Paris konnten die Münchner nur noch eine Halbzeit gegen Freiburg überzeugen. Die Auftritte gegen Arsenal und zweimal Union Berlin waren hingegen enttäuschend. Ebenso wie das Duell gegen Schlusslicht St. Pauli.

Die schwächste Leistung zeigten die Münchner beim 3:2 im Pokal gegen Union, wo man von zwei Eigentoren des Gegners profitierte, in Durchgang zwei aber an die Wand gespielt wurde. Letztlich hatte Union mit 18:6-Abschlüssen ein klares Chancenplus.

Derartiges kennt man vom FC Bayern eigentlich gar nicht. Ziemlich unterlegen waren die Bayern auch beim 1:3 beim FC Arsenal. Zwar kann eine Pleite in London schon mal passieren, jedoch war schockierend, dass die Münchner gerade in Durchgang zwei so gar nichts entgegensetzen konnten und die Bälle in Sekundenschnelle verloren. Auch das sieht man von den Bayern selbst gegen Topklubs nur sehr selten.

Die Wahrheit ist aber eben, dass die vielen Spiele und der kleine Kader früher oder später ihre Wirkung hinterlassen mussten. Viele Bayern-Profis wirken müde und überspielt. Die Fehlerquote ist folgerichtig gestiegen und die klare Dominanz auf dem Feld gebrochen. Für die Münchner geht es darum, sich möglichst schadlos in die Winterpause zu retten. Das Gastspiel in Stuttgart wird hierbei wohl die härteste Challenge. Erschwerend hinzu kommt, dass man den harten Pokal-Fight gegen Union in den Knochen hat. Zwar haben auch die Schwaben einen Pokal-Auftritt in den Beinen, taten sich in Überzahl gegen Bochum aber deutlich leichter.

2. Bayern-Außenverteidiger machen Sorgen

Josip Stanisic
Josip Stanisic ist aktuell eine Schwachstelle / Daniel Kopatsch/GettyImages

Sorgen machen beim FC Bayern aktuell insbesondere die Außenverteidiger. Der eigentlich so konstante Josip Stanisic liefert - ein wenig unter dem Radar - aktuell Woche für Woche enttäuschende Auftritte ab. Im Offensivspiel leistet der kroatische Nationalspieler kaum Unterstützung und fällt mit Fehlpässen und technischen Mängeln auf. In der Defensive ist er sowohl körperlich als auch geistig aktuell nicht schnell genug, weshalb er seine Seite nicht so im Griff hat wie noch vor seiner Verletzungspause.

Ähnliche Probleme hat Konrad Laimer, der zwar offensiv viel aktiver ist, aber ebenfalls in eine kleine Formkrise hineingeschlittert ist. Der Österreicher musste wahnsinnig viel spielen - und genau das merkt man ihm nun auch an. Die Offensivaktionen des Dauerläufers wirken ungenau und überhastet, weshalb er auch seit über einem Monat ohne Scorer-Punkt ist. Auch defensiv wirkt er aktuell fehleranfällig und etwas überfordert. Sowohl gegen Arsenal als auch gegen Union Berlin machte er gegen den Ball keine gute Figur.

Der VfB kann das natürlich durchaus nutzen. Die Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt und Lorenz Assignon sind offensiv sehr aktiv und unterstützen Jamie Leweling und Bilal El Khannouss, die mit Speed und Technik wirbeln können.

3. Pavlovic ist angeschlagen, Goretzka schlecht in Form

Leon Goretzka
Leon Goretzka ist nicht gut in Form / Alexander Hassenstein/GettyImages

Zwar scheint Aleksandar Pavlovic sich im Pokal keine schwerere Verletzung zugezogen zu haben, jedoch ist noch unklar, ob er für das Spiel gegen Stuttgart zu 100 Prozent fit ist. Vincent Kompany ließ einen Einsatz in Stuttgart am Freitag auf der Pressekonferenz noch offen.

Sollte es bei Pavlovic nicht zu einem Startelfeinsatz reichen, würde wohl erneut Leon Goretzka ins Team rücken. Das Problem ist allerdings, dass der 30-Jährige absolut nicht in Form ist.

Nach seiner Einwechslung gegen Union Berlin in der 49. Minute brachte Goretzka gerade mal sieben von zwölf Anspiele an den Mann, was einer Quote von indiskutblen 58 Prozent entspricht. In der gegnerischen Hälfte konnte er dabei gerade mal zwei von sieben Pässen (29 Prozent!) zu einem Mitspieler befördern.

In einer Phase, in der auch Joshua Kimmich nicht immer eine Top-Figur im Mittelfeld abgibt, ist es enorm problematisch, wenn Goretzka mit seiner wackligen Technik und seinem anfälligen Passspiel an seiner Seite steht. Im Spielaufbau unterstützt dieser schließlich kaum und genau das wäre aber wichtig, um wieder mehr Kontrolle über das Geschehen im Mittelfeld zu haben.

Umso wichtiger wäre es, dass der passstarke und spielintelligente Pavlovic rechtzeitig fit wird, selbst wenn auch dieser nicht mehr ganz so überzeugend performt wie noch vor ein paar Wochen.

4. Deniz Undav in Topform

Deniz Undav
Zum Torezählen braucht Deniz Undav mehr als eine Hand / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages

Der Ausfall von Ermedin Demirovic wiegt beim VfB aktuell nicht sonderlich schwer, weil sich Deniz Undav nach seiner Verletzung in Topform präsentiert. In den letzten sechs Pflichtspielen markierte Undav acht Tore und zwei Assists. Problematisch ist für den FC Bayern auch, dass weder die Größe von Jonathan Tah noch die Physis von Dayot Upamecano echte Waffen gegen Undav sind.

Dieser ist schließlich weder sonderlich groß noch athletisch. Der 29-Jährige hat aber einen enormen Torriecher, agiert überaus geschickt und ist für gegnerische Abwehrspieler kaum greifbar. Immer wieder taucht Undav ab, um dann im entscheidenden Moment doch zuzuschlagen.

5. Stuttgart enorm heimstark

Deniz Undav, Atakan Karazor
Der VfB feiert den Einzug ins Pokal-Viertelfinale / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages

In der laufenden Bundesliga-Saison gibt es drei Teams, die zu Hause bislang alle Spiele gewonnen haben. Dabei handelt es sich um den FC Bayern, RB Leipzig und den VfB Stuttgart. Die Schwaben haben bislang fünfmal zu Hause gespielt und alle Partien gewonnen, wohingegen es auswärts immer wieder klemmte. Auch in der Europa League konnten die Schwaben beide Heimspiele für sich entscheiden. Der VfB ist gut in Form und weiß auch die Unterstützung der Fans zu nutzen. An Selbstbewusstsein dürfte es dem Hoeneß-Team schon mal nicht fehlen.

Die Stuttgarter Heimstärke trifft gewissermaßen auf die aktuelle Bayern-Auswärtsschwäche. Seit dem Sieg in Paris haben die Münchner kein gutes Auswärtsspiel mehr abgeliefert. Zunächst spielten die Bayern in der Bundesliga 2:2 gegen Union Berlin, ehe man in der Champions League verdient mit 1:3 beim FC Arsenal verlor. Der packende Pokal-Fight gegen Union ging zwar mit 3:2 gewonnen, jedoch kann man mit Blick auf das Chancenverhältnis sogar von einem glücklichen Sieg sprechen.


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