"Wir müssen eine Faust sein": Kovac verrät BVB-Matchplan gegen die Bayern

Fußball-Deutschland freut sich auf den Klassiker am Samstagabend. BVB-Coach Niko Kovac möchte sich in München nicht verstecken und appelliert an den Teamgeist. Joshua Kimmich sieht derweil eine neue Qualität bei Schwarzgelb.
Niko Kovac möchte sich in München nicht verstecken
Niko Kovac möchte sich in München nicht verstecken / Christof Koepsel/GettyImages
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Es ist mal wieder Klassiker-Zeit! Der FC Bayern trifft am Samstagabend in der Allianz-Arena auf Borussia Dortmund und möchte seine gigantische Siegesserie ausbauen. Auf der anderen Seite wartet aber ein BVB, der in der Bundesliga seit Mitte März nicht mehr verloren hat.

Niko Kovac hat es geschafft, den Borussen zur Stabilität und Konstanz auf Top-Niveau zu verhelfen. Zwar gibt es von den Dortmundern meist kein spielerisches Feuerwerk zu sehen, jedoch hat sich die Defensive erheblich gesteigert, während die Offensive mit individueller Klasse zu punkten weiß. Wenngleich der BVB in der Bundesliga nicht mal halb so viele Tore erzielt hat wie die Bayern, möchte Kovac aber schon auch den Fokus auf offensive Akzente setzen.

"Wenn man in München zu ängstlich agiert, dann wird es schwierig. Das haben die vergangenen Spiele gezeigt, in denen die Gegner versucht haben, nur zu verteidigen. Das geht nicht gut aus", gab der BVB-Coach im Rahmen der PK zu bedenken.

Kovac zeigt sich Selbstbewusst: "Unsere Qualität ist groß genug"

Kovac möchte den Schwung aus den letzten Wochen mitnehmen und selbstbewusst in die Partie gehen. Immerhin endete auch das letzte Aufeinandertreffen unter seiner Regie mit einem 2:2-Remis in der Allianz Arena. "Wir haben damals gesehen, dass wir unsere Möglichkeiten bekommen, wenn wir es schaffen, den Gegner so zu bearbeiten wie in der zweiten Hälfte", möchte er sich an den letzten Auftritt in München orientieren.

Auf diese Weise sieht der Coach sein Team als gut gerüstet für die kommende Aufgabe an. "Man sieht, dass wir inzwischen weniger Großchancen zulassen und auch weniger Gegentore bekommen. Unsere Qualität ist groß genug, Spiele zu entscheiden", zeigte er sich optimistisch.

Gemeinschaftliches Arbeiten im Vordergrund

"Wir müssen eine Faust sein, denn die tut mehr weh als eine Schelle."

Niko Kovac

Kovac hielt allerdings auch fest, dass die Bayern "einen richtigen Schub gemacht" haben. Als entscheidenden Faktor sieht er "die Laufstärke" der Münchner an. "Sie laufen inzwischen sehr viel mehr als in der Vergangenheit. Wenn sich ihre individuelle Qualität mit Körperlichkeit und Physis paart, dann sind sie nur sehr schwer zu bespielen", gab er zu bedenken.

Gewissermaßen ähneln sich der BVB und der FCB in ihrem Spielstil. Auch Kovac ist Laufstärke und das gemeinsame Kämpfen schließlich sehr wichtig. "Wenn du kein Zusammengehörigkeitsgefühl hast, dann kannst du im Mannschaftssport auch nicht das Maximum erreichen", erläuterte er und griff zum Verdeutlichen seiner Worte zu einer treffenden Metapher. "Wir müssen eine Faust sein, denn die tut mehr weh als eine Schelle", philosophierte er.

Kimmich-Lob an den BVB: "Sind viel stabiler geworden"

Treffen am Samstagabend dann sogar zwei Fäuste aufeinander, sehen wir mutmaßlich ein echtes Spitzenspiel. Die Zeiten, in denen der BVB in München immer wieder vorgeführt wurde scheinen wieder ein Stück weit der Vergangenheit anzugehören. Auch Bayern-Star Joshua Kimmich rechnet damit, dass Dortmund nur schwer zu bezwingen sein wird.

"Tatsächlich ist das eine Qualität, die dazu gekommen ist, seitdem Niko Kovac Trainer ist", erteilte Kimmich seinem Ex-Coach ein Lob und sprach in höchsten Tönen von der Entwicklung der Borussen. "Ich finde, die sind viel stabiler geworden, auch zum Ende der letzten Saison haben sie sehr stabile Ergebnisse geliefert. Vielleicht nicht immer so spektakulär, aber sie sind defensiv sehr stabil. Dafür bekommen sie gar nicht so die Wertschätzung und fliegen ein bisschen unterm Radar", so der Münchner Mittelfeld-Leader im Rahmen der PK.

Kimmich verwies zudem darauf, dass der BVB "mit Karim Adeyemi und Maximilian Beier zwei sehr schnelle Spieler und mit Guirassy einen sehr guten Stürmer" habe. Demnach müsse man "aufpassen, was die Restverteidigung angeht". Kimmich erwartet ein Spiel mit viel Ballbesitz, weiß aber, dass Spielkontrolle alleine nicht ausreichen muss. "Dortmund kann damit gut umgehen, weil sie einen großen Fokus auf die Defensive und sehr große Qualitäten im Umschaltspiel haben", verdeutlichte er.

Man darf gespannt sein, welche Serie am Samstagabend reißt. Beide Teams haben in der Bundesliga schon lange nicht mehr verloren (Bayern seit 15 Spielen, der BVB seit 14 Spielen). Ein Fakt der auf ein Remis hinweisen könnte. Dies würde mit dem ersten Punktverlust der Bayern in dieser Saison einhergehen.


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