Winter-Transfer? So will der HSV auf den nächsten Poulsen-Schock reagieren - Bericht
Von Simon Zimmermann

Am Freitag verkündete der HSV eine wichtige Entscheidung: Sportdirektor Claus Costa hat seinen auslaufenden Vertrag verlängert und wird auch in Zukunft die sportlichen Geschicke zusammen mit Sportvorstand Stefan Kuntz leiten.
Der 41-Jährige muss im Winter wohl sein gutes Netzwerk nutzen, um die Offensive der Rothosen zu verstärken. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, sehen die HSV-Bosse im Januar die Notwendigkeit im Angriff personell nachzulegen.
Frustration bei Poulsen wächst
Diese Entscheidung sei eng mit der Personalie Yussuf Poulsen verbunden. Der neue HSV-Kapitän konnte bislang erst 183 Minuten auf dem Platz stehen. Zwei muskuläre Verletzungen verhinderten, dass der aus Leipzig verpflichtete Routinier die angedachte Führungsrolle im Angriffszentrum wie geplant ausfüllt.
In der Länderspielpause folgte der nächste Schock: Nach seiner überraschenden Nominierung hat sich Poulsen bei der dänischen Nationalmannschaft erneut am Oberschenkel verletzt und musste abreisen. Der dänische Verband sprach zwar von einer "kleinen Verletzung", für das kommende Bundesliga-Spiel gegen Augsburg fällt Poulsen aber wohl aus - mindestens. Eine genaue Diagnose steht bislang noch aus.
Öffentlich zeigen sich Kuntz, Costa & Co. zwar noch geduldig mit dem 31-Jährigen. Intern werde man laut Hamburger Abendblatt aber schon ungeduldig. Den Transfer habe man sich anders vorgestellt.
Mit Blick auf die weiteren Optionen im Sturmzentrum wird die Lage nicht sonderlich besser. Ransford Königsdörffer konnte gegen den BVB zwar endlich seinen ersten Treffer erzielen. Bislang konnte der 24-Jährige im Oberhaus aber noch kaum überzeugen. Dazu läuft sein Vertrag aus, ein Abschied spätestens am Saisonende ist gut möglich. Schließlich wollte Königsdörffer eigentlich schon nach dem Aufstieg den Abflug machen. Dennoch hoffe man an der Elbe, dass der 24-Jährige verlängert.
Bleibt noch Robert Glatzel, auf den Trainer Merlin Polzin kaum noch setzt. Der 31-Jährige (Vertrag bis 2027) könnte zwar über den Winter hinaus gehalten werden. Spätestens nach der Saison dürfte Glatzel aber auf einen Wechsel drängen, sollte sich seine Situation nicht bessern.
HSV sucht nach Alternativen für Sturm-Trio
Verständlich, dass sich die HSV-Bosse schon im Winter nach einem neuen Stürmer umschauen wollen. Der könnte zum einen als Vorgriff auf den Sommer kommen, wenn Königsdörffer und/oder Glatzel gehen könnten. Zum anderen wäre er eine zusätzliche Absicherung für den Fall, dass Poulsen das Verletzungspech treu bleibt. Aufgrund der jüngeren Vergangenheit des Dänen, ein nicht unwahrscheinlicher Fall. Zudem könnte Glatzel mit seinem neuen Berater-Team doch noch vehement auf einen Blitz-Abschied drängen.
Finanziell wäre der Klub für einen Stürmer-Transfer im Januar in der Lage. Das betonte auch Vorstand Eric Huwer, als er einen erneuten Millionen-Gewinn verkündete: "Ja, wir sind handlungsfähig." Kuntz und Costa sollen daher schon den Stürmer-Markt sondieren und mögliche Transfer prüfen.
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Dass der Markt im Winter kein einfacher ist, weiß man nicht nur in Hamburg. In Stuttgart sind die Verantwortlichen aktuell ebenfalls auf Stürmersuche. Beim VfB vergeht derzeit kein Tag, ohne neue Kandidaten. Konkrete Namen werden bei den Rothosen derweil noch nicht gehandelt. Das scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
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